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Neuer Branchen-Standard

H.266/VVC: Fraunhofer präsentiert neuen Video-Codec

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27 Kommentare 27

Mit dem Video-Standard H.264, branchenweit als „Advanced Video Coding“ (AVC) bekannt, löste die Industrie die Flash-Videos im Netz ab und sorgte in den zurückliegenden Jahren für einen einheitlichen Standard, der von fast allen Browsern, Mobilgeräten und Rechnern problemlos verstanden wurde und nahezu überall „ab Werk“ abgespielt werden konnte.

Vvc Videocodec

Der deutlich effizientere Nachfolger H.265, auch bekannt als „High Efficiency Video Coding“ (HEVC), lies die Videogröße (bei vergleichbarer Qualität) dann noch mal deutlich schrumpfen, setzte jedoch deutlich stärkere Prozessoren voraus – sowohl zum Abspielen als auch während des Komprimier-Vorgangs.

Mit H.266 steht jetzt die nächste Generation in den Startlöchern, diesmal mit dem Beinamen „Versatile Video Coding“.

Seit 2017 in der Mache hat Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut jetzt den finalen Standard vorgelegt, dessen Entwicklung von Unternehmen wie Apple, Canon, Sony und Nokia begleitet wurde.

Vvc Bitrate

Nach Angaben des Fraunhofer HHI ist H.266/VVC von Grund auf so konzipiert, dass er sowohl effizient als auch vielseitig ist, um den heutigen Medienbedürfnissen gerecht zu werden. Dies beinhaltet eine Reduzierung der Bitrate um 50% gegenüber dem Vorgängerstandard H.265/HEVC.

Zudem kann H.266/VVC auch Videos jenseits von Standard- und High-Definition komprimieren, einschließlich hoher Auflösungen (bis zu 8K oder noch größer), hohem Dynamikbereich (HDR) und großem Farbraum.

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08. Jul 2020 um 08:26 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Nice. Jetzt muss das Ding nur noch von allen direkt in neue Produkte integriert werden.

    • Wenn dann bitte Updates verteilen, ich hab keinen Bock meinen 2 Jahre alten TV zu entsorgen.
      Immer noch ist h264 in diversen Kreisen Standart und der h265 Exot.
      Denke mal das wird beim h266 nicht anders werden ;-)

      • Genau das Problem. 265 war schon geil, 266 scheint noch geiler.
        Aber solange das nicht der Mainstandard ist, ist das Ganze sinnlos. Wie USB-C.
        Egal ob mir der Stecker passt oder nicht. Es ist aber notwendig.

  • Darf ich dieses Format dieses mal geschenkt bekommen?
    Bei .mp3 war ich damals leider zu spät.

  • Verstehe ich das richtig, dass dann bald die Aufnahmen mit meinem iPhone 11 pro in 4K 60, der Speicher nur noch die Hälfte beträgt?
    Wird es dafür ein iOS Update geben?
    Oder wird es das nur ab dem 12er geben?

    • Man brauch wie bei h.265 potente Hardware. Softwareunterstützung allein reicht nicht. Kann also durchaus sein.

    • Gebe dir Nacht Mittag Bescheid, treffe mich gleich kurz mit Tim zum Kaffe, da kann ich ihn fragen

    • Ich weiß zwar nicht, warum du hier nur solche Antworten bekommst, aber natürlich führt die Halbierung der Bitrate (Datenmenge pro Zeit) zu einer Halbierung der Dateigröße. Allerdings sind die 50% nur ein Ziel und es gibt weiteren Overhead… Aber um deine vollkommen berechtigte Frage zu beantworten: Ja, der Speicherbedarf für Videos wird ungefähr halbiert.

    • Erstens ist das ein Hardwarecodec. Das ein iOS Update auch Hardware verändert wäre mir neu.

      Zweitens wurde es jetzt vorgestellt. Was bedeutet das es noch einige Zeit in Anspruch nimmt bis das ganze überhaupt als Standard ausgerollt wird. Ich gehe davon aus dass wir den Codec wohl frühestens ab dem iPhone 13 nutzen können.

      • @Chris,
        Jeder Codec ist Software! Du brauchst nur potente Hardware damit es nicht ruckelt. Also steht einer Verteilung nichts im Weg sofern eben die Hardware mitspielt. Solche Codecs setzen sich aber in anderen Szenen zuerst durch und die hängen noch zu 90% bei H264

      • Gernhardt Reinholzen

        Nein, ein Software codec würde zwar theoretisch funktioniren, ist aber extrem ineffizient.

        Damit du auf nem Smartphone Videos schauen kann, ohne dass das ding glüht oder gar ruckelt sind Hardware de- und encoder verbaut. Auch jeder Mac und PC hat das.

        Reines Software decoding funktioniert auf Smartphones nur mit sehr alten, weniger komplexen codecs. Bei modernen codecs und dazu noch hoher Auflösung, kommt man um Hardwareeinheiten nicht herum.

        Selbst an nem PC mit sehr starker CPU sind fürs reine Abspielen eines Videos je nach Auflösung, Bitrate und Framerate des Videos relativ schnell Grenzen überschritten, die dann eben nur noch ein Hardware codec bewältigen kann.

    • Bald ist relativ, gehe davon aus, dass Du dann in 8k filmst und etwa den gleichen Speicherverbrauch hast wie bisher.
      Die Geräte werden dann leistungsfähiger sein und können dann mit den Codecs gut umgehen.
      Aber in 6s wird damit vielleicht Schwierigkeiten bekommen…

      Allerdings Apple geht hier vielleicht einen anderen Weg, man hat heute ja schon jpg und hec files, wenn man die High Effiency Einstellung wählt. Mit Standard Windows ist das Format unbekannt, den Codec muss man sich besorgen / kaufen…

  • Jetzt ist natürlich die Frage, ob H.266 neben AV1 und dessen Nachfolgern überhaupt eine Chance haben wird. Anders als bei VP9 steht da ja nicht nur Google hinter, sondern ausnahmslos alle im Tech-Bereich. AV1 kostet nichts, H.266 schon.

    • Laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/AOMedia_Video_1) ist die Kompression bei AV1 im Vergleich zu HEVC schlechter als bei H.266: „Messungen mit der finalen Version (2018) ergaben, dass AV1 vor allem bei Videos in 4K/UHD-Auflösung bis zu 30 Prozent höhere Kompressionsraten bietet als VP9 sowie HEVC“ (ob sich daran inzwischen noch was geändert hat kann ich nicht sagen). Beim Lizenzmodell soll angeblich auch manches besser laufen als beim Vorgänger. Daher wird vermutlich viel davon abhängen, wie gut und schnell die Hardwareunterstützung kommt. Wenn Apple die in die eigenen Prozessoren integriert, dann gibt das schon mal eine spannende Hardwarebasis.

      • H.266 lässt ja auch noch ein bisschen auf sich warten und bisher sind die 50 % ja auch nur ein Ziel, was zumindest noch nicht erreicht ist. Bis dahin kann sich bei AOM auch noch was entwickelt (AV2 z.B.).

  • Ich denke, 8k (und mehr) vergrößert die Datenmege!
    Einer Reduzierung der Datenmenge um 50% führt dann eher dazu, das wir bei höherer Auflösung mit ähnlichen Datenmengen rechnen müssen, wie jetzt bei H266.

  • Die eigentliche Frage ist doch die Lizensierung. Video Codecs sollten offen sein, analog dazu wie JPEG für Bilder offen ist. Laut Wikipedia

    „With 4 companies vying to be the patent pool administrator for VVC, the same problems that plagued HEVC licensing seems to be repeating itself again.“

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