Neuer Standard ab Mai 2025
Großversuch ab Juni: Ausweisbehörden machen selbst Fotos
Zum morgigen Monatswechsel läuft in mehreren Ausweisbehörden der Bundesrepublik ein Pilotprojekt an, das die Erstellung neuer Ausweisdokumente beschleunigen und den Behördengang für Antragsteller deutlich komfortabler machen soll.
Neues Passfoto: Bald per Selfie oder vom Sachbearbeiter
Ohne Passfoto aufs Amt
Statt Bürger zum Mitbringen eines eigenen, biometrisch korrekten Fotos zu verpflichten, sollen die am Pilotprojekt teilnehmenden Behörden die benötigten, Lichtbildaufnahmen fortan einfach selbst erstellen. Vor Ort, digital und wahlweise auch im Selfie-Verfahren.
Neben dem Bürgeramt in Berlin-Reinickendorf nehmen unter anderem das Bürgeramt Bielefeld-Heepen, das Migrationsamt Rostock, die Ausländerbehörde München und das Bürgerbüro Stuttgart an dem Pilotprojekt teil, das erst mal bis in den Herbst 2023 hinein laufen soll.
Initiiert wurde das Pilotprojekt vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat, das auf eine Softwarelösung der Bundesdruckerei setzt, die nicht nur das Gesicht, sondern auch die Fingerabdrücke und die Unterschrift von Antragstellern erfassen kann.
Neuer Standard ab Mai 2025
Geplant ist, dass die digitalen Fotoaufnahmen vor Ort spätestens in zwei Jahren zum Standard in allen Ausweisbehörden werden und für Personalausweise und Reisepässe aber auch ausländerrechtliche Dokumente genutzt werden. Diskussionen um beschädigte, nicht regelkonforme oder veraltete Fotos sollten damit dann eigentlich der Vergangenheit angehören.
Bürger, die gerne bestmöglich abgelichtet werden wollen, sollen jedoch auch weiterhin beim Fotografen vorstellig werden dürfen. Dieser übermittelt seine biometrischen Bilder perspektivisch jedoch ebenfalls digital an die Behörden.
Die letzte Bundesregierung unter Angela Merkel hatte eigentlich geplant den kompletten Personalausweis zu digitalisieren und diesen bis zum Juni 2021 in Form einer App bereitzustellen. Geworden ist aus dem Projekt leider nichts.