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Jahresbericht der Bundesnetzagntur

Glasfaserausbau läuft schleppend – Warnung vor Telekom-Monopol

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49 Kommentare 49

Die Bundesnetzagentur hat ihren Tätigkeitsbericht 2024/2025 veröffentlicht. Das darin enthaltene Resümee zum Fortschritt des Glasfaserausbaus ist ernüchternd. Ein wesentlicher Grund für den schleppenden Ausbau sei die noch ausreichende Leistungsfähigkeit bestehender Netze. Die darüber verfügbaren Geschwindigkeiten könnten die Endkundennachfrage aktuell und mittelfristig überwiegend decken.

Aus diesem Zustand resultiere das verhaltene Interesse an einem Ausbau auf Kundenebene. Als direkte Folge sorgen sich die Anbieter, dass ihre Investitionen vor Ort auf absehbare Zeit hin nicht gedeckt werden.

Glasfaser

Laut der Netzagentur waren Mitte 2025 in Deutschland rund 5,8 Mio. Glasfaseranschlüsse vertraglich gebucht. Damit haben rund 13 Prozent aller Haushalte und Unternehmensstandorte eine aktive Glasfaserleitung genutzt. Weitere 3,7 Millionen Anschlüsse seien mit einer fertiggestellten Glasfaseranbindung ausgestattet, die bislang allerdings nicht in Verwendung sind. Unterm Strich stehe somit für 9,5 Millionen Endkunden ein Glasfaseranschluss zur Verfügung.

Die Migration von Kupfer auf Glasfaser bleibt der Bundesnetzagentur zufolge eine der großen infrastrukturellen Herausforderungen für Deutschland.

Kommission warnt vor Telekom-Monopol

Zugleich hat sich die Monopolkommission der Bundesregierung mit dem Thema Glasfaser beschäftigt und vor einer Monopolstellung der Telekom gewarnt.

Die Empfehlung der Kommission lautet, den Wettbewerb über eigene Netzinfrastrukturen zu stärken. Wo es sich wirtschaftlich rechnet, sollten daher mehrere Unternehmen parallel Glasfasernetze aufbauen, um langfristig für Konkurrenz und bessere Angebote zu sorgen. Nutzen hingegen mehrere Anbieter ein einziges Netz, seien kleinere gegenüber dem Netzbetreiber oft im Nachteil. Die Bundesnetzagentur müsse prüfen, wie ein fairer und verlässlicher Zugang zu solchen Netzen geregelt werden kann, um den Wettbewerb dauerhaft zu sichern.

Aus Sicht der Monopolkommission sollte jede Wohnung mit mindestens vier Fasern eines Glasfaserkabels ausgestattet werden. Auf diese Weise könnten verschiedene Unternehmen den Anschluss nutzen und Verbraucher ihren Anbieter leichter wechseln.

Zudem fordert die Kommission klare Vorgaben zur Abschaltung alter Kupfernetze. Ansonsten könnte die Telekom starke Anreize haben, Glasfaser zuerst dort auszubauen, wo bereits alternative Anbieter tätig sind, um Wettbewerber zu verdrängen.

11. Dez. 2025 um 18:22 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    49 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Zwei Dinge dazu:
    außer der Telekom bemüht sich zumindest im Rhein-Main-Gebiet niemand aktiv um Kunden. Und zweitens sehe selbst ich da noch lange keine Notwendigkeit für Glasfaser. Zukunftssicher ok, aber momentan hat das außer einem höheren Preis für mich persönlich noch keinen Mehrwert. Auch nicht bei der Geschwindigkeit.

    • Sehe ich als rhein main gebiets bewohner anders.
      Bei uns hat die deutsche glasfaser massiv die werbetrommel gerührt und baut aktuell aus, wird aber auch mal zeit denn die 16mbit DSL leitung ist nun wirklich nicht mehr zeitgemäß.
      Und nein richtfunk oder mobilfunk ist keine anständige alternative

      • Wir konnten im nördlichen Ruhrgebiet nur DSL16 bekommen!
        Als Ende 2017 die DG Werbung für den Glasfaserausbau gemacht hat, bin ich auf den Zug aufgestiegen und habe es nicht bereut.
        Während der Zeit des Home-schooling konnten einige Online-Meetings nicht stattfinden, da die Lehrkraft zu Hause nur über einen unzureichenden Internetanschluss verfügt hatte. Zwei Meetings parallel mit DSL wären bei uns ebenfalls nicht möglich gewesen. Mit Glasfaser hatten wir keine Probleme.

      • Bei uns hat die Deutsche Glasfaser auch gesagt, sie bauen die Stadt aus wenn sie mehr als 40% der Haushalte in Vorverträge bekommen.
        Stadtweit lagen wir über 40%, ausgebaut hat man dann aber nur Stadtteile die in sich mehr als 40% hatten. Wir wurden nicht ausgebaut.
        Fast alle Lücken wurden jetzt von der Telekom geschlossen, wir aber wieder nicht. Hier hat Vodafone weiter das Monopol.

    • Dem stimme ich zu. Es geht mir genau so. Eines Tages wird Glasfaser für die Mehrheit sinnvoll sein. Heute vermag ich das nicht zu erkennen.

      • Was erkennst du denn daran nicht? In vielen ländlichen Gebieten ist bei 16MBit schluss.
        Damals zu Corona im Homeoffice mit 2 schulpflichtigen Kindern war ich froh in meinem Arbeitsgerät noch eine Mobilkarte gehabt zu haben.
        Jetzt hat ein lokaler Internetanbieter Glasfaser ausgebaut. Da zahle ich 10€ mehr als für 16Mbit beim Magenta Riesen.
        Also ich bin froh, dass ausgebaut wurde…

    • Andere Orte, andere Gegebenheiten.
      Hier bietet die Telekom 6.000 Oder waren es 16.000 Leitung..?
      DNS:Net schon lange 250 Mbit/s und bei mir sei 3 Jahren eben auch Glasfaser.

      In unserer Berliner Stadt Wohnung seit 20 Jahren? 100 Mbit/s,
      oh Scheiße wenn da mal wieder ein Apple Update kommt, Geräte, Xcode & Co. können dann schon mal dauern, bzw. Bitte erst das Gerät.. haste jetzt schon Download fertig.. dann das nächste, will meinen Echt nervig.

      Das ist bei 2.5 Gbit/s (zu 1.0 Gbit/s) alles viel geschmeidiger und Scheiß auf die paar Kröten mehr (für irgendwas geht man ja arbeiten… für seinen Komfort?)

    • Werden alle die von 2-6mbit Leitungen kommen anders sehen – auch im Rhein Main Gebiet ;-)

  • Für was soll man mehr als 100 Mbits brauchen? Damit die Werbung schneller geladen wird? 4K Streaming ist viel zu teuer. Selbst in vier Personenhaushalt, in dem jeder online ist sind 100 Mbits mehr als ausreichend.

      • Wir haben in der Stadt Braunschweig mit 25 Personen im Unternehmen eine 100 Mbit und eine 50 Mbit Leitung. Reicht aus, es gibt selten Engpässe.

        Glasfaser sehe ich vor allem an Orten als gute Alternative die über Kupfer/Kabel max. 25 Mbit bekommen können.

    • Man sollte nicht immer von sich auf alle anderen schließen. Homeoffice ist Berufen mit großen Daten z.B. ist für manche ein riesen Ding. Wenn du täglich hunderte GB hoch- und runterladen musst, kann die Leitung nicht schnell genug sein.

    • 100MBit Download sind aber halt nicht 100MBit Upload. Und da beginnt schon der Flaschenhals bei Kupfer. ;)

      • Ich habe bei meinem 1&1 Vertrag 50 Mbit im Download, in der Praxis überschreite ich den Wert immer (52 Mbit stabil). Bisher war der Upload auf 10 Mbit begrenzt. Vor einigen Wochen bekam ich eine Nachricht von 1&1, dass die Uploadgeschwindigkeit ab dem Folgetag 20 Mbit beträgt. In der Praxis sind es sogar stabile 22 Mbit.
        Diese Werte sind für meinen Bedarf vollkommen ausreichend, selbst für 4k streaming. Ich sehe für mich keinen Grund, warum ich einen Glasfaseranschluss buchen sollte.

    • Es geht nicht um 100 Mbit/s, sondern eben auch um Technik, sprich Glasfaser.

      Ansonsten, Siehe Nacht zu FeuerTom.
      (wartet noch auf Freigabe)

      Hinzufügen würde ich noch um sich die nächsten Jahre einfach nicht mehr um den quatsch kümmern zu müssen, kostet auch alles (Lebens) Zeit.

    • Was genau ist an 4K Streaming teuer? BTW man dafür keine 100 Mbits braucht

    • Aber was hat Dein Punkt der Geschwindigkeit mit Glasfaser zu tun? Exakt: nichts. Wenn ein Anbieter 100mbit liefern möchte wird er – Stand heute – Glasfaser legen wenn es über Kupfer nicht möglich ist. Wie viel Du dann buchst ist ja Dein persönlicher Spaß …

  • Ist ein Telekom Monopol denn was Neues? Die Telekom hat und hatte auch mit dem geschenkten Kupfer im Boden das Monopol.

  • Arbeite im Homeoffice und meine 250-DSL Leitung ist mehr als ausreichend. Glasfaser wäre für mich aktuell teurer als mein bisheriger Vertrag und ich sehe den Mehrwert nicht. Zukunftssicher ja, aber die Zukunft muss erst mal kommen. Mein Pihole holt 20% an Werbung und Tracker aus meinem Datenverkehr. Mehr Bandbreite für noch mehr Werbung ?

  • Bund, Länder oder Städte sollten das Netz bauen und betreiben und Anbieter dürften sich darauf einmieten. Das würde zwar zunächst hohe Investitionen aber langfristig Einnahmen bedeuten. Aber ähnlich wie bei der Ladeinfrastruktur ist der Staat zu sowas nicht in der Lage. Dafür sorgt die Lobbyindustrie…

    • Grundlegend gute Idee, aber wie schnell ist der Bund oder die Kommune wenn das Kabel kaputt ist. Hier sind die Netzbetreiber und vor die Telekom klar überlegen und sehr schnell um ihre Kunden wieder an Netz zu bekommen.

  • 1. für den Privatgebrauch m.M.n nicht notwendig. Soll jedoch jeder für sich selbst entscheiden.
    2. was läuft in DE nicht schleppend?

  • Telekom: DSL 250 für 56€, Glasfaser 300 für 51€. Die Preise sind doch durchaus vergleichbar.

  • Immerhin probiert die Telekom nicht mit Verarsche Kunden zu gewinnen. TNG ist jedes Mittel recht. Ich war, bin und bleibe Telekom-Kunde. Jeder andere Provider ist bei mir unten durch.

  • Telekom stand bei mir auch vor der Tür und wirbt damit, dass es jetzt unabdingbar wäre, auf Glasfaser umzusteigen weil es sehr bald alternativlos sei.
    Dazu muss ich jetzt einen Vertrag abschließen, der ruht bis die Leitung endlich läge.
    Dafür spare ich mir aber 800€ für das Legen des Anschlusses.
    Auf Nachfrage wieviel Leistung ich bei der Telekom bekäme, wurden mir 100mbit für schlappe 49,99€ im Monat angeboten.
    Es ist schon jetzt eine Frechheit für diese Leistung mehr als das doppelte zu nehmen, wie Wettbewerber über Kabel oder DSL.
    Noch weiter ist es höchst bedenklich, dass damit gedrängt wird, dass nicht nur Kupfer bald nicht mehr überall verfügbar wäre!
    Das ist aus meiner Sicht eigentlich ein Betrug, da der Mieter durch eine falsche Aussage zu einem schnellen Abschluss gedrängt wird.
    Es hat ganze 3 Telekom Mitarbeiter benötigt, bis man mich endlich in Ruhe gelassen hat.
    Der Ausbau wird sich so oder so noch lang genug ziehen.
    Da läuft noch viel Wasser den Main herunter und wenn unsere Regierung nicht langsam mal aufwacht und die Digitalisierung vorantreibt indem sie Wettbewerb fördert, dann sehe ich ehrlich gesagt schwarz für den Standort Deutschland.
    Ein Kollege arbeitet aus Madeira. Der lacht sich täglich schlapp wenn unsere Verbindungen instabil sind und die Videoqualität in Teams auf einmal schwankt.
    Kannste keinem erzählen was wir hier treiben.
    Stattdessen rennen unsere Politiker umher wie Hühner und versuchen Faxe zu versenden.

    Die beiden Ifun Artikel über Führerschein und Ausweis in digitaler Form haben mich nur wieder zum Schmunzeln gebracht.
    Das nächste Millionengrab für unsere Steuergelder.

    Unfassbar…

    Grüße
    derMitch

  • Also bei mir in der Gegend (Berlin-Steglitz) wurden in den letzten Wochen ALLE Bürgersteige aufgemacht um dort die Kabel zu verlegen. Zwar sind sie noch nicht an die Häuser abgeschlossen, aber die Kabel sind jedenfalls vorhanden/verfügbar.

  • Seit 2 Jahren liegt das Glasfaserkabel an meinem Hoftor. Die UGG hat ausgebaut. Das Problem ist nur das keiner zu O2 möchte. Im ganzen Dorf sind alle bei der Telekom. Und die hat keine Kooperation mit der Telekom. Tja, vorwiegend alte Leute. Und so geht es vielen Dörfern in Nordhessen. Einfach nur traurig. Alle haben die UGG gelobt und nun sind sie weg.

  • was läuft schon in Deutschland rund?
    und mehr als 100Mb/s braucht kein Mensch.

  • Wenn die Telekom so viel mehr ausbaut, dann warnt man vor Monopol. Macht sie weniger, ist auch alles zu schleppend.

    Für die allermeisten Bürger, die mit DSL50 aufwärts versorgt sind, gibt es keine Notwendigkeit, teurere Glasfasertarife zu buchen. Latenz und Upload sind für die meisten Otto-Normal-Nutzer eher irrelevant.

  • „50/100Mbit reichen doch?“ – Das sagen nur Leute, die noch nie echtes Glasfaser hatten.
    Das ist wie Teig mit der Hand rühren, wenn man einen Mixer haben könnte: Wer nie gutes Internet hatte, weiß nicht, was er verpasst.

    Es ist eine völlig andere Welt. Das Arbeiten fühlt sich an, als wäre man per LAN-Kabel direkt am Server eingesteckt – völlig verzögerungsfrei.
    Und bitte hört auf mit dem Marketing-Blabla um „Mbit“. Mein Rechner zeigt MB/s an, das ist die Währung, die zählt.
    Ein „300 Mbit“-Anschluss sind am Ende nur 37,5 MB/s. Wir müssen über echte Datengeschwindigkeiten reden, damit jeder versteht, was er kauft.

    Fazit: Ich habe Bock auf Glasfaser, aber die Infrastruktur sollte staatlich gebaut und an Provider vermietet werden. Nur so bekommen wir das flächendeckend und fair hin.

  • ich würde gern die Telekom haben. Mein Provider hat einen minderwertigen ONT installiert, mir verboten da ran zu gehen und kostet pro Monat 20
    Euro mehr als die Telekom und ohne Telefon!

  • Bin mit meinem Kabelanschluss zu 100% zufrieden. Der Mehrwert von Glasfaser erschließt sich mir im Moment noch nicht. Und der Preis ist schon Hammer.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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