Nur Apple hält sich in Sachen KI zurück
Gedächtnis für Claude, Dev-Modus bei ChatGPT und Microsofts Pläne
Diese Woche stand bislang zwar ganz im Zeichen des Apple-Events, doch auch fernab der neuen iPhone-Modelle hat sich einiges getan. Vor allem in Sachen Künstlicher Intelligenz haben so gut wie alle großen Anbieter Neuerungen präsentiert – lediglich Apple hat sich hier spürbar zurückhaltend gezeigt.
Apple Intelligence: Während des Events musste man Apples KI mit der Lupe suchen
So erhält Claude jetzt eine automatische Gedächtnisfunktion, ChatGPT führt einen speziellen Entwicklermodus ein und Microsoft kündigt umfangreiche Investitionen in eigene Modelle an, während gleichzeitig andere Anbieter wie Anthropic für den Einsatz in Microsofts Copilot ausgewählt werden könnten.
Gedächtnisfunktion in Claude
Der KI-Chatbot Claude erweitert seine Funktionen um die Möglichkeit, Gesprächskontexte dauerhaft zu speichern. Die Erinnerungen werden projektbezogen angelegt, sodass Kundendaten, Produktentwicklungen und interne Abläufe voneinander getrennt bleiben. Damit sollen sensible Informationen nicht vermischt werden.
Nutzer können in den Einstellungen sehen, welche Daten erfasst wurden, und diese jederzeit bearbeiten oder löschen. Für vertrauliche Gespräche steht ein Inkognitomodus bereit, in dem keine Speicherung erfolgt.
Entwicklermodus für ChatGPT
OpenAI bietet mit dem neuen Entwicklermodus eine Beta-Funktion für Pro- und Plus-Konten. Sie erlaubt erstmals den vollen Zugriff auf das sogenannte Model Context Protocol. Entwickler können eigene Konnektoren einbinden und damit sowohl lesende als auch schreibende Aktionen ausführen.
Der Einsatz erfordert technisches Wissen, da falsche Konfigurationen oder manipulierte Konnektoren ein Risiko darstellen können. Aktiviert wird der Modus in den Einstellungen unter „Connectors“. OpenAI empfiehlt, bei der Nutzung präzise Anweisungen zu formulieren, damit die richtigen Werkzeuge in den Gesprächen eingesetzt werden.
Microsoft investiert in eigene Modelle
Microsoft hat derweil angekündigt, stärker in den Aufbau eigener KI-Modelle zu investieren. Das bisherige Modell MAI-1-preview wurde auf einer vergleichsweise kleinen Rechnerkapazität trainiert. In Zukunft sollen jedoch weitaus größere Cluster zum Einsatz kommen, um mit den Angeboten von Meta, Google oder xAI mithalten zu können.
Parallel dazu setzt Microsoft aber weiterhin auf eine Strategie mit mehreren Modellen. Berichten zufolge könnte der in Office integrierte KI-Dienst Microsoft 365 Copilot künftig teilweise mit Modellen von Anthropic betrieben werden, da diese in Anwendungen wie Excel und PowerPoint in Tests bessere Ergebnisse geliefert haben sollen.
Außerdem haben Microsoft und OpenAI ein neues MoU verkündet für deren weitere Zusammenarbeit. Offensichtlich will MS sich also alles offenhalten bei den verwendeten Modellen.