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Apple forderte Abschaffung des DMA

EU lässt Apple abblitzen: Brüssel bleibt beim Digitalgesetz hart

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Die Europäische Kommission hat Apples Forderung nach einer Abschaffung des Digital Markets Act (DMA) entschieden zurückgewiesen. Das Unternehmen hatte im Rahmen einer Konsultation erklärt, die Verordnung müsse durch ein neues, besser geeignetes Gesetz ersetzt werden. Apple argumentiert, die Regeln gefährdeten die Sicherheit von Nutzern und verschlechterten das Nutzungserlebnis in Europa.Europa

Die Kommission reagierte mit deutlicher Ablehnung und stellte klar, dass es keine Pläne gebe, das Gesetz zurückzunehmen. Sprecher Thomas Regnier betonte, Apple habe seit Inkrafttreten des DMA jeden einzelnen Aspekt des Regelwerks infrage gestellt und müsse nun mit dessen Umsetzung rechnen.

Neue Funktionen werden zurückgehalten

Apple sieht sich durch die Vorgaben gezwungen, neue Funktionen in der EU später bereitzustellen. Genannt werden etwa Übersetzungsfunktionen der AirPods, die Bildschirmübertragung vom iPhone auf den Mac sowie erweiterte Navigationsoptionen in Apple Karten.

Diese Angebote bleiben so lange deaktiviert, bis sichergestellt ist, dass sie auch mit Geräten anderer Anbieter kompatibel sind. Die Kommission widerspricht der Darstellung, der DMA führe zu schwächeren Sicherheits- oder Datenschutzstandards. Verzögerungen seien normal, wenn Unternehmen ihre Produkte an neue rechtliche Anforderungen anpassen.

Apple setzt Vorgaben nur widerwillig um

Apple kritisiert außerdem die Pflicht, alternative App-Marktplätze zuzulassen und externe Bezahlsysteme zu unterstützen. Das Unternehmen sieht darin ein erhöhtes Risiko für Schadsoftware und weniger transparente Rückerstattungen.

Auch die erweiterten Interoperabilitätsvorgaben betrachtet Apple als Eingriff in die Privatsphäre, weil künftig mehr Daten für andere Anbieter zugänglich sein könnten. Brüssel hält dagegen, dass der DMA faire Wettbewerbsbedingungen schaffen und die Marktmacht einzelner Konzerne begrenzen soll. Verstöße können zu hohen Geldbußen führen.

Erst im Frühjahr 2025 wurde Apple wegen Verstößen gegen die neuen Vorgaben mit einer Strafe von 500 Millionen Euro belegt, gegen die das Unternehmen Rechtsmittel eingelegt hat.

26. Sep. 2025 um 07:56 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Tim Apple Trump soll halt sehen, dass er mal Gesetze befolgt.

    Ganz ehrlich, ich liebe diese Produkte, aber wenn dieses Unternehmen meint, es kann machen, was es will auf der Welt, nur weil es aus den USA stammt, dann sollen sie halt eben ihre Lieferung nach Europa einstellen. 25 % ihres Umsatzes fällt dann weg. Die Welt wird nicht untergehen. Aber sich ewig von irgendwelchen Amerikanern erpressen lassen als Europa. Wer sind wir denn?!

  • Das schlimme ist ja, hier Europa heulen sie rum. In China befolgen sie alles, was der kleine Mann da will.

  • Man kann davon halten, was man will, ich gehe davon aus, dass wir demnächst Funktionen weniger haben und das finde ich total doof

  • Ich finde es richtig und wichtig, dass die EU hier mit Nachdruck handelt. Endlich gibt es eine Instanz, die die Interessen von uns Nutzern schützt und nicht nur die der großen Konzerne. Gerade in einer digitalen Welt, in der wir täglich mit unseren Geräten arbeiten und unsere Daten anvertrauen, brauchen wir starke Regeln, die für Fairness und Transparenz sorgen.

    Gleichzeitig darf man die Seite von Apple nicht völlig außer Acht lassen. Wenn es tatsächlich nachvollziehbare Sicherheitsbedenken gibt, dann sollte das nicht leichtfertig abgetan werden. Schließlich möchten wir alle keine Einbußen bei der Sicherheit hinnehmen, nur um kurzfristig mehr Auswahl zu haben.

    Für mich bedeutet das: Es braucht einen gesunden Mittelweg. Einerseits müssen Konzerne wie Apple verpflichtet werden, ihre Systeme zu öffnen und fairen Wettbewerb zuzulassen. Andererseits darf das nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Aufgabe der Politik ist es daher, einen klaren Rahmen zu schaffen, in dem beides zusammengeht: mehr Freiheit für den Nutzer, ohne dabei die Sicherheit aus den Augen zu verlieren.

    • Gut geschrieben. Sehe ich auch so. Es ist wichtig das sich beide Seiten aussprechen. Schließlich sind wir die Verbraucher die Leidtragenden. Unterm Strich bezahlen wir alle den Mehraufwand.

    • Das gilt aber dann bitte in allen Bereichen wo Firmen exorbitante Marktanteile haben, egal woher die Firma stammt.

      Apple hat übrigens in Europa gerade einmal 34% Marktanteile.
      Die anderen 65% sind klar nur eben auf verschiedene Hardware Hersteller aufgesplittert.

  • Man kann selbstverständlich alles regulieren und Prozesse einengen.
    Innovationen werden so sicherlich nicht mehr lange aus der EU kommen.

  • Schon komisch. Mal ein Beispiel.

    Apple hat in Europa eine. Marktanteil von gerade mal 34% und wird reguliert wo es nur geht.

    Bosch eBike Antriebe habe in Deutschland 70% und Europa von 50 % Markanteil.
    Und dennoch ist denen System komplett geschlossen.
    Es ist mir nicht möglich mit anderen Apps Zugang zu diesen Antrieben zu bekommen.

    Und Funktionen die Bosch einfach hinter ihrer Bezahlschranke hält zu nutzen.

    Wo bleibt hier die Regulierung?
    Ich möchte andere Anbieter nutzen können und vielleicht das Geld für diese Funktionen denen geben.
    Den Antrieb habe ich schließlich schon bezahlt.

    Oder ist Bosch da was anderes weil es aus der EU kommt? (also zumindest die Idee, kommen tut der Kram aus Fernost)

  • Wobei die EU da auch gerne Äpfel mit Birnen vergleicht. Kein anderes Unternehmen wird da gerade so hart angegangen wie Apple. Ich persönlich habe das Gefühl, die EU will geradezu nur Apple „bestrafen“ und zu alle möglichen Dingen zwingen. Stellt euch mal vor, was hier los wäre, wenn Apple einfach sagen würde: Neue Produkte werden hier nicht mehr verkauft oder es gibt für die EU nur noch Sicherheitsupdates, aber keine neuen Funktionen mehr.

  • Das ist kein Schutz, sondern Regulierung. Aber DDR-Zustände kennen wir in diesem Land ja schon seit längerem. Es kann sich jeder aussuchen, ob er die Produkte kauft oder nicht. Hauptsache, die Deckel hängen an den Flaschen. Vor 1989 war es nicht anders. Da wurde auch alles vorgeschrieben und jeder bespitzelt.

  • Apple möchte halt nicht, dass man mit zehn Euro Kopfhörern auch Live Translation machen kann. Das ist so, als ob man in einen VW nur VW Kindersitze für 500 € einbauen darf.

    • Frage: Kann man in einem VW die Apps installieren, die man möchte, oder nur die, die VW erlaubt? Bei Mercedes ist das jedenfalls so.

      • Kann man nicht. VW ist aber kein Gatekeeper. Es gibt viele Automarken. Frage an dich. Wo ist das Problem mit fremden Kopfhörern bei Apple? Warum sind AirPods ein Hardware Dongle? Die Live Translation macht das iPhone.

  • Hmmh, „Forderung Apples den DMA abzuschaffen“ als opener ist vielleicht etwas reißerisch und gibt nicht den eigentlichen Sachverhalt wieder, oder?

  • Naja EU mal wieder. Innerhalb wird kaum Reguliert geschweige den was für die Verbraucher getan.Viele Firmen die App haben und damit ihre Produkte bedienen,steuern oder Auslesen können lassen andere Anbieter nicht zu und das wird von der Eu hingenommen. Hauptsache man kann Tech Konzerne vorschreiebn was Sie machen sollen, aber vor der eignen Haustür nicht kehren. Typisch Eu.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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