Verlage fordern Eingriff der Kommission
EU-Beschwerde gegen Googles KI-Suchergebnisse
Ein Zusammenschluss unabhängiger Verlage hat bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen Google eingereicht. Grund ist der Umgang des Konzerns mit sogenannten „AI Overviews“ (in Deutschland heißt die Funktion „Übersicht mit KI“), die seit dem Frühjahr in über 100 Ländern Teil der Google-Suchergebnisse sind.
Statt Ergebnisseiten nur zu verlinken zeigt Google die Inhalte selbst an
„Übersicht mit KI“ in der Kritik
Die automatisch generierten Zusammenfassungen erscheinen oberhalb klassischer Linklisten und greifen auf Inhalte Dritter zurück, unter anderem von Nachrichtenseiten. Die beschwerdeführenden Organisationen fordern nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters eine einstweilige Anordnung, um möglichen Schaden für die Verlagslandschaft abzuwenden.
Nach Angaben der „Independent Publishers Alliance“, einer gemeinnützigen Interessengruppe, fehle es den betroffenen Verlagen an Kontrolle über die Verwendung ihrer Inhalte. Zwar erscheinen viele ihrer Beiträge weiterhin in den regulären Suchergebnissen. Eine Möglichkeit, der Nutzung im Rahmen von KI-Zusammenfassungen gezielt zu widersprechen, bietet Google jedoch nicht an.
Wer das Crawling für diese Zwecke unterbinden wolle, müsse auch auf eine Präsenz in der regulären Google-Suche verzichten. Dies könne mit erheblichen Einbußen bei Reichweite und Werbeeinnahmen verbunden sein. Der Vorwurf: Google missbrauche seine Marktmacht im Bereich der Online-Suche, um eigene Inhalte bevorzugt zu präsentieren.
Google sieht neue Chancen für Webseiten
Google selbst weist die Kritik zurück. Das Unternehmen betont, täglich Milliarden von Klicks an Webseitenbetreiber weiterzuleiten. Die neuen KI-Funktionen seien darauf ausgelegt, Suchanfragen besser zu verstehen und neue Informationswege zu eröffnen. Laut Google könnten gerade kleinere Inhalteanbieter davon profitieren, weil Nutzer häufiger Folgefragen stellten und tiefer in Themen einsteigen würden.
Unterstützung erhalten die Verlage von weiteren Organisationen wie dem Bündnis Movement for an Open Web. Auch die Wettbewerbsbehörde des Vereinigten Königreichs hat mittlerweile eine Beschwerde erhalten. Die Unterzeichner fordern von den Behörden in Brüssel und London, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um den Zugang zu unabhängigen Nachrichtenquellen zu sichern.
Das stimmt doch gar nicht. Es gibt doch dieses Tag:
Die Content-Anbieter sollten sich schon entscheiden was sie wollen. Sollen ihre Inhalte automatisiert erfasst werden können oder eben nicht? Außerdem sind die Content-Anbietet doch selbst schuld. So unendlich viele Duplikate von Informationen, die zudem unstrukturiert und teilweise unleserlich sind. Die Content-Anbieter hatten jahrelang Zeit eine vernünftige Lösung zu finden. Jetzt bekommen sie eine nutzerfreundliche Lösung, die dann halt nicht in ihrem Interesse ist. Karma würde ich sagen.
Auch wenn ich Google und den großen Fast-Monopolisten sehr kritisch gegenüber stehe und prinzipiell EU-Regulierung befürworte:
In dem Fall gebe ich dir absolut recht.
Wer nutzt denn noch Google? ;)
Diese KI Zusammenfassung in der Google Suche ist Müll. Max. in einem von 10 Fällen hilfreich.
Wäre schön, wenn ich diesen Schrott (ohne eine Addon installieren zu müssen) abschalten könnte.
Dasselbe gilt für die automatische Übersetzungen auf YouTube.
Früher habe ich die Google Services gerne genutzt. Die Datenschutzkritik hat mich nie gestört.
Was mich allerdings sehr stört ist die immer schlechter werdende Userability.
Google & YouTube nerven mich von Tag zu Tag immer mehr.
+1
Diese Argumentationslogik ist Käse. Der Sinn von Google Ergebnissen ist, dass die Leute auf die Webseite gehen. Deswegen darf Google crawlen. Crawlen gegen Traffic. Das ist die Geschäftsbeziehung. Mit dem „AI Overview“ geht aber der Traffic zurück. Wenn Google jetzt sagt, wir zeigen eure Ergebnisse nur an, wenn wir eure Inhalte weiter für den „AI Overview“ nutzen dürfen, ist das doch recht eine eindeutige Marktmachtmissbrauch (aus meiner Sicht jedenfalls). Ob die Webseiten unübersichtlich sind, ist völlig unerheblich für den Gegenstand.
Das ist absolut richtig. +1
Der Sinn einer Suchmaschine ist, dass zu einem Thema bzw. einem Suchbegriff Informationen gefunden werden. Google durchsucht daher alle möglichen Webseiten und stellt dann eine Liste an Webseiten zusammen, die meine Suchbegriffe enthalten und wo die gewünschten Informationen wahrscheinlich zu finden sind. Das ist aber nur eine Krücke, denn eigentlich werden nicht Webseiten gesucht, sondern die Informationen selbst. Was Google jetzt macht, ist daher genau das was der Nutzer eigentlich möchte, nämlich die Informationen selbst anzeigen.
Das Problem ist, Perplexity ist noch nicht als Alternative zu einer reinen Suchmaschine etabliert und andere Chatbots werden nicht als Suchmaschine wahrgenommen, daher stört man sich an diesen nicht. Google ist dagegen der Marktführer, sodass sich die Content-Anbieter vor der neuen Welt und dem, was der Nutzer eigentlich möchte, nicht mehr verstecken können. Und das Problem ist nicht einmal, dass die Nutzer nun die Informationen direkt angezeigt bekommen, sondern das die Content-Anbieter den Zugang zum Nutzer verlieren.
+1
Der einzige Sinn der Google Suche ist, dass Google damit Geld verdient.
Es gibt Behauptungen, dass die Google Suche mit Absicht zu schlecht ist, damit der User mehrere Suchanfragen stellen muss und sich die Chance erhöht das auf die Werbung geklickt wird.
Für die Websitebetreiber interessiert Google sich schon lange nicht mehr.
@Jason_Bourne: Was für ein Quatsch. Ohne die Contentcreator gäbe es weder Google noch AI-Zusammenfassungen.
Wofür soll man Maßnahmen ergreifen, um den Zugang zu unabhängigen Nachrichtenquellen zu sichern wenn diese Medienblätter laufend falsche Artikeln bringen die mit der Realität nichts zu tun hat.
Meist werden die Leser mit Systemkonforme Artikeln zugeschüttet, die fast schon ins betreute Denken mündet.
Unglaublich, wo driftet dieses Land hin wenn Menschen eine solche Haltung haben. Die Presse ist neben dem für einen mündigen Bürger wichtigen Informationsgehalt auch ein notwendiges regulierendes Organ. Keinesfalls aber die Informationen mit massiven Falschinformationen aus den social media Bereichen.
+ 1000000000 (mehr Milliarden als Elon Musk hat)
Presse sollte neutral sein und keineswegs regulierend.
Sehe ich auch so! Aber leider haben sehr viele diese Mentalität und wollen für Content nichts bezahlen.
Dann unterhalte dich mal offen mit einen Landtagsabgeordneten deines Vertrauens. Welche Macht die Presse und ein Verlag insbesondere auf die Politik ausübt, ist bedrückend. Es wird geschaut, dass man „dort“ nicht negativ genannt/erwähnt wird.
Wer wenn nicht die Presse soll über Politiker informieren?
War ja klar, dass hier ein vollkommen unsachlicher Verschwörungspost landen musste.
+1
Ja Onkel Walter, genau. Du hast das Wort „Lügenpresse“ vergessen. Liess du mal schön die Wahrheit bei Russia Today .
Es gibt auch andere Medien als BILD, Compact, Nius, Achse des Guten, X, Welt der Frau & Co.
Anderswo bekommt man durchaus noch Informationen, die nicht weitgehend aus Verschwörungen und Fake-News bestehen.
Ui. Funktioniert das Clickbaiting inkl. Paywall dann nicht mehr so gut. Sehr schade…
„könnten gerade kleinere Inhalteanbieter davon profitieren“
Vielleicht genau das, was die Großen nicht gut finden?
Diese Aussage, dass gerade die kleineren Anbietern profitieren könnten, ist einfach eine freche Lüge. Das Gegenteil ist der Fall. Durch die KI-Antwort gehen ja deutlich weniger noch auf die Originalseite. Kleine mit wenig Traffic haben dann noch weniger oder gar keinen Traffic mehr. Die Finanzierungsmöglichkeit (meist Werbung) bricht weg, und die werden dann vermehrt aufgeben müssen. Nur große Anbieter, die die Möglichkeit haben, ihr Publikum auch außerhalb der großen Suchmaschinen finden, halten und binden können, werden das irgendwie wegstecken können, und ggfs. profitieren (weil die kleine Konkurrenz wegbricht).
Also, ich bin ein kleiner Inhalteanbieter in einem eher nischigem Thema. Ein Abo würde niemand bezahlen (wir hatten das mal probiert), bleibt also leider nur die Werbung für die Finanzierung – auch wenn mich selbst Werbung im Netz nervt. Selbst da reden wir aber eher von Cent-Beträgen. Seit AI-Overviews ist unser Traffic um 30-40% zurückgegangen, und im selben Maße die Werbeeinnahmen. Wenn mich aber Server und Technik mehr kosten, als ich einnehme, mache ich die Seite logischerweise dicht. Wir haben etliche Zuschriften erhalten von Usern, die das schade finden, weil ich schon denke, dass wir nützlichen Content haben, aber davon lassen sich leider keine Rechnungen bezahlen. Spaßig ist natürlich, mit was die KIs lernen wollen, wenn es durch sie keinen guten, neuen Content mehr gibt.
So true! Nur scheinen die meisten AI-Nutzer nicht verstehen zu wollen, woher all die Informationen stammen. Ohne Webseiten – kein AI. Ohne Leser – Keine Webseiten.
Die klassische Suchmaschine mit SEO ist tot, KI wird das Anzeigen und Weiterleiten von Webseiten-Links überflüssig machen
Und die Seiten dahinter auch… oh, und woher kommt denn zukünftig der Content? Mhh… ah, KI’s können ja halluzinieren und den Inhalt einfach selber erfinden.
Haha! Unglaublich wieviele Menschen denken, AI weiss all die Infos alleine. Nejn, AI klaut (ja, klaut) es von all den Contencreatorn deren Besucherzahlen nun zurückgehen aufgrund AI.
Bei diesen Verlagen sitzen die e Vollpfosten.
Wenn ich jemanden mit einer Internetrecherche beauftrage und er mir als Ergebnis eine selbst formulierte Zusammenfassung seiner Rechercheergebnisse schickt, sehe ich keinen unmittelbaren Vergütungsanspruch der Seitenbetreiber, die diese Inhalte kostenlos ins Netz stellen. Sinngemäß ist das ja hier der Fall: Der User beauftragt Google mit der Beantwortung seiner Frage.
Das ist halt der Nachteil werbefinanzierter Angebote. Google lebt ja auch von den Werbeeinnahmen und hat ein Eigeninteresse, dass diese hoch bleiben.
Alternativ kann man seine Inhalte immer noch nur gegen Bezahlung anbieten.
Anders sähe es aus, wenn Google Inhalte 1:1 übernimmt (wie bei Link-Vorschauen oft der Fall). Hier ist es aber ein Geben und Nehmen. Denn die Vorschau erhöht die Chance, dass ich als Nutzer darauf klicke, wenn der Inhalt in die richtige Richtung geht. Das hab ich z. B. oft bei Wikipedia-Artikeln.
Wenn Google nur Links ohne Überschrift und ohne Vorschau zeigen würde, wären es für die Nutzer sehr schwer, das richtige zu finden. Ein Wechsel der Suchmaschine würde wenig bringen, da andere Suchmaschinen ebenso von der Thematik betroffen sind.