Irreführende Anmeldung und erschwerte Beendigung
Erschwerte Prime-Kündigungen: Amazon zahlt 2,5 Milliarden Dollar
Amazon wird 2,5 Milliarden US-Dollar zahlen, um einen Rechtsstreit mit der US-Handelsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) beizulegen. Die Behörde wirft dem Konzern vor, Millionen von Nutzerinnen und Nutzern beim Abschluss von Prime-Mitgliedschaften getäuscht und den Ausstieg aus dem Abo gezielt kompliziert gestaltet zu haben.
Der Vergleich wurde kurz nach Beginn eines Gerichtsverfahrens in Seattle bekannt gegeben. Verhandelt wurde eine Klage der FTC aus dem Jahr 2023.
Von der Gesamtsumme entfallen eine Milliarde Dollar auf Strafzahlungen. Weitere 1,5 Milliarden Dollar sollen direkt an betroffene Kundinnen und Kunden fließen. Wer anspruchsberechtigt ist, erhält laut ersten Schätzungen rund 51 Dollar. Voraussetzung ist, dass die Mitgliedschaft nach der Anmeldung kaum genutzt wurde oder dass Nutzerinnen und Nutzer beim Versuch zu kündigen durch zusätzliche Angebote oder Hinweise vom Abbruch abgehalten wurden.
200 Mio. Prime-Mitglieder in den USA
Amazon hat kein Fehlverhalten eingeräumt. Das Unternehmen erklärte, sich auf die Zahlung eingelassen zu haben, um den langwierigen Rechtsstreit zu beenden.
Prime ist für Amazon ein zentraler Umsatzträger. In den USA nutzen rund 200 Millionen Menschen das Programm. Allein durch Mitgliedsbeiträge, erzielte der Konzern im vergangenen Jahr mehr als 44 Milliarden Dollar. Für das Unternehmen ist der Dienst jedoch nicht nur wegen der Aboeinnahmen wichtig. Prime-Kundinnen und -Kunden kaufen nachweislich häufiger ein und geben mehr Geld aus als Personen ohne Mitgliedschaft.
EU-Streit bereits 2022 beigelegt
Ein ähnlicher Streit hatte sich bereits in Europa ereignet. Im Juli 2022 hatte die Europäische Kommission nach einer Untersuchung erreicht, dass Amazon die Kündigung von Prime-Abos vereinfacht.
Hintergrund war eine Beschwerde mehrerer europäischer Verbraucherschutzverbände, die kritisierten, dass der Kündigungsprozess bewusst unübersichtlich und mit wiederholten Halteangeboten versehen war. Amazon sagte damals zu, den Ablauf auf zwei einfache Schritte zu reduzieren und die Änderungen schrittweise auf seinen nationalen Webseiten einzuführen.
- Nach EU-Untersuchung: Kündigung von Amazon Prime wird einfacher
Der Fall in den USA zeigt, dass der Umgang mit sogenannten „Dark Patterns“, also manipulativen Designelementen, zunehmend in den Fokus von Aufsichtsbehörden rückt. Amazon muss nun innerhalb von 90 Tagen die Rückzahlungen an berechtigte Nutzerinnen und Nutzer starten und diese über ihre Ansprüche informieren.
Sky wow am besten auch gleich zur Kasse bitten.
Und drillisch bzw 1und1 – gleich mit
„Voraussetzung ist, dass die Mitgliedschaft nach der Anmeldung kaum genutzt wurde oder dass Nutzerinnen und Nutzer beim Versuch zu kündigen durch zusätzliche Angebote oder Hinweise vom Abbruch abgehalten wurden.“
Der erste Teil ist ja easy für Amazon nachvollziehbar. Aber wie zum Teufel soll eins den Zweiten beweisen?
Ich finde es sehr fragwürdig, dass der Versand absichtlich verzögert wird, wenn man kein Prime-Abo hat. Genauso störend ist die ständige, penetrante Werbung bei jeder Bestellung, mit der man zum Abschluss eines Abos gedrängt werden soll. Für mich ist Amazon damit wirklich das Letzte geworden.
Nimm Otto.de – versuche gerade den Umstieg, gar nicht mal so schlecht…
Stimmt. Bevorzuge ich inzwischen auch.
Nee die waren schon immer das letze.
– Umgang mit Händlern
– eigene Arbeitsbedingungen
usw.
Um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden – 2,5 Mrd. $.
Wow.
Hier gab es doch auch eine Sammelklage? Was denn daraus geworden?