BSI warnt vor weitreichenden Folgen
Emotet: Akute Malware-Bedrohung für Windows-Nutzer
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI warnt Windows-Nutzer eindringlich vor der Schadsoftware Emotet. Diese stelle derzeit einer der gefährlichsten Bedrohungen weltweit für Anwender dar und verursache auch in Deutschland hohe Schäden. In Einzelfällen sei es bereits zum Ausfall der kompletten IT-Infrastruktur von Unternehmen gekommen.
Emotet entpuppt sich als besonders perfide Entwicklung. Die Software verwertet Kontaktinformationen und den Inhalt von E-Mails, um authentisch aussehende Spam-E-Mails zu generieren. Empfänger erhalten dann beispielsweise gefälschte E-Mails, die angeblich von Personen stammen, mit denen sie kürzlich erst in Kontakt standen.
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Emotet ist in der Lage, weitere Schadsoftware nachzuladen, sobald ein System infiziert wurde. Die Folgen reichen vom Ausspähen privater Zugangsdaten bis hin zur kompletten Übernahme eines Systems. Gängige Virenschutzprogramme könnten die Infektion nicht zuverlässig erkennen, weil sich die Schadprogramme ständig modifizieren.
Emotet: Bislang nur Windows-Nutzer betroffen
Auf Anfrage wurde uns vom BSI mitgeteilt, dass bislang nur Fälle bekannt sind, bei denen das Microsoft-Betriebssystem Windows betroffen ist. Emotet werde allerdings permanent angepasst und weiterentwickelt, so dass eine Gefährdung anderer Betriebssysteme nicht ausgeschlossen werden könne.
BSI-Empfehlungen für Anwender:
- Installieren Sie zeitnah bereitgestellte Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Anwendungsprogramme (Web-Browser, E-Mail-Clients, Office-Anwendungen usw.).
- Setzen Sie Antiviren-Software ein und aktualisieren Sie diese immer wieder.
- Sichern Sie regelmäßig Ihre Daten (Backups).
- Richten Sie ein gesondertes Benutzerkonto auf dem Computer ein, um zu surfen und E-Mails zu schreiben.
- Öffnen Sie auch bei vermeintlich bekannten Absendern nur mit Vorsicht Dateianhänge von E-Mails (insbesondere Office-Dokumente) und prüfen Sie in den Nachrichten enthaltene Links, bevor sie diese anklicken. Bei einer verdächtigen E-Mail sollten Sie im Zweifelsfall den Absender anrufen und sich nach der Glaubhaftigkeit des Inhaltes erkundigen.
Betroffene Nutzer müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Malware tiefgreifende Änderungen am Betriebssystem vornimmt und ein Neuaufsetzen dringend empfehlenswert ist. Weitere Infos gibt es hier beim BSI.