Enttäuschend umgesetzt
Eigene „Reiseführer“ in Apples Karten-App
Apples Karten-App bietet mittlerweile sowohl auf dem Mac als auch auf dem iPhone die Möglichkeit, eigene „Reiseführer“ anzulegen. Vorweg sei damit verbunden aber gesagt, dass die Funktion die mit ihrem Namen verbundenen Erwartungen längst nicht erfüllt. Zu viele Einschränkungen und vor allem auch Fehler sind mit den Reiseführern in Apples Karten verbunden. Hilfreich kann die Option in gewissen Situationen aber dennoch sein.
Zunächst einmal sei hier grundsätzlich erwähnt, dass Apple unter den „Reiseführern“, die man in der Karten-App erstellen kann, eigentlich nicht viel mehr als eine Sammelliste versteht, wie wir sich auch von den in Google Maps unter „Meine Orte“ auffindbaren persönlichen Listen kennen. Ihr könnt damit keinen Reiseverlauf planen und Apple bietet bislang nicht einmal die Möglichkeit an, die Reihenfolge der in einem Reiseführer gespeicherten Orte beliebig zu verändern. Ihr könnt diese lediglich nach dem Datum, an dem sie hinzugefügt wurden, ihrem Name oder ihrer Entfernung sortieren.
Reiseführer in Apple Karten erstellen
Letztendlich geht es hier also schlicht um Sammellisten für Orte, die in der Karten-App auf dem Mac über die Seitenleiste und auf dem iPhone im Reiseführer-Bereich im unteren Teil der Karten-App erstellen könnt. Klickt dort jeweils auf das +-Zeichen oder wählt die Option „In Reiseführer sichern → Neuer Reiseführer“ im Kontextmenü zu einem Ort und vergebt einen treffende Namen für eure Sammlung. Anschließend kann man die gewünschten Orte direkt auf der Karte oder über die Suchfunktion suchen und jeweils über deren erweitertes „…“-Menü zu vorhandenen Listen hinzufügen.
Auf das erste große Hindernis auf dem Mac werdet ihr stoßen, wenn ihr euren Reiseführer mit einem passenden Bild versehen und den Bildausschnitt entsprechend anpassen wollt. Apple hat hierfür nicht nur lieblos, sondern offenbar auch ohne jede Prüfung das Benutzermenü vom iPhone übernommen. In der Folge sieht das Ganze in Karten auf dem Mac nicht nur sehr bescheiden aus, sondern die Option „Bewegen und Skalieren“ bleibt schlichtweg ohne Funktion. Wer hier optimieren will, ist auf ein iOS-Gerät angewiesen, immerhin funktioniert die Synchronisierung der persönlichen Reiseführer über das persönliche iCloud-Konto.
Weitere Schwierigkeiten gibt es beim Teilen der Links zu einem selbst erstellten Reiseführer – auf dem Mac funktioniert das per Rechtsklick auf den jeweiligen Reiseführer. Abhängig von deren Inhalt übersteigt die Zahl der Zeichen in den über die Teilen-Funktion der Karten-App generierten Links nämlich teilweise die Standardwerte bei der Konfiguration von Webservern oder dem Austausch über Nachrichten-Apps wie iMessage. Geschieht dies in iMessage, so wird beim Empfänger zwar der Eingang einer Nachricht angezeigt, diese löst sich beim Aufruf dann aber in Luft auf. Abhängig vom gewählten Webbrowser müsst ihr mit Fehlermeldungen wie „414 Request-URI too large“ rechnen.
Wie eingangs gesagt: Der Name Reiseführer hört sich eigentlich nach einer durchaus guten und interessanten Option an. Bis es allerdings tatsächlich soweit ist, muss man bei Apple noch ordentlich Arbeit und Herzblut in des Projekt stecken.