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Von +20 °C bis -22 °C

Dometic CFX3 35 ausprobiert: Mobile Kühlboxe mit App-Steuerung

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Wir haben uns eine der mobilen Kühlboxen mit App-Steuerung, die die Outdoor-Spezialisten von Dometic in acht unterschiedlichen Größen als sogenannte CFX3-Serie anbieten, genauer angesehen. Von einem Haken abgesehen, haben uns die unverwüstlichen Kofferraum-Begleiter durch die Bank weg überzeugt.

Cfx 3 35

Ein „richtiger“ Kühlschrank

Der Reihe nach: Ferienzeit, Temperaturen von deutlich über 30°, eine Reisestrecke von rund 500 km und der Wunsch nach kalten Getränken, belegten Schrippen und geschnittenem Obst, das auch nach den ersten zwei Stunden noch genießbar sein soll. Eine Gemengelage, der man 2022 offenbar nur noch mit technischer Überlegenheit Herr werden kann.

Hier fällt der Blick auf Kompressor-Kühlboxen, die nicht nur isolieren, sondern richtig kühlen können und dies mit vergleichsweise geringem Energiehunger. Am Markt bieten sich mehrere Lösungen an, die CFX3-Serie von Dometic hat uns mit ihrer App-Anbindung sowie dem soliden Produkt-Design angelockt und bewirbt sich als Allrounder für lange Autofahrten, sonnige Campingplätze und den Kofferraum des eigenen Campers.

Dometic Fussball

Starten wir vielleicht direkt mit der Kühlung: Wie viele Anwender ohne vorherige Berührungspunkte mit richtigen Kompressor-Kühlboxen, kommen wir eher aus dem Lager, das auf Kühltragetaschen von der Edeka-Kasse und zwei Gefrierelemente aus der heimischen Tiefkühltruhe gesetzt hat, um Lebensmittel auch unterwegs frisch zu halten. Entsprechend umgehauen hat uns die Performance der CFX3-Serie.

Über die beiliegenden Kabel entweder mit einer herkömmlichen Steckdose, oder mit der 12-Volt-Buchse des Fahrzeugs verbunden, besitzt die CFX3-Serie einen Kühlbereich von +20 °C bis -22 °C der in Umgebungen von +16 °C bis +43 °C° genutzt werden kann.

Dometic CFX3 35 trifft den Sweet Spot

Die 36 Liter fassende „Dometic CFX3 35“ trifft unter den acht vom Hersteller angebotenen Varianten der CFX3-Serie dabei unserer Meinung nach den Sweet Spot. Preislich noch in dreistelligen Bereich verortet, ist die CFX3 35 mit ihrem Leergewicht von knapp 17 Kilogram nicht nur gut tragbar, sondern besitzt auch noch ein gutes C in der Energieklasse und beansprucht mit Maßen von 398 mm x 694 mm x 407 mm nicht den ganzen Platz im Kofferraum für sich.

Dometic Im Auto

Wie ihre Schwestern ist die CFX3 35 angenehm solide verarbeitet (die Griffe tragen die Box auch gefüllt problemlos), besitzt einen Deckel, der sich in nahezu voller Länge aufklappen lässt und verbaut dankenswerterweise keine Fitzeltasten, sondern ordentliche Soft-Ruber-Button am Bedienteil.

Ausgestattet mit einer LED-Innenraumbeleuchtung, ist das 36-Liter-Modell dann in einen kleinen Ablagebereich und eine große Kammer unterteilt, die problemlos neun 1-Liter-Mineralwasserflaschen oder 6 Mineralwasserflaschen und neun zusätzliche 0,33-Bierflaschen aufnehmen kann. Im Boden der Kühlbox, unter dem herausnehmbaren Gitter, befindet sich eine Kleinigkeit die andere Hersteller gerne mal vergessen: Ein kleiner Stöpsel gestattet es, vorhandenes Kondenswasser direkt ablaufen zu lassen.

Dometic Getraenke

Gesteuert wird der CFX3 35 dann über vier Tasten und das kleine Monochrom-Display direkt unter dem Griff zur Öffnung der Klappe. Hier können nicht nur die Zieltemperatur festgelegt, sondern auch der Energiesparmodus konfiguriert (dazu gleich mehr), sowie die Display-Helligkeit gesetzt und die drahtlosen Verbindungen zur begleitenden Smartphone-Applikation hergestellt werden. Alles so intuitiv, das eigentlich kein Blick in das Benutzerhandbuch (PDF-Download) geworfen werden muss.

App Anbindung steuert und alarmiert

Die Zieltemperatur lässt sich jedoch nicht nur an der Kühlbox selbst, sondern jederzeit auch über die iPhone-Applikation des Anbieters einstellen. Ist das iPhone wahlweise per Bluetooth oder per WLAN mit der CFX3 35 verbunden, bietet die App nicht nur die Live-Ansicht der aktuellen Innenraumtemperatur an, sondern erlaubt deren Beeinflussung auch über einen Schieberegler.

Sollte die Temperatur zudem ungewöhnlich schnell abfallen, etwa weil die Kinder beim hastigen Griff nach den Getränken vergessen haben den Deckel wieder zuschließen, meldet sich die Kühlbox in der App mit einer Benachrichtigung.

Dometic App

Für den Betrieb an der Fahrzeug-Batterie bietet die CFX3 35 drei unterschiedliche Batterieschutz-Modi an. Während die Einstellung „High“ versucht die Autobatterie so wenig wie möglich zu strapazieren und nach dem Abschalten der Zündung nur noch kurze Zeit aktiv kühlt, wir in der Einstellung „Low“ versucht auch bei einem Nachlassen der Spannung so lange wie möglich durchzuhalten. Entsprechend empfiehlt Dometic die Nutzung des Low-Modus nicht beim Einsatz der Kühlbox Starterbatterie sondern nur an anderen Stromspendern.

Wir haben die CFX3 35 während der beiden knallheißen Tage der vergangenen Woche in Kombination mit dem Delta Mini von EcoFlow getestet und dabei den denkbar einfachsten Aufbau gewählt: Sowohl die Powerstation mit ihren 882Wh als auch die Kühlbox haben wir direkt in die Sonne gestellt, auf 5° konfiguriert und abgewartet wann die Geräte schlapp machen.

Dometic App Settings

Über 24 Stunden am Delta Mini von EcoFlow

Grundsätzlich läuft der Kompressor der CFX3 35 nicht die ganze Zeit durch, sondern geht, wie ein normaler Kühlschrank auch, immer nur vorübergehend an, um sich anschließend wieder in einer Art Ruhezustand auf den nächsten Einsatz zu warten. Während der aktiven Betriebszeiten hat die Kühlbox dabei einen überschaubaren Leistungshunger von etwa ~45 Watt.

Entsprechend hatten wir auch 24 Stunden später noch immer knapp 30 Prozent in der Delta Mini – der Getränkevorrat war dabei ununterbrochen auf 5° herunter gekühlt. Nach etwa 27 Stunden ist die Delta Mini dann ausgestiegen. Die Isolierung der robusten Kühlbox hat aber auch nach gut 32 Stunden noch dafür gesorgt, dass entnommene Bierflaschen weiterhin direkt beschlagen sind.

Was uns richtig überrascht hat war die Tatsache, wie schnell die CFX3 35 von Keller-Temperatur auf ihre Betriebstemperatur runtergekühlt hat. Von über 20° auf etwa 4° sind wir innerhalb von nur 20 Minuten gekommen. Natürlich dauerte es noch ein Zacken länger, ehe auch die Getränke entsprechend gekühlt waren, sind diese jedoch erst einmal auf 5°, arbeiten bekanntlich auch die Flaschen wie kleine Kühlelemente und helfen dabei mit, dass auch große Temperaturschwankungen bei längeren Entnahmezeiten schnell wieder ausgeglichen werden.

Dometic Delta Mini

Ein Aha!-Erlebnis wie beim Robo-Sauger

Nach zahlreichen Touren mit passiven Kühltaschen, von geschmolzenem Eiswasser durchnässten Aufschnitt-Vorräten und (trotz unhandlich großer Kühlelemente) nur mittelmäßig gekühlter Getränke, haben wir nach der ersten Runde mit dem CFX3 35 ein ähnliches Aha!-Erlebnis wie nach dem Ersten Einsatz eines Saugroboters. Wie ging es bislang nur ohne? Der Outdoor-Bolide erfüllt alle Erwartungen, die wir nach unserem ersten Kontakt mit Dometic an die Kompressor-Kühlbox hatten.

Mit Technik-Spielereien wie der (eigentlich überflüssigen aber vielleicht auch gerade deshalb total genialen) App-Steuerung kann man uns immer eine Freude machen. Der USB-Port auf der Gerätefront ist ein praktisches Gimmick, die Betriebsgeräusche nicht der Rede Wert uns sicher fünfmal leiser als die der begleitenden EcoFlow Delta mini. Zudem lässt die doppelte Einsatzmöglichkeit an 12-Volt-Dose und Stromnetz den Reisebegleiter auch schnell zu einem Party-Kühlschrank werden.

Selbst der Verpackung der CFX3 35 geben wir einen Daumen nach oben. Keine fünf Lagen Styropor, keine 20-seitigen Garantieerklärungen in acht Sprachen und keine Adapter für esoterische Steckdosen-Standards, die ab Werk zum Wegwerfen produziert worden sind. Nur ein Pappkarton, zwei Kabel und eine Schutzfolie – fast wie früher.

Die Box will 859 Euro vom Reisebudget

Wir haben auf unserem Schmierzettel kein einzigen Kritikpunkt notiert, wohl aber einen Haken: den Preis.

Mit ihrem Verkaufspreis von 859 Euro strapaziert die CFX3 35 Schmerzgrenzen. Grundsätzlich fühlen sich Preise dieser Höhenordnung in Outdoor-Läden wie Globetrotter und Co. zwar durchaus zu Hause, wirken im Vergleich mit der passiven Kühlbox-Konkurrenz aber geradezu astronomisch hoch – die TUNDRA 65 Kühlbox mit 48 Litern Fassungsvermögen gibt es etwa schon für 390 Euro.

Hier müsst ihr selbst beurteilen, welchen Anteil die portable Kühlmöglichkeit am Urlaubs- beziehungsweise Reisebudget haben soll. Sollte jedoch bereits eine der tragbaren Powerstations im persönlichen Ausrüstungslager vorhanden sein, dann könnt ihr dieser mit dem Betrieb der CFX3 35 endlich mal eine ordentliche Aufgabe zudelegieren und die Energiereserven nicht nur in theoretischen Notfall-Szenarien verplanen, sondern aktiv nutzen, um einen echten Kühlschrank auch im parkenden 45°-Kofferraum zu betreiben. Wir sind Fans geworden.

Usb Port

Dometic Steckdose

22. Jul 2022 um 18:01 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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