Digitaler Nachlassverwalter Meminto lädt zum Beta-Test
Was geschieht nach eurem Ableben mit eurem digitalen Nachlass? Lösungsansätze haben wir bereits mit dem Google Inaktivitätsmanager und dem 1Password Emergency Kit vorgestellt. Der Onlinedienst Meminto will das Ganze umfassend und professionell regeln und startet nun in die Beta-Phase.
Das Onlinetool kontrolliert in regelmäßigen Abständen, ob man noch lebt und kann im Todesfall automatisiert Nachrichten, Videos, Bilder und Dokumente verschicken bzw. gezielt freigeben. Meminto-Macher Albert Brückmann will damit eine um aktuelle Bedürfnisse erweiterte zeitgemäße Alternative zum klassischen Nachlassverwalter anbieten.
Wichtig ist mir, ein Tool anzubieten, mit dem ich selbst meine Daten bis zu meinem Tod sicher verschließen kann und weiß, dass der ganze "Schatz" meiner Erinnerungen und Erlebnisse, egal welcher medialer Art, am Ende für eine bestimmte Person oder einen Personenkreis geöffnet wird. Datenschutz ist da ein ganz, ganz heißes Thema, deswegen fokussiere ich mich darauf, so gut wie nur möglich dafür zu sorgen, dass am Ende ein vertrauenswürdiges Produkt dabei herauskommt. Ziel ist es auch, die junge Generation von heute mit dem Thema "Sterben" vertrauter zu machen und sich sensibel damit auseinanderzusetzen, was ich einmal hinterlasse, wenn ich nicht mehr da bin.
Meminto beginnt aktuell mit einer kostenlosen Beta-Phase, wird allerdings später in einen kostenpflichtigen Dienst übergehen. Die Preise müssen noch austariert werden, ist jedoch geplant, eine Staffelung anzubieten, die beispielsweise von der Häufigkeit der Lifechecks, der Größe des Speicherplatzes für eigene Dokumente und der Stärke der Verschlüsselung abhängt.
Im unten eingebetteten Video wird das Meminto-Angebot eingänglich erklärt. Zum Start lässt sich das Angebot ausschließlich per Webbrowser nutzen, Apps für iOS und Android sollen im Winter folgen. In der Folge sind zusätzliche Erweiterungen geplant, darunter die End-to-End-Verschlüsselung der Inhalte und weitere Möglichkeiten, den Lebenszustand eines Users zu erkennen, beispielsweise über Smartwatch-Anbindung und sonstige Drittsysteme.
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