510.000 Produkte betroffen
Bundesnetzagentur sperrt 2020 mehr als 2.100 Online-Angebote
Die Bundesnetzagentur hat 2020 insgesamt 2.142 Online-Produktangebote sperren lassen. Von diesen Sperrungen waren rund 510.000 Produkte mit über 21 Millionen Exemplaren betroffen.
Fokus auf den Internethandel
Wie bereits im Vorjahr lag auch 2020 der Fokus auf der Überwachung von Händlern, die extrem hohe Stückzahlen im Internet anboten. Insgesamt hat die Bundesnetzagentur im Internet 2.142 Produktangebote ermittelt, die den europäischen Vorgaben nicht entsprachen. Im Vorjahr wurden 1.027 Angebote für 3,5 Mio. Produkte beendet.
Neben formalen Mängeln, wie zum Beispiel einer fehlenden deutschen Bedienungsanleitung oder einer unzureichenden Kennzeichnung, wurden auch Produkte festgestellt, die Funkstörungen bzw. elektromagnetische Unverträglichkeiten verursachen und in der Europäischen Union nicht vertrieben werden dürfen.
Unter den mehr als 21 Mio. Geräten befanden sich über 7 Mio. Babyüberwachungsgeräte, denen keine deutsche Bedienungsanleitung beilag und die Kennzeichnungsmängel aufwiesen. Auffällig waren außerdem mehr als 1 Mio. Funkfernbedienungen (z. B. für Garagentorsteuerungen), die Störungen sicherheitsrelevanter Funkdienste durch falsche Frequenznutzung verursachen können.
Durch anonyme Testkäufe verschaffte sich die Bundesnetzagentur einen Überblick über die Konformität von im Internet extrem günstig angebotener Produkte.
Die Behörde hat insgesamt 31 Vertriebsverbote und 782 Festsetzungsschreiben zur Behebung formaler Mängel für nicht konforme Produkte erlassen.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur kommentiert:
„Wir haben unsere Marktüberwachung 2020 im Zuge der Corona-Pandemie verstärkt auf den Online-Verkauf konzentriert. Über das Internet gelangen weiterhin großen Mengen unsicherer Produkte auf den deutschen Markt. Wenn der Preis sehr niedrig ist, sollten Verbraucher zweimal hinschauen. Entscheiden Sie insbesondere im Online-Handel nicht nur nach dem Preis. Sehr günstige Produkte entsprechen oft nicht den europäischen Sicherheitsnormen.“