Aggressive Daten-Erfassung
Binnen einer Woche: Zweite Millionenstrafe gegen Apple in Italien
Zum zweiten Mal in der laufenden Woche haben die italienischen Wettbewerbshüter der „Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato“ (AGCM) eine Millionenstrafe gegen Apple verhängt. Nachdem die AGCM Apple erst am Dienstag dazu verdonnerte 134,5 Millionen Euro Strafe zu zahlen, werden heute weitere 10 Millionen Euro fällig.
#Antitrust: sanzioni per 20 milioni a #Google e ad #Apple per uso dei dati degli utenti a fini commerciali#datipersonali #tutelaconsumatori #praticheingannevoli #praticheaggressivehttps://t.co/PmtZgURkAG
— Autorità Antitrust (@antitrust_it) November 26, 2021
Während es in dem Beschluss der italienischen Behörde vom 23. November um die wettbewerbswidrige Kooperation Apples mit dem Online-Händler Amazon ging – die Konzerne hatten gemeinsam dafür gesorgt, dass Apples auf Amazons Marktplatz keine konkurrierenden Händler fürchten musste – trifft die heutige Entscheidung Apple und Google.
„Aggressive Daten-Erfassung“
Die italienischen Wettbewerbshüter werfen beiden Unternehmen vor, „aggressiver Praktiken“ bei der Erfassung und Verwendung von Verbraucherdaten an den Tag gelegt zu haben. Zudem sollen die beiden Unternehmen ihre Nutzer nur unzureichend darüber aufgeklärt haben, wie und zu welchem Zweck die Daten der Anwender verarbeitet werden.
So informiert Apple neue Kunden beim Erstellen einer Apple ID zwar darüber, dass Daten erhoben werden, die die eigenen Produkte verbessern sollen, lässt aber unklar welche Daten dies sind und was genau dadurch verbessert wird.
Maximales Strafmaß ausgeschöpft
Besonders gestört hat die Wettbewerbshüter der Umstand, dass Apple dem Verbraucher keine Wahl lässt und so geradezu dazu erzieht, der Übermittlung personenbezogener Daten für kommerzielle Zwecke zuzustimmen.
Bei der angeordneten Strafzahlung in Höhe von 10 Millionen Euro handelt es sich um den zulässigen Höchstsatz. Die Begründung der AGCM lässt sich in einem, knapp 60 Seiten starken PDF-Dokument nachlesen, in dem die kritisierten Stellen während der Account-Erstellung abgebildet wurden.