Konkurrenz aus eigenem Hause
Bedeuten High-End-Kopfhörer von Apple das Aus für die Marke Beats?
Die Gerüchte um von Apple selbst gefertigte High-End-Kopfhörer stoßen eine interessante Diskussion an. Will Apple die Marke Beats langfristig auslaufen lassen und durch ein umfangreiches eigenes Kopf- und Ohrhörerangebot ersetzen?
Im Mai jährt sich die Übernahme von Beats durch Apple zum vierten Mal. 3,2 Milliarden Dollar hat sich der iPhone-Hersteller die populäre Marke kosten lassen, wir erinnern uns: Beats-Gründer Dr. Dre feierte sich nach Vertragsabschluss als „erster Hip-Hop-Milliardär“.
Apple hat Beats in der Folge als eigenständige Marke weitergeführt und die umfangreiche Produktpalette auch regelmäßig aktualisiert. Selbst Konkurrenz machte sich das Unternehmen bislang nur im Bereich der kabelgebundenen und drahtlosen Ohrhörer, populärstes Beispiel sind hier wohl die seit Ende 2016 erhältlichen AirPods.
Nun soll Apple Medienberichten zufolge an Over-Ear-Hörern mit Geräuschunterdrückung arbeiten (wir berichteten) – ein Segment, in dem bislang Geräte wie der Bose QC 35 oder auch die Beats Studio 3 Wireless große Marktanteile halten.
Die Frage, ob ein vergleichbarer Hörer mit Apple-Logo sich negativ auf den Absatz der großen Beats-Hörer auswirkt, muss sicher gestellt werden. Allerdings würde es uns überraschen, wenn Apple sich in der Folge komplett von der Marke Beats verabschiedet. Die Produkte sind erfolgreich und verkaufen sich ohne direkten Bezug zu Apple hervorragend, dies kann insbesondere beim Blick auf das Android-Lager durchaus von Vorteil sein. Es ist anzunehmen, dass ein durchaus hoher Prozentsatz der Beat-Käufer ein Smartphone in der Tasche hat, auf dem kein angebissener Apfel prangt und darf hinterfragt werden, ob diese Kunden den gleichen Hörer auch mit Apple-Logo kaufen würfen.
Das Wirtschaftsmagazin Bloomberg stimmt in den Gerüchtereigen ein und hält es für gesichert, dass Apple die Vorstellung eigener High-End-Hörer bis zum Jahresende plant. Allerdings – so Bloomberg – soll es Probleme bei der Produktion und auch bei der Entscheidungsfindung mit Blick auf das Design der Hörer geben. Mit der Angelegenheit vertraute Personen hätten dies bestätigt und zugleich davor gewarnt, dass Apple das Vorhaben unverrichteter Dinge auch wieder in die Tonne treten könnte.