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16,5 Million Dollar Geldstrafe

Avast: „Sicherheitsprogramm“ sammelt Nutzerdaten zum Verkauf

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44 Kommentare 44

Avast bietet auch Anti-Viren- und Schutzprogramme für den Mac an. Man darf sich ja ohnehin darüber streiten, ob und in welchem Ausmaß der Einsatz solcher Software überhaupt sinnvoll ist – macOS hat hier eine ganze Reihe von effektiven Mechanismen schon ab Werk an Bord. Wenn es allerdings tatsächlich ein zusätzliches Tool sein soll, muss man über die Verwendung von Avast auf jeden Fall zweimal nachdenken.

Avast

Bild: Avast

Wie das Sicherheitsmagazin BleepingComputer berichtet, hat Avast nach Ansicht der amerikanischen Handelskommission FTC die Browserdaten von Millionen Nutzern ohne deren Wissen oder auch deren Zustimmung gesammelt, gespeichert und verkauft. Besonders pikant ist dabei die Tatsache, dass die Avast-Produkte, die für das Sammeln der Daten genutzt wurden, gleichzeitig damit beworben wurden, dass sie die Daten ihrer Nutzer gegen eben solche Fälle schützt.

FTC verurteilt außergewöhnlich dreiste Praxis

Das sieht auch die FTC-Vorsitzende Lina M. Khan so. Normalerweise kümmere man sich um Fälle bei denen Unternehmen ihren Umgang mit Daten falsch darstellen. Die Tatsache, dass Avast seine Produkte aber ausdrücklich zum Schutz der Browserdaten vermarktet, sei außergewöhnlich. Darüber hinaus sei die Menge der betroffenen Daten erschütternd: Die Beschwerde behauptet, so wurden in den Jahren 2014 bis 2020 wohl mehr als acht Petabyte an Browsing-Informationen gesammelt. Enthalten waren detaillierte Informationen zu den aufgerufenen Webseiten sowie dem Zeitpunkt des Besuchs sowie Ortsangaben die Nutzer betreffend. Avast habe diese Daten in mehr als 100 Fällen an fremde Parteien verkauft.

Abgesehen von dem mit der Offenlegung der Praktiken verbundenen Vertrauensverlust und daraus resultierenden wirtschaftlichen Schäden kommt auch eine empfindliche Geldbuße auf Avast zu. Die Handelskommission will satte 16,5 Millionen Dollar einfordern und dem Unternehmen verbieten, die Daten weiter zu verkaufen oder sie für Werbezwecke zu lizenzieren.

23. Feb 2024 um 13:33 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    44 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • 16,5 Millionen kommt mir irgendwie sehr gering vor für amerikanische Verhältnisse :D

  • Comedy in 4 Akten:

    1) In den Jahren 2014 bis 2020 wohl mehr als acht Petabyte an Browsing-Informationen gesammelt.

    2) Enthalten waren detaillierte Informationen zu den aufgerufenen Webseiten sowie dem Zeitpunkt des Besuchs sowie Ortsangaben die Nutzer betreffend.

    3) Avast habe diese Daten in mehr als 100 Fällen an fremde Parteien verkauft.

    4) Die Handelskommission will satte 16,5 Millionen Dollar einfordern und dem Unternehmen verbieten, die Daten weiter zu verkaufen oder sie für Werbezwecke zu lizenzieren

    8 Petabyte, 100 Käufer, $16.5 Mio. HAHA.. HA. HA!

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  • „selling the users‘ web browsing data or licensing it for advertising purposes.“

    Das ist aber schon heftig, dass die Browser Historie verkauft wird.

  • Diese Firma hat nur eins verdient alles Geld spenden und den Laden dicht machen

  • Hat Stiftung Warentest nicht eben AVAST mit zu den Gewinnern gezählt und MS Defender ist doof, weil er kein Phishing erkennt (was eigentlich Browsersache ist, ich will ja nicht noch eine Software die mir als „Firewall“ den Datenverkehr mit entschlüsselt und analysiert …) … irgendwie müssen die sich ja finanzieren :-) …

    Antworten moderated
  • Unglaublich überraschend. Spyware im Schafspelz einer Antivirus-Software!

  • Es wird wohl kaum eine bessere Möglichkeit geben Zugriff auf alle Inhalte eines Computers zu bekommen, als durch ein Antivirenprogramm. Werden solche Programme eigentlich von irgendwelchen Institutionen getestet, bevor sie auf die Verbraucher losgelassen werden? Möglicherweise werden bestimmte Viren ja erst durch solche Programme eingeschleust?

    • Dieser Gedanke kommt immer wieder bei mir hoch. Die Antivirenprogramme schützen vor Viren, die sie entweder selbst entwickelt haben, oder arbeiten mit den V-Entwicklern zusammen.
      Es wäre schlimm, wenn das kein Hirngespinst wäre.

      • Man wirds nicht ausschließen können aber die Wahrscheinlichkeit ist wohl sehr gering. Die meisten arbeiten mit honeypots, private und public databases die Infos zu Viren und co sammeln. Alles kein Hexenwerk. Gerade weil die meisten Viren einfach Ableger sind und meist ein ähnliches Verhalten/struktur aufweisen

  • Sorry, aber wer heute noch schreibt, dass man darüber streiten kann, ob es auf dem Mac sinnvoll ist, der hat gar keine Ahnung!!

  • WolfgangFunkturm

    so, soeben alles gelöscht – war ein bißchen Arbeit…

  • „Enthalten waren detaillierte Informationen zu den aufgerufenen Webseiten sowie dem Zeitpunkt des Besuchs sowie Ortsangaben die Nutzer betreffend.“
    Was genau? Wenn man seine Bank aufruft, was wurde da wohl gesammelt? Bankdaten?
    Hab ich nicht mehr am Start, aber mal kurz als 2te Meinung ob das System Virenfrei ist hatte ich schon öfters gescannt.

    • Leute die auf christlichen Seiten unterwegs sind? (Fun fact: diese Seiten enthalten statistisch mehr schadsoftware als Seiten für gewisse Stunden)

    • Habe mir gedacht dass jemand noch kommt und meint, dass man auf dem mac keinen virenscanner haben muss.. so ein blödsinn!

      • In 20 Jahren intensiver Nutzung sowohl auf Mac und Win keine Schädigung :) Aber ich schaue auch keine Heimatfilme und kaufe meine Software im zertifizierten Kaufhaus.

      • Korrekt, Virenscanner sind Blödsinn.

      • Eine Antiviren software auf einem zu schützenden System ist ungefähr so sinnvoll, wie nen Burggraben durch, statt um die Burg zu ziehen, oder sich bei nem Fuchs Ratschläge holen, wie man den Hühnerstall absichern kann.

  • Also avast sagt, dass die Anschuldigungen der FTC falsch sind.

    Kann man doch glauben, oder?

  • Wie deckt sich das mit der DSGVO? Oder ist das nur in den USA so?

    • DSGVO? Wurde im Vorfeld nicht kommuniziert, also heimlich gemacht. Wie soll da an die DSGVO gedacht worden sein? Die kümmern sich überhaupt nicht um Datenschutz. Sammeln Daten und verkaufen das. Das ist grobfahrlässig und gehört aufs schärfste verurteilt. Wobei sie mit dem Vertrauensverlust wohl genug zu kämpfen haben. Wer nutzt noch solch ein Produkt? Vermutlich wird das jetzt überall deinstalliert und der Schaden für Avast ist groß genug. Hoffentlich.
      Das Verhalten ist jedenfalls unmöglich!

  • Welche Alternative kann denn empfohlen werden?

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    • Alternative? Für was? Avast für Windows? Avast für Mac? Ich verwende auf dem Mac keinen Virenscanner. Für Windows würde ich Defender „empfehlen“. Ist im System und somit 100 % kompatibel. Bei Fremdsoftware gibt es oft das Problem, daß sie nicht kompatibel ist und durchs Management Löcher ins System reißt. Oder das Vertrauen der User ausnutzt wie hier beschrieben.

  • Tja, damit ist Avast wohl Geschichte. Ein derartiger Vertrauensbruch bei einer Software in die man schon Vertrauen setzt.
    Obwohl ich privat mit Mac und Linux unterwegs bin und keine solche Software verwende.
    Aber nicht nur für Avast ist das ein Schlag ins Gesicht. Folglich muß sich wohl jeder Hersteller von AV-Software mit einem Vertrauensverlust abfinden. Ähnlich wie VW dem Diesel global sehr geschadet hat. Und obwohl ich aktuell Benziner fahre ist der Diesel nach wie vor ein super Motor. Bin gerne Diesel gefahren, leider gibt das aktuelle Fahrprofil das nicht mehr her.
    Um aufs Thema zurück zu kommen, ich verwende weder auf Mac noch auf Linux eine solche Software. In meinen Augen unnötig.

  • Geil ein Sicherheitsprogramm hat mal eben sämtliches Vertrauen verloren

  • Also echt! Jetzt sag ich das erste mal „Wust ich’s doch“!
    Ich vertraue diesbezüglich einfach keinem kommerziellen Unternehmen und Avast genauso wenig auch wenn man meinen könnte gerade Antivirus Hersteller sollten seriös sein.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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