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Ausprobiert: Die Sonos Playbar

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Die Sonos Playbar ist riesig. So groß, dass beim Hochwuchten des immerhin 110cm x 30cm großen Paketes selbst der sonst immer gut gelaunte UPS-Mann, ein wenig aus der Fassung bzw. der Puste kam. Einmal ausgepackt, ist der Paket-Inhalt des 699€ teuren Sonos-Neuzugangs jedoch überschaubar.

Dem Karton liegt neben der Playbar, die unter ihrer schwarzen Stoff-Abdeckung ganze neun Lautsprecher versteckt, nur ein Stromkabel und ein optisches Kabel für den Audioausgang des Fernsehers mit bei.

Die Playbar, so die von Sonos angestrebte Platzierung des neuen Drahlos-Speakers, gehört im Wohnzimmer unter den Fernseher. Das neue Flaggschiff ist per Glasfaserkabel an den optischen Ausgang des Fernsehers angeschlossen und dient in erster Linie der Heimkino-Beschallten beim Konsum von DVDs, Abendnachrichten und Spielfilmen.

Der leichte Bruch mit der bisherigen Sonos-Philosohpie (Speaker die sich dank Sonos-Bridge überall im Haushalt platzieren lassen und anschließend mit der iOS-App vom iPhone oder iPad aus bedient werden) wird durch die Integration eines IR-Empfängers unterstrichen: Die Playbar hat ihren Platz unter dem Fernsehgerät, kann auf das Zusammenspiel mit der TV-Remote trainiert werden und verlässt ihre Audio-Zone – etwa die Spotify-Wiedergabe, das Spielen eines Online-Radiosenders oder die Verbundwiedergabe mit anderen Sonos-Komponenten – automatisch immer dann, wenn der Fernseher ein Signal an die 5,4 Kilogram schwere Soundeinheit schickt.

Von Haus aus spielt die Playbar als 3.0 Heimkino-System und mach, traurig aber wahr, die anderen Sonos-Komponenten im Wohnzimmer überflüssig. Zwar lässt sich die Playbar mit dem Sonos SUB zum 3.1, mit dem SUB und zwei Play:3-Modulen sogar zum 5.1 Heimkino-System hochrüsten. Wer aus seinen eigenen vier Wänden aber nicht unbedingt ein professionelles Lichtspielhaus machen möchte, ist gut damit beraten die zusätzlichen Sonos-Komponenten (falls bereits vorhanden) in andere Zimmer auszulagern. Das mögliche 5.1-Setup grenzt an einen Audio-Overkill. Ein Schluss zu dem uns nicht nur unser Bauchgefühl, sondern auch der durchgängige Test während der letzten Tage hat kommen lassen.

Bereits im Einzelbetrieb füllt die Playbar unsere 40 Quadratmeter mit so viel Sound, dass ein zusätzlicher Subwoofer und zwei, links und rechts vom Kopf angebrachte Boxen zwar noch als Kirsche auf dem Kuchen durchgehen würden, im Alltagseinsatz aber etwa so viel Sinn machen wie ein zusätzlicher Motor im ohnehin schon hochgetunten Fahrzeug.

Zurück zu den Sonder-Funktionen, die die Playbar erheblich vom Play:3 unterscheiden. Neben dem Zusammenspiel mit TV-Fernbedienungen hat die Playbar auch zwei neue Sound-Modi mit an Bord, mit denen sich die Sound-Wiedergabe beeinflussen lässt.

Der Nachtsound verbessert ruhige Klänge bei geringer Lautstärke und sorgt dafür, dass laute Explosionen, Schusswechsel und Verfolgungsfahrten abends etwas unterdrückt werden. Ein pragmatisches Eingeständnis an Sonos-Fans, die nicht nur Lust an satter Klangwiedergabe, sondern auch Nachbarn haben. Daumen hoch.

Die ebenfalls eingebaute Sprachverbesserung zieht die mittleren Frequenzbereiche weiter auf und soll für eine weniger Bass-lastige Wiedergabe von Talkshows und Streitgespächen sorgen. Positiv: Die Sprachverbesserung macht was sie verspricht. Negativ: Uns hat der Klang dabei nicht wirklich gefallen. Das Ganze ist etwas zu quäkig und gerade für Ohren, die noch „gut in Schuss“ sind, nicht unbedingt notwendig.

Während der Installation schreitet die Playbar auf den gleichen Pfaden, die wir bereit beim Sonos Sub begutachten konnten und besteht nach dem Einstöpseln der Stromversorgung auf den Durchlauf eines Ersteinrichtungs-Assistenten. In drei Schritten wird hier die Fernbedienung konfiguriert und abgefragt ob die Playbar im Verbund mit anderen Speakern eingesetzt werden soll.

Die Playbar kann ober- oder unterhalb des Fernsehers auf einem TV-Tisch platziert oder horizontal an der Wand montiert werden. Wer die letztgenannte Option nutzen möchte, kommt nicht am Kauf des 40€ teuren Wall Mout Kit vorbei. Zwar hat die Playbar auf der Rückseite auch zwei Schlitze die eine Befestigung mit zwei Schrauben ermöglichen. Die Wandmontagehalterung macht aber einen wesentlich stabileren Eindruck.

Zum drahtlos-Betrieb wird eine Sonos-Bridge vorausgesetzt, Kabelgebunden kann eine der beiden Netzwerk-Buchsen an der Rückseite der Playbar genutzt werden. Die Tasten an der Seite der Playbar unterscheiden sich nicht vom Sonos-Standard und bieten den Schnellzugriff auf lauter, leiser und stumm. Der Verkauf der Playbar startet morgen.

Kaufen oder nicht?
700€ sind eine Menge Geld. Konzentrieren wir uns nur auf die Akustik des Neuzugangs, rechtfertigt die solide verarbeitete Playbar ihren Anschaffungspreis bereits mit den ersten 10 Sekunden der laufenden Audiowiedergabe. Problematisch sehen wir jedoch den bereits im Text angesprochenen Technik-Overkill. Wer im Wohnzimmer noch keinen Sonos-Speaker hat bzw. diesen problemlos auch in die Garage stellen kann, tut sich mit der Anschaffung der Playbar einen großen Gefallen.

Wer sich jedoch bereits auf das Audio-System der Amerikaner eingeschossen hat, sollte zwei mal überlegen, ob die zusätzliche TV-Ausstattung nicht vielleicht zu viel des Guten ist. Wir würden die hier momentan aktiven Play:3-Speaker, ohne mit der Wimper zu zucken, gegen die Playbar eintauschen und das Drahtlos-System so auch um die Möglichkeit der TV-Wiedergabe erweitern, beide Speaker im Zimmer zu behalten, wäre uns jedoch eindeutig zu viel.

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04. Mrz 2013 um 15:00 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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