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Maßnahmen gegen Importschwemme

Aus für Zollfreigrenze: Ab Juli mindestens 3 Euro pro Paket

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41 Kommentare 41

Im November haben wir darüber berichtet, dass die EU das Ende der Zollfreigrenze beschlossen hat. Bislang fallen für Waren im Wert von weniger als 150 Euro bei der Einfuhr in die EU keine Abgaben an. Damit ist im Sommer kommenden Jahres Schluss. Vom 1. Juli 2026 an werden kleine Pakete mit einem Wert unter 150 Euro, die aus Nicht-EU-Staaten in die Union eingeführt werden, pauschal mit 3 Euro Zoll belegt.

Pakete

Bislang konnten solche Kleinsendungen zollfrei in die EU gelangen. Nach Auffassung der Behörden hat dies jedoch zu Wettbewerbsnachteilen für europäische Händler geführt. Zudem wurden von den Verantwortlichen damit verbundene Risiken für Verbraucher, etwa in den Bereichen Produktsicherheit oder Betrug, und zusätzliche Umweltbelastungen als mit ausschlaggebend für die Entscheidung genannt. Ausschlaggebend für das Handeln war aber vor allem die Tatsache, dass die Anzahl der Auslandssendungen in den vergangenen Jahren enorm zugenommen hat.

Die neue Pauschalabgabe ist als Übergangslösung vorgesehen, bis eine umfassendere Reform greift. Laut dem Beschluss der EU soll letztendlich eine zentrale Plattform für die Abwicklung und Berechnung von Zollabgaben geschaffen werden, mit der jedoch nicht vor 2028 zu rechnen ist. Sobald die Neuregelung vollständig umgesetzt ist, sollen auch günstige Waren regulär nach den jeweiligen EU-Zollsätzen für einzelne Produktgruppen verzollt werden.

Maßnahmen gegen Paketschwemme aus China

Die Maßnahmen wurden durch das hohe Bestellaufkommen bei Anbietern wie AliExpress, Shein oder Temu befeuert. Laut der EU-Kommission hatten im vergangenen Jahr 91 Prozent aller Importsendungen mit einer Wertangabe unter 150 Euro einen chinesischen Absender. Dazu komme, dass Stichproben ergeben hätten, dass bei 65 Prozent aller in die EU geschickten kleinen Paketsendungen ein zu geringer Wert angegeben ist.

Die EU weist darauf hin, dass es sich bei der jetzt eingeführten Abgabe nicht um die mögliche zusätzliche Bearbeitungsgebühr, über die im Rahmen der laufenden Zollreform und der EU-Haushaltsplanung noch diskutiert wird. Dabei handle es sich um getrennte Vorhaben.

12. Dez. 2025 um 16:46 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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      • Eindämmung von billig Schrott der Europa überschwemmt.

        Mich würden mal Tests interessieren von Handyhüllen, Uhrarmbänder, Kinderspielzeug etc.
        Ob da Giftstoffe, Weichmacher etc. Drin sind.

        Wurde da mal was getestet?

    • Ist wie immer. Produkte, die es hier nicht in der Form gibt, oder zu völlig überteuerten Preisen, werden importiert. Irgendwann gefällt das nicht mehr und man nutzt Zoll um das Produkt künstlich zu verteuern. Wer hat davon was? Der Staat schröpft mal wieder. Was tun, wenn es Produkte sind, die es nicht in Deutschland gibt?

      Es kommt sowieso vieles aus Asien, hat man ja zu Corona-Zeiten bemerkt. Wir sind ohnehin abhängig von Asien, allen voran China. Einerseits wären Produkte wie Kaffeemaschinen, Fernseher made in germany exorbitant teuer, andererseits gibt es auch teure Produkte aus Fernost, siehe das iPhone.

      Dieser Zoll wird auch andere Produkte verteuern, je nachdem welche Produkte aus China in andere Produkte wie Autos einfließen. Aber egal ob Autos, Kaffeemaschienen, Router, NAS, PCs, Drucker, wird davon überhaupt was in Deutschland bzw. der EU produziert? Wird alles importiert.
      Bestenfalls wird ein Produkt in Deutschland entwickelt, produziert aber dann doch in Asien.

      Bietet innerhalb der EU eine günstige Alternative zu den einschlägigen Online-Stores aus Fernost und das regelt sich von alleine.
      Aber so ist es wie im Kindergarten. Kind A hat ein Spielzeug, Kind B hätte es gerne. Kind A gibt es nicht her, deshalb schlägt, beißt oder weint Kind B, bis die Erzieherin kommt und es dann weg nimmt. Dann hat keiner was davon. So ähnlich ist das mit dem Zoll.
      China bietet Ware XYZ zu günstig an, schlagen wir einfach Zoll drauf. Entweder kauft der Endkunde das nicht mehr weil zu teuer oder er kauft überhaupt nix, weils keine deutsche / europäische Alternative gibt. Oder er beißt in den sauren Apfel und kauft teuer und der Staat reibt sich die Hände.
      Ich sehe da keinen Gewinner, nur Verlierer. Außer den Staat, der wieder mal abkassiert, als würde er den Hals nicht voll bekommen.

      • Und wo genau ist dein Problem, dass für den steigenden Import und damit verbundene Aufwände eine Servicegebühr verlangt wird? Warum sollten wir mehr Leute dafür engagieren, ohne eine Aufwandsentschädigung zu verlangen?

      • @mich
        „ Die EU weist darauf hin, dass es sich bei der jetzt eingeführten Abgabe nicht um die mögliche zusätzliche Bearbeitungsgebühr, über die im Rahmen der laufenden Zollreform und der EU-Haushaltsplanung noch diskutiert wird. Dabei handle es sich um getrennte Vorhaben.“

    • Hiermit wird lediglich erreicht, das nun der Quatsch teurer über „etablierte“ Läden verkauft wird. Beispiel Mediamarkt, McGeiz, Tedi, Smyth Toys …

  • Und wenn 3 Euro Zoll gezahlt werden soll, ist die meine China Ware immer noch 50% günstiger wie bei Amazon und Co.
    Die EU hat sich nur geärgert, garnicht mitzuverdienen, aber die Masse macht’s ja dann bald.

  • Schade, im Ersatzteilbereich für Elektronikartikel wird es dann richtig teuer. Und da wird nichts in Deutschland produziert. Also noch mehr wegschmeißen und neu kaufen.

  • Okay, also muss AliExpress nur ein Lager in der EU haben, dann passt das wieder?
    Die 3 Euro machen die Produkte aus China dann sicherer? Witzig.

    • Ali kann kein Lager hier haben. Die vermitteln nur wie auch temu usw.
      Man kauft immer direkt beim Hersteller. Sprich jeder von diesen Herstellern muss ein Lager hier haben….
      die Eu macht sich also die Taschen voll und hier gibt es das Zeug eh nicht…..

      • Täusch dich bloss nicht, joel. AliExpress hat schon lange Lager in der EU. Ich habe eben in deren App nach einem Messgerät gesucht, das – Überrasschung – aus Spanien geliefert werden soll. Dann ist die Sache gegessen.

        Was wir auch nicht vergessen dürfen: Der Postbote kassiert nicht nur 3€ ein. Da kommen dann noch 10 -20€ Bearbeitungsgebühr dazu…

  • Es halt wie bei den Zigaretten. Steuern werden genau so hoch angesetzt, dass der Fluss weiterhin funktioniert, man aber mitverdienen kann.

    • Es wird immer Leute geben, die kaufen, egal wie hoch der Zoll oder die Steuern sind.
      Ist doch bei Zigaretten genauso. Die könnten 30 Euro pro Packung kosten und würden trotzdem noch gekauft.
      Beim Zoll ist es natürlich so, dass sich irgendwann der China-Schrott nicht mehr lohnt, weil es nicht mehr billig ist. Ob da 3 Euro schon reichen,weiß ich nicht. Ich habe in China noch nicht bestellt.

  • Tatsächlich werden aus den 3€ in der Realität vermutlich 13-23€, da die Paketdienste sich das Abführen des Zolls mit fürstlichen Servicepauschalen entlohnen lassen.

  • Bestelle ein Netzteil beim Temu und leihe es deinem Nachbar. Wenn dessen Haus abbrennt wegen diesem Netzteil ist man selbst dran, weil man als Importeur agiert…. viel Spaß

  • Drei Euro ist jetzt kein Ding. Ist trotzdem noch viel günstiger in China zu kaufen.
    Solang die Post nicht noch mit 10 oder 15€ Zollstellungsentgelt daherkommt

  • Ich finde es gut und war überfällig. Wenn ich sehe, was sich Bekannte von mir über diese Plattformen bestellen, zb 24 Zahnbürstenköpfe für 2,33€, 1000 Luftballons für 1,99€, Kreide für 2,13€…alles inklusive Versand. Was soll das noch für eine Qualität sein ?

    Das ist billigster Schrott aus minderwertigsten Materialien und schlimmsten Bedingungen hergestellt !

  • Man will nur unser Bestes, unser Geld! Wird noch besser, wartet mal ab!

  • Als wenn 3€ die Leute davon abhalten würden etwas in China zu bestellen.
    Von daher drängt sich der Verdacht auf, dass die EU einfach nur daran verdienen möche.
    Soll mir keiner was von der Umwelt oder von Wettbewerbsnachteilen erzählen. Alles vorgeschoben.

  • Sehr gut. Menschen mit niedrigen Einkommen zusätzlich belasten. Richtiges soziales Signal. Ohmann…

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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