Audible: Kommen „Amazon Prime Hörbücher“ und Podcast-Kanäle?
Die Amazon-Tochter Audible soll künftig auch eigene Radioangebote produzieren und ihr Engagement im Podcast-Bereich ausbauen. Einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Bloomberg zufolge wurden vor diesem Hintergrund in den USA bereits namhafte Personen aus der Unterhaltungsbranche verpflichtet. Zudem hat der Hörbuchanbieter derzeit weltweit rund 100 Arbeitsplätze ausgeschrieben und führt diese Woche eine große Recruiting-Veranstaltung durch, beides angeblich um das für das Erreichen der neuen Ziele benötigte Personal zu finden.
Hintergrund sei die Strategie Amazons, ein umfassendes digitales Unterhaltungsprogramm anzubieten. Im Videobereich hat sich der Konzern mit seinen mittlerweile auch preisgekrönten Eigenproduktionen bereits einen Namen gemacht. Ähnliches soll nun beim hauseigenen Hörbuch-Angebot Audible folgen. Die von erfahrenen Produzenten gestalteten Angebote seien als Bonbon für bestehende Audible-Abonnenten und Anreiz für Neukunden zu sehen. Zudem ließe sich ein radioähnliches Nonstop-Angebot oder auch ein „Podcast-Sender“ perfekt mit dem hierzulande noch nicht erhältlichen Multifunktions-Lautsprecher Amazon Echo nutzen.
Wenn es um die Produktion von eigenen Inhalten geht, verfügt Audible Deutschland bereits über langjährige Erfahrung. Neben einer stattlichen Zahl an exklusiv produzierten Hörbüchern verantworten die Berliner auch eigene Hörspiel-Serien wie etwa Glashaus. Somit muss die derzeit auch in Deutschland ausgeschriebene Stelle als „Director Original Content Creation“ nicht zwangsläufig mit den Berichten aus den USA in Zusammenhang stehen.
Grundsätzlich erwarten wir allerdings schon länger, dass Amazon das Angebot von Audible stärker ins eigene „All-Inclusive-Portfolio“ integriert. Vorstellbar wäre eine mit Amazon Prime Music vergleichbare „Hörbuch-Flatrate“ als Erweiterung des Prime-Pakets. Mit Blick darauf, dass sich die einst mit Blick auf Online-Angebote sehr kritischen Hörbuchverlage mittlerweile auch mit Spotify und Co. geeinigt haben, scheint dergleichen inzwischen durchaus möglich.