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Überraschende Kehrtwende

Apple stoppt seine Pläne für CSAM-Scans von privaten Fotos

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Apple legt gerade eine überraschende Kehrtwende hin. Nicht nur hat das Unternehmen angekündigt, auf einen eigenen Schlüssel zu verzichten und seinen Kunden jetzt doch die Möglichkeit anzubieten, ihre iCloud-Datensicherungen vollständig Ende-zu-Ende zu verschlüsseln. Darüber hinaus hat Apple auch das Ende seiner Pläne bezüglich des Durchsuchens privater Fotos nach Missbrauchsfotos (CSAM) aufgegeben – letzteres sollte ja sogar direkt auf den Endgeräten erfolgen.

In der von Apple diesbezüglich ausgegebenen Stellungnahme findet sich die überraschende Einsicht, man könne Kinder auch schützen, ohne dass Unternehmen dafür personenbezogene Daten durchkämmen – doch genau dies wollte Apple ja ursprünglich tun und hat zuvor auch sehr viel Engagement darin gezeigt, seine Kunden von der Notwendigkeit eines solchen Eingriffs zu überzeugen.

Apple Icloud Fotos

„CSAM-Pläne werden nicht weiterverfolgt

Jetzt heißt es von Apple, dass man nach umfangreichen Gesprächen mit Experten zu dem Schluss gekommen sei, dass man die Pläne um das sogenannte CSAM-Erkennungstool für iCloud-Fotos nicht mehr weiterverfolgen werde. Apple trifft diese Aussagen in direktem Zusammenhang mit der Ankündigung, seinen Kunden jetzt eine Option zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung weiterer iCloud-Komponenten zu bieten, darunter auch ihre persönliche Fotosammlung und in der iCloud abgelegte Backups.

Apple wollte die automatisierten CSAM-Foto-Scans bereits im vergangenen Jahr mit iOS 15 einführen, hat diese Pläne dann aufgrund der heftigen Proteste jedoch erstmal auf Eis gelegt. Die Kritiker führten das Recht auf Privatsphäre und die Angst vor Fehlerkennung und generellen Fehlern als maßgebliche Argumente gegen die Überwachungsfunktion an. Offiziell war von Apple jedoch bis zuletzt zu hören, dass man die Bestrebungen diesbezüglich weiter verfolge.

Apple präsentiert sich mit Blick auf seine jüngsten Ankündigungen in diesem Bereich mit einem überarbeiteten Datenschutz-Konzept, das sich erfreulicherweise deutlich mehr an den Wünschen seiner Kunden orientiert als dies im Rahmen der bisher angestrebten „Helikopter-Maßnahmen“ den Eindruck gemacht hat.

08. Dez 2022 um 08:57 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    • Ich traue dem Braten nicht. Woher kommt auf einmal diese 180-Grad Wende?

      • Weil sie wissen, dass sie damit eine Klagewelle lostreten würden, die dem Image von Apple schaden könnte. Ich traue niemanden. Schon gar keiner Firma. Mir ist es ein Rätsel, dass es überhaupt Verbraucher gibt die für jemanden die Hand ins Feuer legen, dem nur das eigene Wohlergehen wichtig ist.

      • … is ne einfache Rechnung:
        end-zu-end verschlüsselte Daten gehen in die Cloud, also auf gesicherte Datenbanken. Apple Kunden zahlen dafür und somit ist es für uns Kunden auch ein Anreiz, noch mehr Daten in der Cloud speichern zu können, ergo: mehr Einnahmen für Apple.
        … die Foto-Scan-Aktion würde Apple Geld kosten, denn dafür müssten Mitarbeiter abgestellt werden die verdächtige Fotos auswerten, und was Apple aber tunlichst vermeidet sind Ausgaben.
        Kann ich nachvollziehen….!

      • bin auch noch nicht überzeugt davon

    • Sehe ich auch so, ich begrüße dies Einsicht und Abkehr von disem mehr als bedenklichen ursprünglichen Konzept sehr und eigentlich ist dem nichts mehr hinzuzufügen.
      Was aber dennoch viele nicht davon abhalten wird, hier zu dennoch mosern … wetten?

    • Wie man im Pott so schön sagt:“Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln.“

  • Finde ich gut, Strafverfolgung und Überwachung darf nur von Behörden ausgehen. Kinderpornografie verabscheue ich, aber nur weil es das gibt, hat Apple nicht das Recht pauschal die Bilder von jedem zu scannen.

  • Na da mal sehen, vllt ist es wieder ein Lüge. Ist das gleiche wie mit den News gestern Daten in der iCloud zu verschlüsseln. Einfach mal in die Vergangenheit schauen und die Versprechen von damals raus holen.

    • @sure: Warum so negativ?
      Ich bin mir sicher, dass es bei Apple viele Ankündigungen gab, die dann auch entsprechend umgesetzt wurden. Vllt nicht unbedingt zum angepeilten „Datum“, aber es wurde gemacht.
      Mich würde eher interessieren, was du auch als Lüge bezeichnest. Bei der News von gestern geht es um einen weiteren Schritt, Daten zu verschlüsseln: „Mit den jetzt angekündigten Erweiterungen wächst Apples Liste der Ende-zu-Ende-verschlüsselten Inhalte von bislang 14 auf künftig 23 Bereiche an.“
      Ich sehe da keine Lüge zumal es angekündigt ist für 2023. Oder du kannst in die Zukunft sehen und weisst schon, dass Apple dieses vorhaben nicht umsetzen wird. Das bezweifle ich nun mehr als deine Aussage, dass Apple hier (wieder) lügt.

      • Naja Apple hat beim Thema Datenschutz jetzt echt keine Vorleistung erbracht was blindes Vertrauen rechtfertigt…

      • Beim Thema Datenschutz ist Apple der einzige Konzern der aktiv daran arbeitet. Bei Google weiß man das der im Prinzip nicht existiert und da sämtliche Behörden alles durchsuchen.

      • Einfach mal echte Fälle im TV ansehen oder mit Ermittlern reden. Dann weißt du wo es garantiert nicht sicher ist. Das CIA hatte in der Vergangenheit nur Probleme mit Apple. Das müsste eigentlich schon zu denken geben.

      • @tom hier gab es doch in den letzten zwei Wochen genügend Berichte, dass Apple nur in der Marketingabteilung daran gearbeitet hat. Traurig aber wahr: bei Google und Amazon wurde in den letzten Jahren offener über deren Pläne, Techniken und Anwendungen geredet als bei Apple. Man braucht sich nichts vor machen, kein (US) unternehmen schert sich um Datenschutz, der Umgang mit dem Thema ist aber gerade bei Apple echt nur noch unterirdisch.

      • @tom einfach mal die aktuelle Situation berücksichtigen: bei wem wurde in letzter Zeit auffällig häufig festgestellt, dass deren Datenschutzversprechen nichts mehr sind als marketingsprüche? Na? Richtig, es war nicht die lustige Suchmaschine oder der Regenwald. Denn anders als der Apfel haben die beiden Unternehmen in den letzten Jahren gelernt dass Transparenz eher was bringt als stumpfes Marketing. Wie lange ist das mit der CIA nun her? Schon ziemlich lange, unter anderem genauso lange wie die nun angekündigte 128er Verschlüsselung als unsicher gilt. Schön dass Apple vor 10 Jahren ein Problem für die CIA war, das ist aber halt auch vorbei.

      • @Dickelson: Es wurde der Verdacht geäußert, dass Verhalten im Appstore getrackt und nicht unter einer technischen ID subsummiert wird, sondern sogar Usern zugeordnet werden kann. Falls (!) sich dieser Verdacht bestätigt, kommt Apple wahrlich in Erklärungsnotstand da sie eindeutig gegen ihre kommunizierten Grundsätze verstoßen.

        Aber:
        1. Handelt es sich momentan noch (!) um eine Beschuldigung.
        2. Sagt das technische Vorhandensein einer Möglichkeit noch lange nichts darüber aus, ob sie auch genutzt wurde bzw. werden sollte.
        3. Ist zu klären, ob es sich um eine bewusst zu Marketingzwecken systemisch implementierte Funktionalität handelt, oder es schlichtweg ein unbedachter Fehler innerhalb des Entwicklungsteams war.
        4. Ist zu bewerten, welche Relevanz die Bewegungsdaten (in Relation zu seinen anderen Daten) im Appstore für den Privacy-Anspruch des Users haben.
        5. Sagen einzelne Fehler noch lange nichts über den generellen Anspruch aus. Leider geht es nicht nur Firmen so, dass es nicht immer gelingt, seinem Anspruch gerecht zu werden und zudem eigene Fehler immer am schwierigsten zu finden sind.

        Sage ich damit, dass der Vorwurf keine Relevanz hat? NEIN … der Vertrauensverlust wäre immens!
        Aber damit den Anspruch Appels als Marketinggewäsch abzutun und im Gegenzug die Tech-Firmen, die Daten(miss)brauch insitutionalisieren und nichtmals den Anspruch haben, jetzt zu präferieren, ist dann doch schwer nachvollziehbar!

        (aber mir ist natürlich klar, dass eine gewisse Personengruppe bei dem Thema ein „feuchtes Höschen“ bekommt)

      • Vor 10 Jahren klar. Lol. Du neigst zu Übertreibungen hier. Jeder brauch nur einmal googeln und stempelt dich als Lügner und Übertreiber ab.

        Natürlich ist es die letzten Jahre ruhig geworden. Bei Google wurde es aber nie laut und da ist es ganz offiziell das da sämtliche Behörden Zugänge haben. Die sind auch stiller Teilhaber.

      • Zitat: „Lügner und Übertreiber“ Zitat Ende

        Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen!
        Es ist schon eine Unverschämtheit was du dir hier rausnimmst. despektierlich und verletzend. Mäßige dich mal im Ton. Sonst nehmen dich mehr Leute nicht mehr ernst als dir lieb ist.

      • Gerade du helmut du als Oberlackaffe der seit Jahren nur die Leute hier blöd machst und ständig unzufrieden bist. Du solltest mal dein Pfleger kontaktieren.

      • Lol
        Meinen Pfleger habe ich gerade kontaktiert. Er ist leider auch ratlos an wen du dich wenden sollst. Meist liegen solche Probleme in der Kindheit. Mehr konnte er da auch nicht sagen. Aufällig ist es in jedem Fall.

      • Und wieder ein überlebender Gehirnspender. Nehmen in letzter Zeit verdächtig zu.

      • Ach, Tom…

      • Und je nach Plattform die du konsumierst wirst du feststellen das die meisten ausgenutzten Sicherheitslücken bei Android und Chrome liegen. Aber lese ruhig weiter in deiner Bubble. Stimmt halt 0 mit der Realität.

  • Beim nächsten mal vorher mit den Experten sprechen… ;-)

  • Oha, da hat wohl jemand in ein Bienennest gestochen, fragt sich nur welche hohe Nummer da versehentlich angezapft wurde. Irgendwas muss passiert sein, klingt für mich ansonsten unschlüssig die späte Einsicht.

  • Ich sag ja: der frühere Chief Privacy Officer war Schuld an den widerstrebendem Datenschutzmaßnahmen.

  • Vielleicht hat die NSA grünes Licht gegeben, da man mittlerweile andere Mittel zur Verfügung hat auch mit Ende zu Ende Verschlüsselung und ohne den Bildscan von Apple an die gewünschten Daten zu kommen. Genug Quantencomputer oder so. Und dann kann sich Apple jetzt hinstellen und das so verkaufen. Aber das wird erst die Zeit zeigen. Klingt hart nach Verschwörungsdenken aber ich denk da eher an die Erkenntnisse die wir durch Edward Snowden gewinnen durften.

  • Da war heute also „informationelle Selbstbestimmung“ hinterm 8. Türchen. Wie schön.

  • Für mich kommt die Einsicht vielleicht zu spät. Fotos werden bei mir vorerst nur lokal gehalten und ich verzichte damit auf das gute, integrierte Handling zwischen den Apple Geräten.
    Ich warte einmal ab, gemäß dem Motto: don’t tell me, show me.

  • Trotzdem hat man keinen Zugriff auf die eigene Keychain, keine Mögllichkeit vom System (Apple) generierte Keys zu ändern oder zu invalidieren, keine Möglichkeit eigene Keys zu verwenden.
    Das ist nur Augenwischerei, keine echte Sicherheit. Auch die Backups bleiben aufgrund amerikanischer Gesetze weiterhin ohne Gerichtsbeschluß für Apple und den amerik. Staat erreichbar.

  • Apple „verschlüsselt“ nur mit 128bit AES, was nicht mehr als sicher gilt, und nicht mehr als schlechter Witz ist.

  • Fotoscan auf den von den Eltern verwalteten iPhones der Kinder mit Kinderaccount könnte ich mir gut vorstellen. Eine Warnung bei einem „Treffer“ an die Eltern, damit die dann prüfen können, ob es Fehlalarm war oder das Kind tatsächlich so belästigt wird oder möglicherweise sogar auf die schiefe Bahn geraten ist.

  • Die Schweine die diese Bilder erstellen und teilen müssen konsequent verfolgt und knallhart bestraft werden. Allerdings ist dies Aufgabe der zuständigen Behörden. Es kann nicht sein dass ich Angst vor Konsequenzen habe wenn ich Bilder meines Sohnes im Planschbecken auf dem
    iPhone habe

  • Ist doch klar. Der Wind weht Apple ins Gesicht. Nicht nur die User haben die Nase voll, von diesen kriminellen Machenschaften, illegal die Kundendaten auszuspionieren und weiter zu geben oder zu verkaufen. Vorallen laufen ihnen die Leute weg. Alles was Apple mal ausgemacht hat, ist so gut wie weg. Grottiges Design gepaart mit mittelmäßiger Technik zu weit überteuerten Preisen.

    • Oh je, hört sich an, als ob Du über (D)eine „Ex“ redest: „erst berauschte ich mich an Deiner Perfektion, aber dann erkannte ich Dein wahres Gesicht – aber andere Konzern-Mütter haben auch schöne Tech-Produkte, adieu“

    • Na na, mal nicht so realistisch in Deutschelands dösigster Fanboy Bastion. Immerhin hält Apple sein Versprechen, die teuer bezahlenden Kunden nicht mit Werbung vollzupflastern. Ach nee warte.

  • Nun ja, alleine dadurch, dass Apple das geplant hat, hat Apple komplett sein Vertrauen verspielt.

  • Nur Transportverschlüsselung oder auch in der Cloud verschlüsselt? Dann ist Apple fein raus mit Scannen in der Cloud.

  • Apple hat keinen Generalschlüssel (mehr), dafür dann die NSA?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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