Foxconn-Werk öffnet wieder
Apple-Produktion in Indien: Langsamer Neustart nach miserablen Arbeitsbedingungen
Apples Produkt-Fertigung in Indien ist nach detaillierten Berichten über miserable Arbeitsbedingungen, eine katastrophale Hygiene-Situation vor Ort und einer sich anschließenden, dreiwöchigen Unterbrechung der Produktion wieder angelaufen. Darauf macht die Nachrichtenagentur Reuters aufmerksam, die sich mit einem der verantwortlichen Foxconn-Offiziellen unterhalten konnte.
Dabei scheint Apples Produktionspartner die Wiedereröffnung vorsichtig angehen zu wollen. Man werde die iPhone-Fertigung vorerst nur mit einer Schicht und etwa 120 Mitarbeitern aufnehmen, um dann voraussichtlich in zwei Monaten wieder mit voller Kapazität zu produzieren.
Erst in zwei Monaten wieder unter Volllast
Insgesamt beschäftigt das Werk um die 17.000 Mitarbeiter. Nachdem Mitte Dezember über 250 von diesen aufgrund akuter Lebensmittelvergiftungen ausfielen, protestierte die Belegschaft jedoch gegen die Arbeitsbedingungen vor Ort – ifun.de berichtete.
Hier seien Arbeiter in Großraumquartieren untergebracht gewesen, hätten Toiletten ohne Anschluß an die Kanalisation nutzen müssen und sollen häufiger mit Kantinenkost konfrontiert worden sein, die von Ungeziefer durchsetz war.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur soll Apple das Werk genau beobachten und habe Foxconn dazu angewiesen, die Missstände vor Ort zu beheben.
Apple räumte Missstände ein
Mit den neuen Produktionsstandorten in Indien wollte sich Apple eigentlich aus der Abhängigkeit von den Standorten in China lösen und vor allem die regionale Verteilung der iPhone-Produktion diversifizieren. Mit Blick auf die aktuellen Vorkommnisse scheint dies jedoch ein längerer Prozess zu sein.
Apple selbst hatte die vor Ort herrschenden Missstände Ende Dezember eingeräumt und betont, dass die Produktionsbedingungen nicht den Anforderungen des Konzerns entsprächen.