Nachzahlung verweigert
Apple ficht 13-Milliarden-Forderung der EU an
Apple will offenbar auf juristischem Weg gegen die Auffassung der EU-Kommission vorgehen, das Unternehmen müsse 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen. Im August brachte eine Prüfung der Behörden das Ergebnis, dass Apple in Irland unrechtmäßige Steuervergünstigungen erhält. In der Folge sollte Irland bis zu 13 Milliarden Euro vom iPhone-Hersteller zurückfordern. Sowohl Irland als auch Apple zeigten sich mit dieser Sichtweise allerdings nicht einverstanden. Die Meldung der Nachrichtenagentur Reuters, Apple wolle in dieser Angelegenheit Rechtsmittel einlegen, überrascht somit kaum.
Apple sieht sich in der Angelegenheit als gefälliges Ziel, da der eigene Firmenname eine Garantie für Medienrummel sei. Margrethe Vestager hätte dieser Tatsache gar den Titel „Dänin des Jahres“ zu verdanken. Der für die Angelegenheit zuständigen EU-Kommissarin wurde diese Auszeichnung durch eine dänische Tageszeitung verliehen.
Die von der EU geforderte hohe Summe basiert auf der Tatsache, dass Apple in Irland über die letzten zehn Jahre hinweg auf Gewinne lediglich 3,8 Prozent und damit einen Bruchteil des regulären Steuersatzes abgeführt hat. Apple argumentiert, dass die die Firmenzentrale zwar in Irland sitzt, die Gewinne jedoch in anderen EU-Ländern anfallen.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass Apples Chefjurist Bruce Sewell in diesem Zusammenhang ausgerechnet Hoffnung auf den während des Wahlkampfs seitens Apple noch kritisierten künftigen US-Präsident Donald Trump setzt. Sein Unternehmen hoffe, dass dieser entsprechende Steuerreformen erlassen wird, das amerikanische Steuersystem sei im Gegensatz zum „Rest der Welt“ schließlich ein globales System. Natürlich würden weltweit einheitliche Regeln die Schlupflöcher deutlich veringern. Allerdings hat Apple bislang ausgiebig und ohne zu murren genau hiervon profitiert, und nicht in den USA erwirtschaftete Gewinne außer Landes gelassen, um die bei der Einfuhr anfallenden Steuerzahlungen zu vermeiden.