Zentrales Fahrplandaten-Portal
Alle Mobilitätsdaten an einem Ort: Bundesrat nickt MD-Verordnung ab
Verschrien als Pannen-Ministerium kann das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Kurz vor den Bundestagswahlen noch eine Erfolgsmeldung bekanntgeben: Die Bundesländer haben der Mobilitätsdatenverordnung zugestimmt.
Was erst mal nicht besonders aufregend klingt (und, wenn wir ehrlich sind, auch nicht besonders aufregend ist) hat das Potenzial Karten-Anwendungen und ÖPNV-Applikationen zukünftig deutlich aufzuwerten.
Bereitstellungspflicht für Mobilitätsanbieter
So macht die Zustimmung des Bundesrates für die Mobilitätsdatenverordnung den Weg für den sogenannten Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) frei, auf dem sich zukünftig Daten zu Fahrplänen, Routen und Ticketpreisen von einer einheitlichen Plattform abrufen lassen sollen. Für Mobilitätsanbieter gibt es eine neu ausformulierte Bereitstellungspflicht von Daten, die jedoch erst Schritt-für-Schritt in Kraft treten wird, die erste Stufe jedoch schon zum 1. Januar 2022 zündet.
Begleitend arbeitet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur weiter an der MDM-Online-Plattform, die Datenanbieter und Datenverarbeitern als zentraler Knotenpunkt dienen soll.
Mobilithek startet 2022
Spätestens im Frühjahr 2022 soll dann die Runderneuerte Mobilitätsdatenplattform „Mobilithek“ online gehen, die ein grundlegend „verbessertes Nutzererlebnis“ bieten wird.
Hier sollen dann die Daten verschiedenster Mobilitäts-Dienste angeboten werden, die sich in Echtzeit abrufen lassen. Anwender müssen dann nicht mehr hoffen, dass der Anbieter der von ihnen präferierten Applikation erfolgreiche Verhandlungen über die Datennutzung mit allen relevanten Mobilitätsunternehmen führen konnte, sondern können sicher sein, dass alle App-Anbieter auf den selben Bestand zugreifen.
Neben Fahrplandaten und Echtzeit-Verkehrsinformationen sollen auch Standorte von Mietwagen und Leihfahrrädern berücksichtigt werden.