Zahlen zu Apples Kinderschutz-Plänen
Stimmungsbild zum Foto-Abgleich: 30% lehnen anlasslose Überprüfung ab
Im Rahmen einer von den E-Mail-Diensten GMX und WEB.DE in Auftrag gegebenen Umfrage hat der Internetdienste-Anbieter „1&1 Mail & Media“ erstmals ein repräsentatives Stimmungsbild der deutschen Online-Nutzer zu Apples Plänen eingeholt, zum Upload in die iCloud vorgemerkte Fotos zukünftig mit einer Datenbank bekannter Missbrauchsbilder abgleichen zu wollen.
Repräsentatives Stimmungsbild für Deutschland
Die Ergebnisse der Anfang September von YouGov Deutschland durchgeführten Umfrage wurden gewichtet und sind damit repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Diese steht Apples Plänen, die digitalen Fingerabdrücke lokal gesicherter Fotos mit einer ebenfalls auf dem iPhone gespeicherten Datenbank von digitalen Fingerabdrücken bekannter Missbrauchsbilder abzugleichen, sehr skeptisch gegenüber.
Sorge vor Missbrauchspotenzial
40 Prozent der Befragten stimmen demnach der Aussage zu: „Es besteht die Gefahr, dass die neue Technik nicht nur gegen Kinderpornografie, sondern auch für die Überwachungsziele von Geheimdiensten oder autoritären Regimes eingesetzt werden kann. Eine Technik, die so missbraucht werden kann, darf nicht zum Einsatz kommen“.
Immerhin noch 36 Prozent und damit über ein Drittel der Befragten, trauen den Zugriffs-Berechtigungen Apples offenbar nicht und stimmen der Aussage zu: „Ich mache mir Sorgen, dass Apple bei dieser Überprüfung auch auf vertrauliche Dokumente und private Kontakte zugreifen kann.“
Anlasslose Überprüfung wird überwiegend abgelehnt
Die Frage, ob die anlasslose Überprüfung der eigenen Bilder grundsätzlich statthaft ist, spaltet die Befragten. Während 28 Prozent der Meinung sind, dass Straftaten wie Kindesmissbrauch sogar die anlasslose Überwachung aller privaten Fotos auf dem eigenen Smartphone rechtfertigen würden, sprechen sich 30 Prozent energisch gegen die anlasslose Überprüfung aus.
Die Kritiker geben an, kein Smartphone nutzen zu wollen, das die Inhalte seiner Nutzer ohne konkreten Anlass überprüft.
Nach Lauter Kritik hatte die Einführung der neuen Kinderschutz-Funktionen Anfang September bis auf Weiteres verschoben.