Reaktion auf Innenminister-Initiative
Alexa und Datenschutz: Amazon bezieht Stellung
Amazon nimmt die Diskussion um eine Auswertung „digitaler Spuren“ durch Strafverfolgungsbehörden zum Anlass, auf die Unternehmensrichtlinien diesbezüglich und die im Zusammenhang mit der Alexa-Nutzung verfügbaren Datenschutz-Funktionen hinzuweisen. Wie von uns berichtet regt der CDU-Politiker und Vorsitzenden der Konferenz der Bundesinnenminister Hans-Joachim Grote gerade an, dass der Behördenzugriff auf im Rahmen der Nutzung von Sprachassistenten gespeicherte personenbezogene Daten künftig erleichtert wird. Eine Entscheidung könnte schon in einer Woche fallen.
Amazon betont mit Blick auf die aktuelle Diskussion, dass keine Kundendaten an Behörden weitergegeben werden, solange das Unternehmen nicht durch eine gültige, rechtlich verbindliche Anordnung dazu verpflichtet sei. Zudem würde man zu weit gefasste oder sonst unangemessene Anforderungen zurückweisen. Spannend und offen bleibt natürlich, wie sich das Unternehmen positioniert, falls die Konferenz der Innenminister die Vergabe solcher Anordnungen wie geplant massiv erleichtert.
Ergänzend macht Amazon auch auf die bereits verfügbaren und eine Reihe geplanter Optionen für verbesserten Datenschutz im Zusammenhang mit der Alexa-Nutzung aufmerksam. So wird es unter anderem in Kürze möglich sein, die bei Amazon gespeicherten Sprachaufzeichnungen einfach per Sprachkommando zu löschen. Hier die von Amazon übermittelten Punkte zum Alexa-Datenschutz:
- Jeder Kunde hat die volle Kontrolle über seine Sprachaufzeichnungen. Er kann in der Alexa App oder im Browser alle Aufzeichnungen einsehen und sie einzeln oder alle auf einmal löschen.
- Bald lassen sich mit “Alexa, lösche, was ich gerade gesagt habe” oder “Alexa, lösche alles, was ich heute gesagt habe” die entsprechenden Aufzeichnungen auch per Sprache entfernen. Dieses Feature steht in den USA bereits zur Verfügung.
- Alle Sprachaufnahmen werden sicher in der AWS-Cloud gespeichert und mit dem entsprechenden Amazon-Konto verbunden, damit der Service für jeden Benutzer personalisiert werden kann. Amazon verschlüsselt alle Daten, einschließlich der Sprachaufzeichnungen, die zwischen Amazon Echo und Amazon-Servern übertragen werden, sowie alle Kundendaten, die auf den AWS-Servern gespeichert sind.
- Außerdem finden sich in Kürze auf dem neuen Datenschutzportal für Alexa Informationen über die Bauweise der Echo-Geräte sowie die Möglichkeiten, die Kunden zur Kontrolle ihres Alexa-Erlebnisses zur Verfügung stehen. Wir informieren darüber, sobald Kunden dieses Portal zur Verfügung steht.
- Amazon Echo-Geräte verwenden eine Keyword-Spotting-Technologie, um das Aktivierungswort („Alexa“ als Standardeinstellung, änderbar in „Echo“, „Amazon“ oder „Computer“) zu erkennen. Erst wenn das Aktivierungswort erkannt wurde, startet die Audioaufnahme und der Transfer in die Cloud zur Verarbeitung. Dies wird dem Nutzer visuell signalisiert, indem der Leuchtring am Gerät bzw. ein LED-Streifen am Bildschirm blau illuminiert wird. Der Nutzer hat somit immer einen klaren visuellen Indikator für Audioaufzeichnungen.
- Die Stromversorgung der Mikrofone lässt sich durch einen Knopfdruck am oberen Ende des Gerätes vollständig unterbrechen. Der Leuchtring an Echo leuchtet nun rot und zeigt deutlich, dass das Gerät stummgeschaltet ist. Die Hardware ist so entwickelt, dass ohne Stromversorgung keine Audioaufzeichnungen möglich sind.