"Batterie könnte verschluckt werden"
AirTags-Sicherheitsbedenken: Australischer Händler stoppt Verkauf
Apple kann es einfach nicht allen recht machen. Während wir uns darüber gefreut haben, dass in den AirTags anders als sonst von Apple gewohnt kein fest verschweißter Akku, sondern eine einfach zu wechselnde Batterie ihren Platz gefunden hat, steht in Australien nun genau dieser Punkt in der Kritik. Der Büroausstatter Officeworks hat die AirTags dort aus den Programm genommen und den Verkauf sowohl in seinen Ladengeschäften als auch über seine Webseite eingestellt. Als Begründung war zu hören, dass die integrierte Batterie zu leicht zu entnehmen und in der Folge eine Gefährdung für Kinder sei.
Gegenüber dem Magazin Gizmodo hat Officeworks den Sachverhalt bestätigt. Man arbeite gemeinsam mit Apple daran, Bedenken bezüglich der Produktsicherheit auszuräumen. Apple betonte darüber hinaus in einer Stellungnahme, dass die AirTags so konzipiert sind, dass sie internationale Sicherheitsstandards für Kinder erfüllen, einschließlich derer in Australien.
Tatsächlich kommt einem die im AirTag verbaute Batterie vom Typ CR 2032 beim Spielen mit dem kreisrunden Chip dann auch keinesfalls von alleine entgegen. Um das Batteriefach zu öffnen, muss man die Edelstahl-Abdeckung gleichzeitig nach unten drücken und drehen. Hier ist nicht nur entsprechender Kraftaufwand, sondern auch ein wenig Geschick erforderlich – ganz besonders übrigens dann, wenn man den AirTag umgekehrt wieder einsetzen will.
Verbraucherschützer schalten sich ein
Vom Tisch ist die Angelegenheit mit dem Vertriebsverzicht von Officeworks in Australien jedenfalls längst nicht. Vielmehr muss Apple bangen, dass dort in der Folge noch größere Gewitter aufziehen. So sind mittlerweile auch die australischen Wettbewerbshüter ACCC in der Angelegenheit aktiv. Die Behörde hat bestätigt, dass ihr besorgte Berichte mit Blick auf die Zugänglichkeit der Knopfzellen in Apples AirTags vorliegen. Offenbar wird die Produktsicherheit diesbezüglich nun geprüft.
Der Ärger mag aus hiesiger Sicht nicht nachvollziehbar sein, doch sind Batterien wie die in den AirTags verwendeten Knopfzellen in Australien ein heikles Thema. Für diese Sensibilisierung war offenbar der Tod von drei Kindern im Jahr 2013 maßgeblich verantwortlich. Auch beschreibt eine australische Studie, dass wöchentlich etwa 20 Kinder wegen verschluckten Batterien in der Notaufnahme behandelt werden müssen. Damit verbunden werden in Australien auch besondere Warnhinweise auf Verpackungen vorausgesetzt. Möglicherweise genügt es ja, wenn Apple seine AirTags-Verpackungen entsprechend überarbeitet.