Aktuelle Zahlen der Bundesregierung
75% mehr Hinweise: Sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Netz
Mit Blick auf die Pläne der Europäischen Kommission, im Kampf gegen sexualisierte Gewalt gegen Kinder auf sogenannte Chatkontrollen zu setzen, also die Gespräche aus Messengern und E-Mail-Konversationen schon mal prophylaktisch auf verdächtige Inhalte hin zu prüfen, kann ein genauerer Blick auf aktuelle Zahlen zum Thema nicht schaden.
Vor allem, da man nicht nur in der Europäischen Kommission sondern auch bei Apple an neuen Technologien arbeitet, die bekanntlich speziell die Ausbeutung von Kindern und Heranwachsenden verhindern sollen.
Neben Deutschland: In diesen Ländern wird am meisten gelöscht
Entsprechend interessant fallen Veröffentlichungen wie der jetzt zum Download freigegebene „Bericht über die im Jahr 2021 ergriffenen Maßnahmen zum Zweck der Löschung von Telemedienangeboten mit kinderpornografischem Inhalt im Sinne des Paragrafen 184b des Strafgesetzbuchs“ aus, den das Bundesministerium des Innern und für Heimat im PDF-Format bereitstellt.
- PDF-Download: Maßnahmen gegen kinderpornografische Inhalte – 2021
Auffällig ist die massive Zunehme der Hinweise auf kinderpornografische Inhalten im Netz. Diese ist von 6.821 Hinweisen im Jahr 2020 auf nunmehr 11.914 Hinweise im Jahr 2021 angestiegen. Eine Zunahme von 74,67 Prozent, die nicht mehr weit von einer Verdopplung entfernt ist. Von den gemeldeten Fällen war jeweils knapp die Hälfte im Inland bzw. im Ausland gehostet.
Im Inland schnell gelöscht
Positiv fällt auf wie schnell es den Behörden gelingt entsprechende Inhalte löschen zu lassen. Bei den im Inland gehosteten Bildern und Videos seien 62 Prozent bereits nach zwei Tagen gelöscht, nach einer Woche sind 98 Prozent der beanstandeten Inhalte gelöscht.
Bei im Ausland gehosteten Inhalten gestaltet sich deren Entfernung zwar zeitaufwendiger, ist aber möglich. Während nach Woche etwa 57 Prozent der Inhalte entfernt sind, kommt man nach vier Wochen auf eine Löschquote von immerhin 88 Prozent.