Offener Brief beschreibt Missstände
Zum Labor Day: Apple-Mitarbeiter fordern stärkere Rechte
Unter dem Schlagwort #AppleToo (eine offensichtliche Anspielung auf die #MeToo-Bewegung) haben mehrere anonyme Apple-Mitarbeiter einen offenen Brief an Unternehmenschef Tim Cook verfasst, in dem diese das Vorhandensein einer diskriminierenden Mitarbeiterkultur innerhalb Apples anprangern, gegen die die verantwortlichen Manager nicht bzw. nur unzureichend vorgehen würden.
This Labor Day we honor and recognize all those whose work and imagination fuels the innovations of tomorrow.
— Tim Cook (@tim_cook) September 6, 2021
In dem offenen Brief, der auf der Webseite appletoo.us/letter veröffentlicht wurde und an Tim Cook und das Senior Leadership Team adressiert ist, tauchen jedoch nicht nur Vorwürfe der Belästigung und Diskriminierung auf, auch andere Aspekte der internen Unternehmenskultur wurden hier, kurz vor dem Labor Day, der heute in Amerika gefeiert wird, zur Sprache gebracht.
Keine Privatsphäre, intransparente Bezahlung
Die anonym organisierten Mitarbeiter stören sich unter anderem an der engen Verknüpfung privater iCloud-Accounts mit den geschäftlichen Zugängen.
So würde Apple die Belegschaft etwa aggressiv dazu „ermutigen“ persönliche iCloud-Accounts mit Arbeitsgeräten zu synchronisieren, was die persönlichen Inhalte zahlreicher Apple-Mitarbeiter dem Zugriff prüfender Vorgesetzter aussetzen würde. Dies bewerten die Mitarbeiter als „inakzeptablen Verstoß gegen die Privatsphäre“.
Der offene Brief fordert Apple zudem dazu auf, transparente Lohn-Diskussionen zu gestatten und die Gehälter der Angestellten in unterschiedlichen Regionen und Rollen offen zu legen, um so dazu beizutragen faire Gehaltsverhandlung zu ermöglichen.
Einheitliches Beschwerde-Management gefordert
Zudem soll Apple Wege und Prozesse einrichten, die einheitlich und transparent mit Beschwerden umgehen und Vorgesetzte bei nachgewiesenem Fehlverhalten zurVerantwortung ziehen. Hier heißt es unter anderem:
Wir fordern eine unvoreingenommene Prüfung der Hierarchiestruktur von Apple, der Teams für Personal- und Mitarbeiterbeziehungen, des Geschäftsgebarens und der gesamten Führungsebene. Wir fordern eine gründliche erneute Untersuchung aller Berichte und Ergebnisse von Rassismus, Diskriminierung, Missbrauch, Belästigung, Unterdrückung konzertierter Aktionen und Vergeltungsmaßnahmen im Anschluss an diese Prüfung.
Der gesamte Brief lässt sich hier nachlesen und zur Unterstützung der Mitarbeitergruppe auch gegenzeichnen.