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Vertragsklausel nicht rechtens

Wegen Preiserhöhung: Verbraucherzentrale verklagt Disney+

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Die letzte Preiserhöhung von Disney+ in Deutschland liegt schon etwas zurück. Anfang 2021 hatte der Videodienst seine Monatsgebühren hierzulande um fast 30 Prozent von zuvor 6,99 Euro auf die bis heute gültigen 8,99 Euro angehoben. Gut anderthalb Jahre später hat Disney deswegen nun nicht nur eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) kassiert, sondern sieht sich zudem mit einer daraus resultierenden Klage konfrontiert.

Anlass für die Initiative der Verbraucherschützer war die Beschwerde eines Abonnenten von Disney+ angesichts der letzten Preiserhöhung. Die Verbraucherschützer haben sich daraufhin die Nutzungsbedingungen von Disney+ vorgenommen und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Passage zu möglichen Preiserhöhungen nicht rechtens ist. Disney+ behielte sich vor, die Preise mit Wirkung zu Beginn eines neuen Abo-Zeitraums zu ändern, ohne darüber zu informieren, von welchen Faktoren die Änderungen der Preise abhängig ein könnten.

Disney Nutzungsbedingungen Preise

Einer VZB-Sprecherin zufolge ist dies so nicht rechtens, da Verbraucher bei Vertragsabschluss eventuelle Preiserhöhungen nicht abschätzen könnten. Disney habe den Abonnenten zwar eingeräumt, die Preiserhöhung zurückzuweisen, dabei aber unklar gelassen, welche Folgen eine solche Zurückweisung nach sich ziehen könne.

Preiserhöhungen müssen begründet werden

Als konkreten Rechtsverstoß mahnen die Verbraucherschützer die Tatsache an, das Disney beispielsweise keine konkreten Kostenelemente in seinen Nutzungsbedingungen genannt habe, die zu einer Erhöhung der Gebühren führen können. So sei es etwa nicht rechtens, wenn Unternehmen auf diese Weise ihre Gewinne erhöhen.

Empfänger der Abmahnung ist der europäische Disney-Ableger The Walt Disney Company (Benelux) B.V in Amsterdam. Dieser habe auf das Schreiben der Verbraucherschützer allerdings nicht reagiert, sodass die Verbraucherzentrale Brandenburg nun vor dem Landgericht in Potsdam eine Klage gegen Disney+ eingereicht hat.

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26. Aug 2022 um 15:00 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Genau diese Frage zu DAZN habe ich mir auch gestellt.
    Und dann noch diese Übertragungsqualität. Ich vermisse Sky.

  • Interessantes Argument vom Verbraucherschutz, kann das auch auf anderes angewandt werden? Denn Preiserhöhungen ohne Grund gibt es nicht nur beim Disney+ Abo. Sondern auch bei anderen Abos bzw. Laufenden Verträgen.

  • Auf der anderen Seite ein sehr gefährliches Thema.
    Wer bestimmt denn wieviel Gewinn eine Firma machen „darf“.
    Mann muss Disney ja nicht abonnieren und wenn die Verbraucher da oft nicht so bequem wären und schneller reagieren würden, würde sich der Markt von alleine regeln.

    Ich frage mich ernsthaft, warum sollte eine Firma nicht die Preise anpassen dürfen um mehr Gewinn zu machen.

    • Solche Preiserhöhungen darf auch jede Firma machen. Ist der Grund aber, Aktionären noch mehr Geld in Rachen zu werfen, halte ich es für falsch und es sollte reglementiert werden.

      Werden Preiserhöhungen wegen gestiegener Kosten gemacht, ist das was vollkommen anderes.

      Und daran stößt sich auch die Verbraucherzentrale und klagt im Zweifel auch.

      Einfach den Preis einer Dienstleistung erhöhen, weil man es kann, darf nicht sein. Meine Meinung.

      • Dann soll der Verbraucherschutz mal die Ölkonzerne nun anschreiben. Denn die haben Rekordgewinne aktuell bzw. deren Gewinne sind um mehrere Milliarden gestiegen. Scheint dann wohl doch keine Energiekrise zu sein, wenn dir solche Gewinne einfahren nun.

      • Angebot u. Nachfrage „regeln“ des Preis. In der Schule nicht aufgepasst? Man muss das nicht gut finden – aber wenn einer was hat (und verkaufen will) was vieeeelllle haben wollen an der Rohstoffbörse, was passiert dann wohl. Bzw. was passierte als Coronabedingt der Autoverkehr und Produktionsverbrauch in den Keller ging?

      • Die Ölkonzerne haben mit gleicher Menge mehr Gewinn erzielt. Hat mit Angebot und Nachfrage nicht wirklich was zu tun.

        Und Angebot und Nachfrage ist schon lange nur noch eine Phrase. Der Markt regelt schon lange nichts mehr.

      • da hat wohl jemand in Rechtskunde nicht aufgepasst…

      • Du hast mit Ölkonzernen einen Laufzeitvertrag?

      • Ich nicht aber zum Beispiel die dir das Öl oder den Sprit verkaufen unter Umständen.

      • ich wüsste nicht, dass man bei Tankstellen ein Abo abschließen muss. es schadet übrigens nicht, sich über Wettbewerbsrecht und Verbraucherschutzrecht zu informieren und den und den Artikel oben zu lesen, bevor man hier ein Beitrag postet.

      • Ist das die tägliche Quoten-Schwurbelei in den Kommentaren bei ifun?

      • Was willst du da reglementieren? der Anbieter veranschlagt den Preis… entweder der Kunde geht drauf ein, oder zeigt klare Kante.

        Ich verstehe ohnehin dieses Wohlstandsgejammer nicht, dass die Streaminganbieter ähnlich wie die Kapselkaffeemaschinenanbieter mit ihrer eigenen Art des klassischen Lock-Ins arbeiten, war doch von anfang an klar? wem das nicht klar war, oder zumindest hätte absehen können, wie es laufen wird… der ist einfach kein mündiger konsument und sollte vorsorglich gar keine Verträge abschließen können, dessen Folgen er nicht im Ansatz abschätzen kann.

        Was für ein Wohlstandsgejammer. Großes Wehklagen bricht aus, wenn man und vor allem die Kinder(!!!) nicht alles zu jeder Zeit, wenn man Lust drauf hat und möglichst billig sofort sehen kann.
        Möglichst noch jeder mit seinem eigenen Tablet/Smartphone im eigenen Zimmer.
        Da hat Netflix als Vorreiter wirklich ganze Arbeit geleistet, dass man nun glaubt, man braucht das alles.

    • Für Neukunden auch sicher so machbar aber ich habe ja einen Vertrag mit ihnen geschlossen und da muss eine Vertragsänderung begründet werden.

    • Ohne POLEMIK, wir leben nicht im Wilden Westen, Es gibt Regeln auf die man sich im wirtschaftlichen Miteinander geeinigt hat. Die se kann man nicht einfach willkürlich ändern. Eine prosperierende Wirtschaft basiert auf vertrauen, dies gerät in Gefahr, wenn willkürlich zum Beispiel Preise ohne Begründung angehoben werden.

      • Ohne Disney, Flatnix und co. in Schutz zu nehmen. Glaubt wirklich jemand, dass deren europäische Expansion mit Sorgfalt getätigt wurde? Könnte es sein, dass einseitig geänderte Verträge in den USA rechtlich möglich sind und man das deshalb einfach auf Europa adaptiert hat?

      • Kann schon sein. wir Europäer nehmen uns aber frecherweise das Recht heraus, über die hier geltenden Regeln selbst zu bestimmen.

  • Ich bin sicher kein Freund von Preiserhöhungen. Aber die Argumentation verstehe ich nicht. Warum kann denn ein Anbieter nicht seine Preise für den nächsten Vertragszeitraum anheben und damit seine Gewinne erhöhen? Vielleicht war die Marge bisher zu klein. Dem Abonnenten steht es doch frei, nicht zu verlängern. Nennt man Marktwirtschaft. Disney+ ist jetzt nicht unbedingt überlebensnotwendig.

    • Nope. Dann muss das in den Vertrag rein, den beide Parteien geschlossen haben. Verträge einseitig ohne Begründung zu ändern, geht in einem Rechtsstaat nicht.

      • @Maik: endlich mal einen vernünftigen und sachlichen Kommentar. Da oben drüber steht doch nur:“Ich hab zwar keine Ahnung, aber einen Post geht noch!“

      • Komisch, mir hat mein Stromanbieter einseitig den Preis erhöht obwohl dies in einem Rechtsstaat nicht geht!?!?… Ironie off

  • Die ganzen Streaming Dienste sind ein Kraus. Jeder macht seinen eigenen Scheiß und will ein Haufen Geld. Ganz besonders schlimm beim Sport. Möchte man alle Bundesliga Spiele sehen und Championsleague ist man gezwungen Sky, DAZN und Amazone Prime zu nutzen. Ein Unding das sowas für gut befunden wird. Jetzt fangen die Dienste auch noch ihre Preise extrem zu erhöhen ohne Mehrwerte zu schaffen. Es war wirklich gut zu sehen das durch die Streaming Dienste weniger das illegale Streaming und anbieten weniger wurde. Nun aber wird es wieder um einiges ansteigen, was ich total verstehen kann und auch niemanden einen Vorwurf machen wurde. Es ist einfach eine Frechheit was hier veranstaltet wird.

    • Gut dass ich kein Fußball gucke und mit GCN noch einigermaßen zurecht komme.Wer unbedingt die Fußballmillionäre pämpern will soll das auch bezahlen.

    • gezwungen? von wem? vom Fußballgott Tor? wie wärs mal mit Opfer bringen als „fußballfan“ und mal vor die Zentrale des Bundesligaverbands versammeln und zentralisiert sturm laufen gegen die Gier der Vereine? oder den Mist einfach nicht mehr mitmachen, den die da entscheiden? So groß kann doch der Drang nach Rasen und Ball nicht sein, dass man alles mit sich machen lässt?

      aber ne… gegen digitale Dienstleister ist digital natürlich einfacher und ohne Aufwand gewettert…

  • Der springende Punkt ist doch der: „… ohne darüber zu informieren …„, und da ist ein Eingreifen richtig. Ansonsten sollen doch alle ihre Preise machen wie sie wollen. Angebot und Nachfrage. Easy.

  • Da werden Juristen und Gerichte beschäftigt. Zur Erinnerung: eigentlich sind Verbraucher mündige Menschen, wir haben eine Marktwirtschaft und Vertragsfreiheit und wem es nicht passt, soll einfach gehen. Es gibt keinen Versorgungszwang mit Disney+.

    • Mag ja sein. Wer Marktteilnehmer ist, wie der Disney Konzern offeriert sein Angebot nicht in einem rechtsfreien Raum. Wenn sein Gebaren nicht konform mit dem geltenden Recht ist, wird das durch ein Gericht beurteilt. Die Verantwortung, du musst ja nicht dort Kunde werden oder bleiben, verkehrt die geltenden Normen. Wer anbietet, muss sich an geltendes Recht halten. Gar nicht so schwer.

    • „Wem es nicht passt, soll einfach gehen.“

      Diese Möglichkeit würde ich mir bei dem aufgeblähten ÖRR-Apparat auch wünschen.

    • ähhh… die marktwirtschaft wird durch rechtliche Regeln geschützt. Und diese besagen eben, dass man in einem Aboverhältnis über die gründe einer preissteigerung informieren muss.

  • Was die können, kann ich schon lange. Hoch lebe die Türkei und deren App Store!

  • Wenn man sich ausnehmen lässt wie eine Weihnachtsgans dann werden die Konzerne nach noch mehr Gewinnen schauen. In der Türkei bezahlt mein Neffe für das gleiche Abo übrigens nur 19€ und das im Jahr.

  • Die VZ hat anscheinend zu viel Zeit sich um total belanglose Dinge wie Streamingdienste zu kümmern. Warum mahnen die nicht die Supermärkte ab weil die alle möglichen Preise erhöht haben…habe dort noch nie eine Begründung gesehen warum die das machen. Oder bei den Tankstellen und und und….

  • Die machen jetzt erstmal bei Disney+ das Fass auf, schauen wir mal wie sich der so liebe Familienstreamer sich wehrt.
    Sollte ein ordentliche gerichtliche Anordnung dabei rauskommen geht der Kelch weiter.

  • Ich frage mich, ob die Formulierung „Zur Gewinnmaximierung müßen wir leider die Preise erhöhen“ dann rechtens wäre… ;-)

  • In Deutschland sind die Menschen zu ängstlich um dagegen was zu machen.

    Menschen in Deutschland lassen sich alles gefallen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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