ifun.de — Apple News seit 2001. 37 995 Artikel

Facebook im In-App-Abo

Vor der Datenschutz-Offensive: Apple wollte ein Stück vom Facebook-Kuchen

Artikel auf Mastodon teilen.
50 Kommentare 50

Bevor Apple mit der Einführung der sogenannten Tracking-Nachfrage in iOS 14.5 die Beobachtung des Nutzerverhaltens auf seinen Mobilplattformen deutlich eingeschränkt und werbefinanzierten Potalbetreibern wie Facebook so massive Umsatzrückgänge beschert hat, soll Cupertino mögliche Kooperationen mit Facebook ausgelotet haben.

Facebook im In-App-Abo

Im Gespräch soll dabei unter anderem eine komplett werbefreie Facebook-Applikation gewesen sein, die Nutzer von iPhone und iPad gegen monatliche Gebühr hätten abonnieren können. Facebook hätte hier dann Apples In-App-Käufe implementieren müssen und wäre zur üblichen Umsatzbeteiligung verpflichtet gewesen.

Dass es noch vor Ausgabe der iOS-Version 14.5, deren Einfluss inzwischen auch vom Bundeskartellamt untersucht wird, zu Gesprächen zwischen Apple und der Facebook-Mutter Meta gekommen sein soll, war bislang unbekannt. Zum Wochenende hatte das Wall Street Journal erstmals über Apples Anstrengungen berichtet, ein gemeinsames Geschäftsmodell mit Facebook auf die Beine stellen zu wollen.

So habe sich Apple vor allem daran gestört, an den Werbeumsätzen die Facebook etwa durch das „Boostern“ einzelner Posts generiert, nicht mitverdienen zu können, da Facebook diese Werbeangebote nicht als reguläre In-App-Käufe zur Verfügung stellt.

Apples Datenschutz macht Werbevermarktern zu schaffen

Erst nach dem Scheitern der Gespräche seien die strikten Datenschutz-Vorkehrungen eingeführt worden, die allein im Laufenden Jahr zu Verlusten von über 17 Milliarden US-Dollar bei Unternehmen wie Facebook, Twitter und YouTube geführt haben sollen, die vor allem auf das Ausspielen personalisierter Reklame setzen und dafür auf das Tracking ihrer Anwender angewiesen sind.

Umsatz Werbung

Ein glücklicher Zufall

Nach Angaben des Wall Street Journals sollen die intensiven Gespräche zwischen Apple und Facebook im Zeitraum von 2016 bis 2018 geführt worden sein. Also genau in den Jahren, in denen sich Apple nach dem merklichen Rückgang bei der iPhone-Nachfrage auf den Ausbau des Dienste-Angebotes konzentriert haben soll.

Der Bericht lässt damit vor allem die Frage aufkommen, wie ernst es Apple um die eigenen Datenschutz-Grundsätze bestellt ist, die Firmenchef Tim Cook während öffentlichen Veranstaltungen regelmäßig wiederholt.

Gerade mit Blick auf den offenbar bevorstehenden Ausbau des eigenen Werbegeschäftes scheint die Tatsache, dass man sich mit dem konsequenten Datenschutz-Durchgreifen den bislang tonangebenden Konkurrenten unter den Werbevermarktern zumindest teilweise entledigen konnte, fast schon etwas mehr als nur ein glücklicher Zufall zu sein.

15. Aug 2022 um 09:41 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    50 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Aus unternehmerischer Sicht verständlich. Was immer mehr auffällt ist jedoch, das mit Steve Jobs auch die Seele von Apple gestorben ist. TC macht den Laden zwar immer profitabler jedoch auch immer mehr unsympathischer.

    • Nun ist es ja anders gekommen. Siehe Artikel. Deshalb macht dein Kommentar kaum Sinn. Meinst du unter Steve hätte es kein Datenschutz gegeben?

    • Ihr seid keine Kinder der Zeit, oder? Steve Jobs war auch dick am Geldverdienen interessiert. Seine Intentionen lagen aber weit neben dem, was die 70’er und 80’er hervorbrachten. Aus reiner Nächstenliebe wurde kein Garagenunternehmen gegründet, man wollte damit auch Geld verdienen. Siehe auch die Atarie und Amiga Geschichten oder Sir Sinclair und die Entstehung ARM Struktur bei Acorn.

      Aber je länger er tot ist, desto mehr wird ihm angedichtet. Dabei kennen ihn die meisten ohnehin nur aus irgendwelchen Filmen, belächeln die „George Orwell“ Werbung mit IBM ohne zu verstehen, wie damals eben die Uhr tickte … nur weil man für bestimmte Ideen keine Konkurenz zu fürchten hatte …

      • Jedes Unternehmen will Geld verdienen, schon klar. Aber was Jobs machte, war einfach ein System was man wollte. Er verstand es den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und wir waren glücklich dabei.
        TC macht’s andersrum. Er vergrault die Anhänger auf unsympathische Weise. Er gibt uns nicht das was wir wollen, sondern das was er sich vorstellt. Leider am User vorbei da er dafür kein Händchen hat.
        Aber er macht’s geschickt dadurch, das er uns keine Wahl mehr lässt. Immer wieder wird ein Stück Freiheit genommen. So schnappt die Falle, wie bei einer Fleischfressenden Pflanze, immer mehr zu.
        Er vergisst aber eines:
        WIR sind das Wasser !

      • „Das was wir wollen“ … das weiß doch kein Anwender. Allgemein gesagt will man „alles“ haben aber „nichts“ dafür bezahlen. Deswegen auch der Hass auf Abo und allem, was nicht das Gefühl gibt etwas zu „besitzen“ (auch wenn es nur das „Nutzungsrecht“ unter fest vorgegebenen Bedingungen ist).

        Wie man auch immer wieder sagt: Jeder entscheidet für sich selbst. Man kann jederzeit zu Alternativen wechseln oder eine Sache aufgeben. Meine Streamingabos sind auch alle bis auf eins gekündigt. Und wenn Facebook zu viel Daten abgreift (wie man früher sich die Frage stellte, wie Anfang der 00’er Google sich finanziert, wenn alles „kostenlos“ ist …) man muss sich dem nicht aussetzen …

      • Naja damals hat Jobs immer vorgegeben wie etwas funktionieren soll, und wenn es nicht so wurde wie er wollte, dann wurde nachgebessert . ER hat den Grundstein bei Apple gelegt und gesagt : ihr sollt das Gerät so nutzen wie ich es für richtig halte.
        Er hat den Leuten vorgeschrieben wie sie es nutzen sollen.
        Kein Laufwerk? Die Leute brauchen kein Laufwerk….
        Ich glaub du verwechselst da was mit Tim Cook

      • #Thorsten: Grundsätzlich sind Abos ja nicht verwerflich. Aber für jede „Schrunz-“ Software?! Ich denke nein!
        Zum Beispiel Kalender im Abo machen Sinn, wenn man regelmäßig Ausdrucke macht oder für das Einpflegen von Ferien und Feiertagen. Dagegen finde Abos für z.B. Sudoku eher fragwürdig – Dafür würde ich bestenfalls einmalig zum Ausblenden von Reklame zahlen…

      • Ah verstehe. Und weil Apple unter Tim Cook so schlechte Sachen macht, daher kaufen auch immer weniger das Zeug, weil sie ja schließlich von niemanden gezwungen werden.
        Merkst Du selbst?

    • Ich denke Jobs war ebenso Kapitalist wie Cook. Er hat sich nur besser verkauft. Darüber hinaus war Cook ja auch schon unter Jobs für die Finanzen zuständig. Jobs hat den Kurs also zumindest mal gebilligt

      • Die Produkte waren unter Jobs und Ive aber um einiges besser und userorientierter (meine Meinung). Man hatte zumindest nie das Gefühl, es gäbe ein Produkt nur zum Geldverdienen, egal ob es was taugt oder nicht.

      • @Novo: Ich erinnere dich mal daran, dass es unter Ive ein MacBook gab, dass auf sämtliche Anschlüsse verzichtet hat. Meinst du das mit userorientiert?

      • Nein, die Produkte waren nur neu und einzigartig und ohne Konkurenz und deswegen waren viele bereit für einen kleinen MP3 Player viel Geld auszugeben, weil andere Player eine Qual waren. Außerdem hat es Apple geschafft weitsichtig das Musikimperium auf seine Seite zu bekommen um legal Inhalte anzubieten. Das gab es vorher so nicht. Auch das iPhone war der Startschuss Geräte ohne verfrickelter Firmware von D1, D2 und E+ zu bekommen.

        Heute gibt es kaum oder keine echten Neuigkeiten mehr, weil vieles schon vorhanden ist. Und dem trauern alle nach. Nicht den Produkten sondern der Zeit wo man sich damit noch in Neuland bewegen durfte …

      • Ich will es mal anders formulieren: Steve Jobs war ein Visionär, der gelernt hatte, aus seinen Ideen so innovative wie schöne Produkte zu machen. Selbstverständlich hat er damit Geld verdienen wollen, warum auch nicht.

        Tim Cook ist kein Visionär. Vielleicht ist Jony Ive auch deshalb die „Richtung“ verloren gegangen, in die er Produkt-Design entwickeln sollten.

        Apple Car (bzw. nicht), Butterfly-Tastatur (bzw. nicht), Touch Bar (bzw. nicht), … Innovation irgendwo? Software neu gedacht? Pros im Fokus? User im Fokus? Vogue im Fokus! Ansonsten: Nachmachen statt Ideen entwickeln (wie auch).

        Was er kann, ist Marketing. Seine Kernkompetenz: aus dem Gegebenen Kohle ziehen, den Aktionär freuts. Sein Ding ist die „Service“-Sparte, also: geschlossene Märkte, Abhängigkeiten erzeugen und pflegen. Zumindest, solange sich keine Konkurrenz auftut. Das ist der Status Quo. Und deswegen trauern noch heute so viele Steve Jobs nach.

      • Piet du hast es auf den . Gebracht

      • @Piet Steve hat doch auch nur Ideen und Patente anderer genutzt und selbst keine Visionen gehabt. Wenn man das mal Revue passieren lässt fällt einem auf dass er bis aufs Ideen klauen auch nicht mehr drauf hatte. Dass Ive eine starke Hand braucht um vernünftige Arbeit abzuliefern stimmt aber.

  • Habe Facebook nach 11 Jahren gelöscht. Jedes dritte posting war nur noch Werbung. Das ist die einzige Sprache was die Firmen noch verstehen.

  • Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!

  • Apple ist scheinheilig, viele Nutzer sind Gläubige.
    Wem nützt…. ….

    • Zusatz:

      Schaut euch den App Store an, bunt vor lauter Werbung, die Funktionen muss man immer mehr suchen: dahin geht die Reise.
      Wir werden beobachten, was Apple noch alles gegen Bezahlung aus dem Hut zaubert.

    • Ganz genau. Apple ging und geht es nie um seine Kunden, das machen die nur zum Anschein, viel mehr geht es um die Kohle, die sie verdienen. Gäbe es keine Fanboys wäre Apple schon lange ins Bodenlose abgestürzt!

  • Bei der Werbung liegt halt das Geld, dass Apple hier gierig unterwegs ist, ist doch schon lange bekannt. Wer da auch nur eine Sekunde gedacht hat, hier ginge es um den Kunden und nicht um die Quartalszahlen ist einfach nur dumm.

  • Facebook gibt es immer noch?
    Das war doch schon vor 10 Jahren tot.

  • Letztendlich hat es Apple nicht gemacht. Und ich glaube kaum, dass es vermittelbar gewesen wäre. Dennoch ist der Datenschutz-Claim nur eine Hülle. Und was ist in einem höchst homogenen Markt das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Glaubwürdigkeit!

  • Und die Konsequenz daraus folgte auf dem Fuße, mehr Werbung von Apple selbst in iOS. Wie scheinheilig

  • Wer glaubt das man beim werbefinanzierten ifun eine unabhängige Darstellung lesen kann ist schön Dumm. Da geht die Neigung bewusst oder Unbewusst eher zu Google, Facebook und Co.

      • ifun ist wie Apple und andere Unternehmen natürlich Gewinn orientiert und handelt dem entsprechend. Aber für Gläubige, egal welche Ausprägung, ist ein kritische Bewusstsein natürlich Quatsch.

      • Natürlich sind sie das auch. Es ist aber Quatsch zu sagen „sie nutzen Werbung von xy, also werden sie davon gesteuert“. Das ist einfach Schwachsinn und pseudokritisch.

  • Ich halte es immer noch für ein Märchen, dass Apples Maßnahmen einen nennenswerten Verlust bei diesen Unternehmen bewirkt haben. Wer eigene Maßnahmen einsetzt wird festzustellen dass Apps weiterhin Dienste im Internet aufrufen um zu tracken. Es hat sich in keinster Weise verändert. Apple blockiert lediglich den Zugriff auf die vom iPhone generierte eindeutige ID. Facebook und Co. benutzen einfach eigene Verfahren um eine solche eindeutigen ID zu erzeugen. Es hat sich dadurch quasi nichts geändert.

  • Es wäre wichtig gewesen darauf hinzuweisen das Apple das personalisierte Tracking der Benutzer stark ausgebaut hat! In den kommenden Versionen wird das konsequent fortgesetzt. Der von Apple beworbene Datenschutz bezieht sich immer ausschließlich auf das Tracking von Drittanbietern.

    Es ist sehr wichtig diesen Unterschied zu erkennen und auch zu benennen. Ein Punkt den ihr regelmäßig vergesst.

    Euch allen eine erfolgreiche Woche.
    o/

    • So sollte es natürlich nicht sein, aber es ist richtig. Wer überprüft welche Apps auf welche Dienste zugreifen, wird sehr schnell feststellen, dass Apple Applikationen Tracking Dienste nutzen und das ständig. Allein Shazam hat heute auf meinem iPhone, ohne dass ich es ein einziges Mal gestartet hatte, schon 120 mal nach Hause telefoniert.

  • „massive Umsatzrückgänge“ würde ich das nicht nennen….Bei Meta betrug der Verlust 10 Milliarden Dollar, da waren dann NUR noch 117 Milliarden übrig.
    Das nenne ich mal Jammern auf hohem, sehr sehr hohem Niveau.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPad, iPod, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 37995 Artikel in den vergangenen 8213 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven