Vodafone: Wahlfreiheit statt All IP-Zwang
Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone wird seine Kunden vorerst nicht zum Umstieg auf die neuen All-IP-Anschlüsse zwingen und die aktuell genutzten ISDN-Anschlüsse noch mindestens bis 2022 anbieten. Darüber informiert Vodafones Technik Chef Eric Kuisch heute in einer Pressemitteilung zum Thema.
Vodafone will nach eigenen Angaben auf eine „sanfte Migration“ setzen und unterscheidet sich damit deutlich von der Telekom.
Der Bonner Netzbetreiber – ifun.de berichtete – drohte seinen Nutzern bereits im März mit Anschluss-Kündigungen und formulierte die entsprechenden Kundenschreiben unmissverständlich:
Entscheiden Sie sich jetzt für den Anschluss der Zukunft. Ihr Handeln ist erforderlich – sonst müssen wir Ihren jetzigen Anschluss leider bald kündigen […] Sie fragen sich sicher, warum wir im beiliegenden Schreiben Ihren bestehenden Vertrag kündigen. Daher wollen wir Ihnen als Erstes versichern: Wir möchten, dass Sie unser Kunde bleiben.
Vodafone hingegen gibt sich heute entspannt. Die Übergangszeit soll mindestens 7 Jahre laufen, die Kunden sollen selbst wählen, wann sie von ISDN auf die zukunftsfähige All IP-Technologie umstellen. Geschäftskunden, die zu Vodafone wechseln, erhalten auf Wunsch weiterhin ISDN und müssen dort bis 2022 nicht auf All IP umsteigen.
Vodafone Firmenkunden-Chef Philip Lacor ergänzt: „Vor allem Firmenkunden nutzen ISDN nach wie vor für zentrale Anwendungen wie Abrechnungssysteme oder Kommunikationsanlagen. Allein zwei Drittel aller Telefonanlagen in Firmen laufen nach wie vor auf ISDN. Eine Umstellung unter Druck bedeutet oft hohe Ausfallrisiken genau wie hohe Abschreibungen und organisatorischen Aufwand. Genau deshalb sollen unsere ISDN Kunden selbst entscheiden, wann sie aufs neue Netz wechseln. Eine siebenjährige Übergangszeit liefert ihnen Investitions- und Planungssicherheit genau wie den nötigen Spielraum.“