Integration von Zusatzangeboten geplant
VLC 4.0 soll mit moderner Benutzeroberfläche kommen
Der VLC Media Player feiert diesen Monat seinen zwanzigsten Geburtstag. Das Entwicklerteam will das Jubiläum nicht nur zum Anlass nehmen, ihre Software optisch zu überarbeiten, sondern denkt auch über mögliche Erweiterungen nach – auch um die Weiterentwicklung der App zu finanzieren.
Der Autor und Journalist Janko Roettgers hat sich mit dem Chef-Entwickler Jean-Baptiste Kempf unterhalten und lässt in seinem beim Onlinemagazin Protocol veröffentlichten Artikel nicht nur in die Zukunft der App blicken, sondern hält auch Anekdoten aus der Entstehungszeit der App bereit. Kaum jemand weiß, dass VLC in den 1990er-Jahren nur entstanden ist, weil das Netzwerk der Hochschule École Centrale Paris völlig überlastet war und man mit einem französischen TV-Anbieter einen Unterstützer gefunden hatte, der das Netzwerk erweitert und dafür als Testumgebung für IP-TV nutzen darf. Die benötigte Software wurde mit dem VLC-Vorläufer „VideoLAN Client“ damals von den Studenten geschrieben.
Später wurde das Projekt dann ausgelagert und im Februar 2001 ist der erste VLC-Player als Open-Source-Software entstanden und die darauf basierende Mac-Portierung wurde zum großen Erfolg, da Apples erste Versionen von Mac OS X noch nicht mal einen DVD-Player beinhalteten.
Über die Jahre hinweg wurde VLC als vielseitiger und respektabler Medienplayer permanent weiterentwickelt, lief Konkurrenzprodukten wie IINA allerdings besonders mit Blick auf das Erscheinungsbild mehr und mehr hinterher.
Mit der für dieses Jahr angekündigten Version 4 soll sich dies nun ändern. Die VLC-Entwickler kündigen eine umfassend überarbeitete Benutzeroberfläche an und denken zudem über die Möglichkeit nach, die Finanzierung ihrer Arbeit durch die Integration zusätzlicher Angebote zu erleichtern. Ein Beispiel für eine solche Erweiterung wäre Plex mit seinem optional verfügbaren, werbefinanzierten Videoinhalten.
VLC ist weiterhin enorm beliebt und kann auch 20 Jahre nach seiner Gründung stolze Downloadzahlen vermelden: Die Anwendung werde jeden Tag zwischen 800.000 und einer Million mal geladen.