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Abmahnungen und Klage

Verbraucherschützer kritisieren Gebühren für Festival-Chips

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Verbraucherschützer wollen weiter gegen unzulässige Gebühren bei Festival-Bezahlchips vorgehen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat in diesem Zusammenhang mehrere Festivalveranstalter abgemahnt. Im Zentrum der Kritik stehen Zusatzkosten beim Aufladen von Bezahlchips und die zum Teil anfallenden Gebühren für die Rückerstattung von Restguthaben. Darüber hinaus prangern die Verbraucherschützer auch eine aus ihrer Sicht mangelhafte Preistransparenz beim Ticketverkauf an.

Gebühren für Pflichtzahlungssysteme

Gegen den Ansatz, den Kauf von Getränken, Essen oder Merchandise auf Festivals durch Lösungen für das bargeldlose Bezahlen zu vereinfachen, gibt es erstmal nichts einzuwenden. Der Ablauf wird für Anbieter und Kunden in der Regel unkomplizierter und schneller. Problematisch ist es aus Sicht der Verbraucherschützer allerdings, wenn die Verwendung von speziellen Bezahlchips verpflichtend wird und die Veranstalter dafür Gebühren berechnen. So hätten bei Stichproben mehrere Veranstalter entweder für die Aktivierung des Chips oder für die erste Aufladung per EC- oder Kreditkarte Gebühren im Bereich zwischen 29 Cent und 2 Euro verlangt.

Der vzbv hält solche Gebühren für rechtswidrig, da es sich hier um ein unzulässiges Entgelt für Kartenzahlungen handle. Laut geltendem Recht dürfen solche Gebühren nicht erhoben werden, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen.

Festival

Hürden bei der Rückzahlung von Restguthaben

Auch nach Ablauf der Veranstaltungen sehen sich Festivalgäste zum Teil mit Einschränkungen konfrontiert. Beispielsweise hätten einige Veranstalter Mindestgrenzen für die Auszahlung eingeführt oder Gebühren zwischen 50 Cent und 2,50 Euro erhoben. Zudem seien Fristen zur Rückforderung teilweise sehr kurz bemessen.

Auch diese Praktiken sind nach Auffassung der Verbraucherzentrale unzulässig. Besucher hätten Anspruch auf vollständige Rückzahlung des Restguthabens ohne Abzüge oder Fristverkürzungen. Gesetzlich gelte in diesem Fall die reguläre Verjährungsfrist von drei Jahren.

Klage gegen „Heroes Festival“-Veranstalter

Insgesamt hat der vzbv seit Mai 2025 zehn Festivalveranstalter wegen der oben genannten Punkte abgemahnt. Acht von ihnen haben daraufhin mitgeteilt, dass sie das beanstandete Vorgehen künftig unterlassen werden. Im Fall der Heroes Festival GmbH wurde keine solche Erklärung abgegeben, der vzbv hat daher Klage eingereicht. Der Veranstalter kassiert 1,50 Euro für das erstmalige Aufladen eines Bezahlchips sowie 50 Cent für die Rückerstattung von Restguthaben.

24. Juli 2025 um 16:20 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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  • Geld ist gesetzliches Zahlungsmittel. Finde ich tatsächlich auch unverschämt mich zu einem BezahlChip zu zwingen und dann dafür noch Gebühren nehmen zu wollen

  • Beim Airbeat One kostet die Aktivierungsgebühr 3,50€.

  • Versteh auch nicht was das soll. Akzeptiert doch einfach Kartenzahlung. Aber dann würden die Kunden ja merken wie viel Geld sie ausgeben… Lieber die mit solchen Gebühren dazu bringen mehr Geld aufzuladen als zweimal oder öfter die Gebühr zu bezahlen und dann sollen sie auch alles schön ausgeben, anstatt wieder beim auszahlen zu bezahlen. Bei Parookaville muss man das Geld auch in so komische ganze und halbe Münzen umtauschen, damit man nicht merkt wie teuer eigentlich alles ist. Halbe Münze halt leichter ausgegeben als 3,50€ oder so

    • Die Idee ist ja ok, aber einfach mal eine mindestgrenze für Auszahlung einzuführen klingt wie Diebstahl.

    • Ja, total schlimm etwas durch zwei teilen zu müssen oder damit zu multiplizieren. :-)

      Davon abgesehen bist du nicht auf dem aktuellen Stand. Parookaville ist seit diesem Jahr cashless. Also keine Token mehr.

      Ob und welche Gebühren es da gab, kann ich nicht sagen.

      • Bei Tomorrowland 2025 beträgt der Wechselkurs für Pearls: 1 Pearl = 1,82 €

        Das ist die eigentliche Abzocke, weil dadurch die Preise intransparent werden und die Leute tendenziell mehr ausgeben, als sie würden, wenn die Preise in gewohnter Währung angegeben worden wären.

        Die Gebühren sind mal wieder fette Nebelkerzen und lenken die Aufmerksamkeit auf die falschen Dinge.

        Der Gewinn wird nicht mit den Gebühren erzielt.

      • Bei sowas würde ich gerne mal wissen wass die Händler pro pearl ausgezahlt bekommen. Bestimmt nicht 1,82€, nur gut das ich auf das Summerbreeze fahre und dort dann einfach euro auf dem band sind.

      • Das sind ja auch die allerübelsten Kommerzfestivals, wo es überhaupt nicht um Musik geht sondern um das Melken der Besucher.
        Selbst Schuld, wenn man einen so schlechten „Musik“geschmack hat und sich von diesen USB Tiktok Fake Dj’s verarschen lässt.

      • Ist nicht durch zwei teilen oder multiplizieren. Waren immer komische Werte, damit es intransparenter wird

  • Diese Dinger einfach ignorieren. Kein Umsatz keine Gebühren. Regelt sich von alleine. Aber alle laufen hinterher und wollen es und beschweren sich dann!

    • Die wirst du schwerlich ignorieren können, wenn der Anbieter sagt, bei uns geht’s nur mit Chip. Da wird wohl kaum einer sein Festivalticket verfallen lassen und die Heimreise antreten. Und genau deshalb ist es gut, dass es Verbraucherzentralen gibt, die sich um sowas kümmern.

      • Aber die Bedingungen müssen doch vor Buchung bekannt sein… sich dann trotzdem drauf einzulassen und sich dann darüber beschweren ist schon etwas strange.

      • Ich hätte jetzt eher gedacht, dass es hier um Getränkeumsätze geht und nicht um den Eintritt. Auf dem Festival gänzlich auf Getränke zu verzichten wird wahrscheinlich schwierig.

  • Nun ja, diese Zahlungssysteme werden halt von speziellen Anbietern bereitgestellt die Gebühren dafür erheben. Das kann man dann offen weitergeben. Ich würde das halt einfach wie alle anderen Kosten in den Ticketpreis reinnehmen, dann kostet dieses halt ein paar € mehr und keinen juckt es.

  • Weiß man das nicht vorher? Und wenn man es vorher weiß, ein Ticket kauft, und somit allen Bedingungne zustimmt, wie kann man sich im Nachgang darüber beschweren, welche Bedingungen für die Veranstaltung herrschten?

    Das Zugkraftargument des Boykotts und damit mal Flagge zeigen, ist wohl etwas aus der Mode gekommen.
    Aber vermutlich lesen sich die wenigsten die Bedingungen für Veranstaltungen durch und regen sich im Nachgang auf Grund ihrer eigenen Uninformiertheit über nicht zur Kenntnis genommene Bedingungen auf.

    • Natürlich werden die meisten sich das nicht durchlesen. Halte ich auch nicht für praktikabel, wirklich jede AGB- und Datenschutzklausel zu lesen, die man im Leben so akzeptiert.

      Man könnte auch sagen, kein Mensch muss mit Klauseln rechnen, die gegen geltendes Recht verstoßen. Diese sind unwirksam. Und wenn man als Veranstalter unwirksame Bedingungen stellt, muss man damit rechnen, dass diese einem „um die Ohren fliegen“.

      Die Veranstalter überschreiten doch hier den rechtlichen Rahmen, nicht die Festivalbesucher.

      • naja… die Schuld nur auf Anbieter zu legen, ist dann halt auch die einfachste Taktik.
        Wenn vorab die Bedingungen klar sind, hat der Verbraucher auch vor dem Tritt in die Falle die Chance, nein zu sagen. Solange es aber immer wieder passiert, dass Kunden im guten Glauben auf neue Mechanismen reinfallen, die sie vorher wüssten, würde es sie interessieren… aber die dann im Nachgang doppelt so laut schreien, aber das Geld verdient wurde… ist halt alles sehr gefällig, dem tumben Konsumenten hier als Opfer zu inszenieren. Er hat das Geld und er bestimmt… ist oft nur unfähig dies zu tun. Und wenn mir Bedingungen nicht passen, bleibt der Geldhahn zu und es müsste auf breiter front seitens Veranstalter mal erforscht werden, warum ein Angebot nicht mehr zieht?

        aber die Masse lässt es gar nicht dazu kommen – anders herum ist ja auch bequemer

    • Sehe ich ganz genauso. Nur weil man zu faul ist man etwas zu lesen (und die Sache mit dem Pfand ist jetzt nicht in einer 100-Seitigen AGB formuliert, sondern meistens wird das schon offen kommuniziert) kann man sich hinterher nicht beschweren.

      EIGENVERANTWORTUNG heißt das Stichwort.

      Aber unsere Gesellschaft verblödet leider immer mehr.

  • Dann hoffentlich auch europaweit…

    Fahren jedes Jahr zum Graspop Metal Meeting nach Belgien. „Skullies“ (so heißt die Währung da) ist umsonst. Aber wenn noch welche über sind, kostet der Rücktausch 3,5€…
    Angeblich wegen Aufwand.

  • In Zeiten von Apple Pay und Kreditkarten mit NFC sind derartige, veraltete Chip Systeme doch sehr altbacken und sollten generell abgeschafft werden.

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