USA: Musikindustrie, Taylor Swift, U2 u.a. wollen mehr Geld von YouTube
Während wir uns hierzulande bei der Nutzung von YouTube ja weiterhin regelmäßig mit Meldungen wie „Leider ist dieses Video in Deutschland nicht verfügbar“ konfrontiert sehen, könnte man meinen, in den USA sei diesbezüglich Friede, Freude, Eierkuchen. Weit gefehlt, auch Musikindustrie und Künstler in den USA sind der Meinung, die Google-Tochter vergüte die Nutzung ihrer Inhalte nur unzureichend.
Bereits letzte Woche hat der seit der Beats-Übernahme auch auf der Apple-Gehaltsliste stehende Frontmann der Nine Inch Nails Trent Reznor lautstark gegen YouTube gewettert. In einem Billboard-Interview bezeichnete er das Geschäftsmodell der Videoplattform als unaufrichtig und auf kostenlosen und geklauten Inhalten basierend:
Personally, I find YouTube’s business to be very disingenuous. It is built on the backs of free, stolen content and that’s how they got that big. I think any free-tiered service is not fair.
Neuen Medienberichten zufolge verstärkt die amerikanische Musikindustrie nun den Druck auf YouTube. Konkret werden die rechtlichen Grundlagen für die Veröffentlichung von geschützten Inhalten auf YouTube und andere Online-Portalen kritisiert. In einem offenem Brief an den amerikanischen Kongress werden die Abgeordneten dazu aufgefordert, die entsprechenden Gesetzte zu überprüfen. Neben den großen Labels Universal, Sony und Warner haben auch bekannte Künstler wie Taylor Swift und U2 die in dem Schreiben formulierte Kritik unterzeichnet, YouTube bezahle den Rechteinhabern zu wenig. Die Offensive kommt allerdings nicht von ungefähr, offenbar stehen gerade neue Lizenzverhandlungen zwischen YouTube und den großen Labels an.
YouTube wehrt sich mit der Aussage, dass gerade populäre Künstler wie Swift die Plattform besonders zu ihrem Vorteil nutzen. Die Pop-Sängerin zählt knapp 1,5 Millionen Abonnenten auf ihrem YouTube-Kanal.
Vimeo punktet vor Gericht
Die YouTube-Konkurrenz Vimeo hat dieser Tage einen juristischen Erfolg im Streit mit den amerikanischen Musiklabels erzielt. Ein Gericht in New York stellte fest, dass die Plattform nicht pauschal für Urheberrechtsverletzungen von Nutzern haftbar gemacht werden könne. Vimeo wurde unterstellt, Mitarbeiter hätten die bemängelten Urheberrechtsverstöße ignoriert, das Gericht sah die Tatsache, dass die Vimeo-Mitarbeiter die Videos gesehen hätten allerdings nicht gleichbedeutend damit an, dass diese auch direkt im Sinne der urheberrechtlichen Auflagen hätten reagieren müssen.