Neue Spielregeln: Twitter will Anwendungen von Fremdanbietern stärker einschränken
Twitter sorgt gerade mit der Ankündigung, die Zugriffsrechte von Fremdanwendungen stärker zu beschneiden, für Diskussionen. Insbesondere Anwendungen, die nichts anders tun, als die Funktionen der von Twitter beispielsweise für iOS oder den Mac angebotenen Clients zu abzubilden, sollen diese Einschränkungen zu spüren bekommen und beispielsweise in der Zahl der Zugriffe eingeschränkt werden. Ergo: Umso erfolgreicher die Konkurrenz-App, desto mehr Limitationen werden ihr auferlegt.
Aber wundert sich da tatsächlich jemand? Twitter ist wie Facebook kein idealistisches Open-Source-Projekt sondern wird privatwirtschaftlich und gewinnorientiert betrieben. Keine Frage also, dass man versucht, die Kontrolle und den Zugriff auf die Nutzer weitgehend in der Hand zu behalten – auch um Einnahmen, beispielsweise über eingeblendete Werbebanner zu generieren.
Wenn sich die Betreiber der Dienste nicht allzu dumm anstellen, wird die große Zahl der Endnutzer von solchen Regeländerungen nichts mitbekommen und das Angebot weiter zufrieden nutzen. Gedanken sollten sich aber vor allem mit Blick auf Facebook die Unternehmen machen, die eigene Webauftritte inzwischen teils ganz aufgegeben haben um ihre Kunden und damit ihr wertvollstes Gut an Facebook zu überstellen. Wir würden uns jedenfalls nicht wundern, wenn das US-Unternehmen die Daumenschrauben hier nach und nach weiter anzieht. Alternativ zur kostenpflichtigen Unternehmensseite wären ja auch gewinnbringende Optionen wie beispielsweise der gebührenpflichtige Ausschluss von (Konkurrenz-)Anzeigen auf den Seiten denkbar.