Die nächste Wettbewerbsbeschwerde
Telegram setzt EU-Kommissarin auf Apple an
Jetzt hat auch Telegram das Feuer gegen Apple eröffnet. Einem Bericht der Financial Times zufolge haben die Betreiber des Messenger-Dienstes bei der zuständigen EU-Kommissarin Margrethe Vestager eine Wettbewerbsbeschwerde gegen Apple eingereicht. Die Forderung klingt verwegen: Apple müsse Nutzern die Möglichkeit geben, auch Software außerhalb des App Store für iPhone und iPad zu laden.
Hintergrund ist wohl die Tatsache, dass Telegram schon seit geraumer Zeit mit Apple im Clinch liegt. Im Raum steht etwa der Vorwurf, dass Apple verhindert habe, dass Telegram in seine App ein Spieleangebot integriert. Auch habe Apple Telegram-Updates in Russland blockiert, vorausgegangen war die Forderung russischer Behörden, die Messenger-App in Russland zu sperren.
Die EU beschäftigt sich schon länger mit Vorwürfen verschiedener Anbieter, Apple würde seine Marktmacht wettbewerbswidrig missbrauchen. Mit Telegram springt hier nun ein weiterer lautstarker Kläger mit ins Boot.
Die Beschwerde begleitend hat der Telegram-Gründer Pavel Durov einen ausführlichen Text mit dem Titel 7 Myths Apple Is Using to Justify Their 30% Tax on Apps veröffentlicht. Durov will damit die seiner Meinung fadenscheinige Argumentation entlarven, auf sich Apple in Anbetracht der in Europa und den USA laufenden Untersuchungen eingeschossen habe.
…there’s no real competition in the mobile OS market, but Apple is also not a “free market” player, because it extensively uses the power of regulators to criminalise jailbreaks and ensure complete control over every phone they sell. Since Apple’s monopoly is enforced by the regulators in the first place, it is difficult to justify a libertarian approach to their practices. As long as governments help Apple retain their monopoly, they are also responsible for dealing with the negative side effects of it.