Denken und Fähigkeiten verkümmern
Studie: KI-Chatbots reduzieren Denkleistung langfristig
Eine neue Studie untersucht die kognitiven Auswirkungen des Verfassens von Texten mit Unterstützung großer KI-Sprachmodelle wie ChatGPT. Die Ergebnisse legen nahe, dass der langfristige Einsatz solcher Werkzeuge nicht nur das Schreibverhalten, sondern auch die geistige Aktivität verändert.
KI-Helfer wie ChatGPT tauchen im Alltag immer häufiger auf
Versuchsaufbau mit drei Gruppen
In einem vierteiligen Versuchsaufbau wurden drei Gruppen von Studienteilnehmern verglichen: eine Gruppe arbeitete ausschließlich mit dem eigenen Wissen, eine zweite verwendete eine klassische Suchmaschine, die dritte verließ sich auf ein Sprachmodell. Die Aufzeichnung der Gehirnaktivitäten zeigte deutliche Unterschiede im Maß der geistigen Beteiligung. Während die Gruppe ohne Hilfsmittel den breitesten und aktivsten neuronalen Einsatz aufwies, fiel die Aktivität schon bei der Suchmaschinennutzung merklich ab. Am geringsten war die kognitive Beteiligung jedoch bei den Teilnehmern, die mit dem KI-Assistenten arbeiteten.
Ergänzt wurde die Analyse durch eine Bewertung der Texte und Interviews mit den Probanden. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die mit Hilfe der KI arbeiteten, eine geringere inhaltliche Bindung zu ihren eigenen Texten verspürten und weniger in der Lage waren, eigene Aussagen im Nachhinein zu rekonstruieren. Die Essays dieser Gruppe wiesen zwar eine hohe formale Konsistenz auf, doch fehlte es an sprachlicher Vielfalt und Tiefe.
Wer will kann ganze Aufsätze mit ChatGPT & Co. verfassen
Nutzer häufen „kognitiven Schulden“ an
Die Ergebnisse werfen die Frage auf, wie sich regelmäßige KI-Nutzung auf das Lernen auswirkt. Die Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von „kognitiven Schulden“ – also einem schleichenden Verlust geistiger Fähigkeiten durch das Abgeben von Denkprozessen. Das Gehirn spart Energie, wenn es auf externe Werkzeuge zurückgreifen kann, wird dafür jedoch seltener selbst aktiv.
Im vierten Teil des Versuchs, in dem die Gruppen ihre Arbeitsweise wechselten, zeigten sich deutliche Unterschiede. Teilnehmer, die zuvor mit einer KI gearbeitet hatten und nun eigenständig schreiben sollten, taten sich schwer damit, ihre Gedanken zu strukturieren und durchgehend zu formulieren. Ihre neuronale Aktivität blieb deutlich hinter der anderer Gruppen zurück, insbesondere in Bereichen, die mit Konzentration und sprachlicher Verarbeitung in Verbindung stehen.
Umgekehrt aktivierten Teilnehmer, die zuvor ohne Hilfsmittel gearbeitet hatten und nun erstmals ein Sprachmodell nutzen durften, vermehrt visuelle und planungsbezogene Areale im Gehirn.
Klassische Suchmaschine: Hilft, übernimmt aber nicht die ganze Arbeit
Wer fit bleiben will, muss selber denken
Die Studie verweist damit auf ein strukturelles Problem, das über den Bildungsbereich hinausreicht. Automatisierte Hilfsmittel nehmen dem Einzelnen nicht nur Arbeit ab, sondern vermindern auch dessen Kompetenzen. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Schreiben – verstanden als aktiver Denkprozess – nicht leichtfertig an Sprachmodelle delegiert werden sollte.
Wer langfristig geistig beweglich bleiben will, sollte weiter die Auseinandersetzung mit Inhalten suchen.
Zum Nachlesen:
- KI-Studie von Microsoft: Kritisches Denken und Fähigkeiten verkümmern
Dafür braucht es ernsthaft Studien?
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haha, dachte ich auch gleich
natürlich bin ich kein Psychologe, nicht mal „Hobby-Psychologe“, aber diese Auswirkungen liegen ja nun wirklich auf der Hand, und ich wage mich ein Stück weiter: für diese Erkenntnis muss man nicht einmal Mediziner sein … oder?
Wie lustig, das war auch mein erster Gedanke..
Ja natürlich ist diese Studie sinnvoll. Dass es tatsächlich deutlich messbare Auswirkungen hat, und wie stark diese sind, ist nicht selbstverständlich. Studien dienen dazu, offensichtliche Vermutungen zu bestätigen und zu quantifizieren, oder auch zu widerlegen.
So isses. Alles andere ist geraten.
Dass ein Apfel, wenn man ihn loslässt, auf den Boden fällt, wusste jeder schon bevor Newton seine drei Axiome definierte. Und trotzdem war es ein Durchbruch, dass er es tat.
Ich glaube, du hast deine Vermutungen zu KI-Nutzung bisher nicht mit empirischen Studien bewiesen, oder?
Seit Chat beschäftige ich mich mehr mit Themen, die ich vorher nicht angefangen hätte, weil sie zu viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Dachte nicht unbedingt, dass es mich jetzt dümmer macht. Habe aber auch nicht erwartet, dass ich total schlau dadurch werde. Also ich finde solche Studien schon sinnvoll. Es kommt sicher sehr auf die Anwendung an.
KI ist kein Werkzeug! Es ersetzt – Fachwissen, Allgemeinwissen, Leistung, Wertschätzung, Gehaltsansprüche, Arbeitsplätze, Existenzen. Informiert Euch, was bereits heute im Bereich „Film“ realisiert wird. Das betrifft nach und nach alle Berufe. Wir sind bald alle weg vom Fenster!
Wann begreifen das hier die applaudierenden Apple-Jünger?
Das hat doch nichts mit „applaudierenden Apple-Jüngern“ zu tun. Ich glaube du wirfst hier ein paar Neuronen durcheinander.
Und „nein“, der Taschenrechner hat keine Mathematiker ersetzt.
Um belegbare Fakten zu liefern und das genaue Ausmaß zu ermitteln.
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Das dachte och auch sofort.
Dann dachtest du genau so kurz, wie er.
ChatGPT, bitte fasse mir diesen Artikel zusammen! (Spaaaaß)
Ohne Scheiße! Ich war früher jemand, der viel gelesen hat. Inzwischen schrecken mich längere Texte richtig ab und ich greife sofort zur Zusammenfassung. Bin daher auf dem iPhone häufig mit ARC unterwegs. Und ganz ehrlich: ich weiß nicht, ob das eine gute oder eine schlechte Entwicklung ist :|
Geht mir ähnlich und liegt aber daran, das viel unnötige Lückenfüller, Fülltexte und umformulierte Wiederholungen drin sind. Oftmals kann man die ersten 1-2 Absätze pauschal überspringen.
Also ich denke, dass .. eeeh.. dass.. wie soll ich das formulieren..
Hihihi
Hauptsache erstmal, du denkst …ääähhhh … überhaupt
Das größte Problem wird sein dass sich in der Altersstruktur der Gesellschaft diese 3 Gruppen bereits gebildet haben. Die ältere Generation von Google ist Gruppe 1.
Die nachfolgende Generation Gruppe 2 die mit Google aufgewachsen ist.
Und Gruppe 3 sind diejenigen die jetzt mit ChatGPT aufwachsen und weder eigenes Formulieren noch unterstützt durch Informationen durch Suchmaschinen selber formuliert. Dementsprechend wird es für diese Generation am schwersten den simulierten Wechsel vorzunehmen, bzw. wird es halt nicht tun, wenn es ja mit KI auch so geht…
Google in Gruppe 1? Du meinst wohl eher Yahoo!
Google & Co? Neumodisches Zeug!
Ich habe in denke 90ern hauptsächlich altavista genutzt …kennt das noch jemand?
„In den 90ern“
IExplorer dazu
Na logo, Netscape Navigator und Altavista :-)
@Rechtsmaus
Mit Altavista konnte man sogar seine eigenen Dateien durchsuchen.
spätestens wenn ich mir die Leistungen im Kopfrechnen einiger Studenten ansehe (TaschenrechnerApp ist mein Freund),ist mir das klar. Es wird gar nicht mehr versucht das Hirn zu nutzen.
Das menschliche Gehirn ist ein Muskel. Wird er nicht trainiert verkümmert er….
In der Grundschule ist das Leistungsniveau doch schon so stark gesunken. Rechtschreibfehler ohne Ende bei unserem Kind und trotzdem eine zwei. Im Gymnasium beim anderen auch ähnlich. Unglaublich was heutzutage in den Schulen abgeht.
Die Lehrer können nichts dafür. Sie erhalten erzieherisch gesehen total unfertige Menschen und müssen oft die Erziehung nachholen, die die Eltern nicht durchgeführt haben. Aber deren Tag/Nacht hat auch nur 24 Stunden.
Wenn dann die Kinder nicht aufmerksam sind, faul, schwänzen und in der Folge davon schlechte Noten schreiben, kommen Helikopter-Eltern mit Anwalt daher und schwupps hat der Kleine eine gute Note.
Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es darum Texte/Wissen zu formulieren, ich finde es doch recht offensichtlich, dass, wenn man sich die Arbeit des Schreibens spart indem man einen Chat bot benutzt, doch recht klar ist, dass man weniger Leistung erbringt und „kognitive Schulden“ aufbaut.
Ich habe den Eindruck das die KI das nur verstärkt, der Trend war schon vorher da.
Ich nutze einen Chatbot für die suche und ich brauche die 2 Seiten Sponsorlinks der Suchmaschine nicht mehr auszusortieren.
Google und Co. wird das sehr weh tun.
Und die Verleger und die Presse werden sich noch wundern.
So sehe ich das auch.
Da würde ich langfristig erstmal abwarten.
Die Welt verblödet… ;-))))
Grok is this true?
Wie andere Kommentatoren zuvor vermute ich, daß Anwender mit geringerer geistiger Aktivität eher auf die KI-Unterstützung anspringen – dann tut’s weniger weh.
Eine Studie jagt die andere. Das Zeitalter von Co-Creation hat mit öffentlich verfügbaren LLMs begonnen. Es gilt immer noch und auch in der Welt der KI: Shit in, shit out. Der Input regelt den Output. Deswegen ist das richtige Prompting essenziell für den Output. Wir lernen gerade richtig zu orchestrieren. Unser Mind steuert die KI. Wer regelrechten Experten Output haben will muss richtig prompten/ die KI sinnvoll orchestrieren. Ein KI Führerschein wäre sinnvoll. Ein Prompt wie: Liste mir die Bundesländer von groß nach klein unter Berücksichtigung der Einwohner. Wer in in Erdkunde aufgepasst hat, weiß das auch so. Wer das nicht weiß, sollte KI nicht nutzen.
Ich wusste schon immer, dass Apple-Benutzer eine bessere Denkleistung haben. Bin gespannt, wann Apple das als Begründung für ihren verschobenen KI-Start bewirbt :-D
Wofür alles Studien gemacht werden bei den der gesunde Menschenverstand ausreicht. Wenn ich das Denken einer Maschine überlasse und meine Birne nicht mehr selber anstrenge, dann ist klar das man verblödet.
Das selbe sagte man als das Internet kam, Wikipedia, Comics etc. wir sind nicht dümmer geworden. Wir machen Dinge nur anders. Wie will man belegen, ob diese Studie überhaupt richtig misst?
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Ähhhh, hab grad vergessen, was ich schreiben wollte… – Ich frag mal den Bot…
Yeahhhh waaas… raff ich nicht … Frage Chat