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Ein würdiger X-Wing Nachfolger?

Star Wars: Squadrons – Im Kampf für das Imperium und die Neue Republik

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31 Kommentare 31

Der für Ende diesen Monats angekündigte Start der zweiten Staffel Mandalorian weckt auch in uns neue Lust auf das Star Wars Universum. Wie praktisch, dass Publisher EA und Entwickler Motive Studios zum Ende der vergangenen Woche Star Wars: Squadrons veröffentlicht haben. Auch wenn der Titel lediglich für Windows, Xbox und Playstation verfügbar ist habe ich den Blick über den Tellerrand gewagt und möchte an dieser Stelle mit X-Wing Veteranen mit Windows Partition und Star Wars Fans mit Konsole meine ersten Eindrücke des Spiels teilen.

Keine 40 Euro und frei von Lootboxen

Ein wenig Imagepflege hat Electronic Arts nach seinen letzten Fehltritten sicherlich nötig. Das dürfte den moderaten Kaufpreis von knapp unter 40 Euro für ein „Triple A“ erklären, das mit rund 8 Stunden Einzelspielerkampagne, zusätzlichem Mehrspielermodus und dem Versprechen auf jedwede Form weiterer Kaufinhalte zu verzichten aufwartet.

Star Wars Squadrons Squad

In der Einzelspielerkampagne werdet ihr nicht fest auf die Seite des Imperium oder der Rebellion gestellt, sondern dürft beide Seiten erleben. Zu Beginn des Spiels erstellt ihr somit zwei Charaktere, einen Rebellenpiloten und einen imperialen Kampfpiloten, zwischen denen ihr während des Spielverlaufs immer wieder hin und her wechseln werdet.

Die Geschichte selbst beginnt mit einem kurzem Prolog, der kurz nach Episode 4 (Eine neue Hoffnung) spielt, danach springt ihr zwei Jahre in die Zukunft und begebt euch in die spannende Phase nach den Ereignissen von Episode 6 (Die Rückkehr der Jedi-Ritter) und damit dem Aufstieg der Neuen Republik. Ihr müsst somit auf der einen Seite versuchen das stark geschwächte Imperium vor seinem Untergang zu bewahren und auf der anderen Seite den Aufstieg der Neuen Republik sichern.

Zwischen euren Missionen könnt ihr euch mit euren Teammitgliedern unterhalten um ein wenig über die Hintergründe eures jeweiligen Squads zu erfahren. Der Ablauf bleibt dabei stets gleich, ihr lauscht dem Missionsbriefing, begebt euch zurück in den Hangar und trefft dort die Auswahl eures Raumgleiters und dessen Ausstattung. Auf der Seite der Rebellen werdet ihr im Spielverlauf in die Cockpits von X-Wing, A-Wing, Y-Wing und U-Wing steigen. Das Imperium stellt euch neben klassischen Tie Figthern noch Tie Bomber, Tie Interceptor und einen Tie Reaper zur Verfügung. Alle Schiffe lassen sich mit vielfältiger Ausrüstung individualisieren, sodass ihr für Kämpfe gegen Tie Geschwader euren A-Wing mit Raketen oder bei Kämpfen gegen Großkampfschiffe euren Tie Bomber mit Ionenbomben und Protonentorpedos ausstatten könnt. Die Missionen selbst sind cineastisch inszeniert und bieten alles von Eskort- über Befreiungsmission bis hin zu Angriffen auf größere Flottenverbände und Zerstörer.

Star Wars Squadrons X Wing Green

Die Raumkämpfe in Squadrons gestalten sich durchaus spannend, denn Motive Studios hat das Spiel nicht als primitives Casual Game entwickelt, in dem ihr einfach nur stumpf eure Gegner „totklicken“ braucht. Die KI agiert agil und euer Raumgleiter bewegt sich zwar im schwerelosen Raum, unterliegt jedoch dennoch massebedingter Trägheit. Ebenso habt ihr direkten Zugriff auf eure Energieverteilung und – sofern vorhanden – die Ausrichtung eurer Schilde. Leitet ihr die Hauptenergie auf das jeweilige Subsystem (Antrieb, Waffen oder Schilde) um erhält es einen deutlichen Boost, was euch situativ das Leben retten kann. Das klingt erst einmal komplizierter als es tatsächlich ist, bedient sich hingegen sehr intuitiv, funktioniert auch in den flotten Kämpfen sehr gut und verleiht tatsächlich ein größeres Gefühl Herr seines eigenen Raumschiffes zu sein.

Wer ein VR Headset sein eigen nennt kann sogar noch tiefer in das Star Wars Universum eintauchen. Das ihr euch weder in eurem Hangar noch auf dem Weg zu eurem Briefing frei bewegen könnt ist möglicherweise schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass Squadrons für VR Headsets optimiert wurde. Entsprechend lässt sich die gesamte Kampagne ausgezeichnet mit einem VR Headset auf dem Kopf erleben.

Nicht alles eitel Sonnenschein im Outer Rim

Ausgerechnet die Steuerung, dem A und O jeder Flugsimulation, leidet unter kleineren störenden Kinderkrankheiten. Prinzipiell ließe sich Squadrons gut mit Maus und Tastatur steuern, allerdings hat sich Motive Studios für eine indirekte anstelle einer direkten Maussteuerung entschieden. Ihr gebt eurem Schiff also mit der Maus lediglich eine Richtung vor in die es sich drehen soll, bis ihr die Maus wieder in Nullposition zurückbringt. Das klingt zuerst einmal nach einer schönen Simulation eines Joysticks, erweist sich im Spiel jedoch als deutlicher Nachteil. Denn bedingt durch die Trägheit, mit der euer Schiff euren Bewegungen nachzieht, schießt ihr mit eurem Fadenkreuz häufig über euer Ziel hinaus.

Naheliegend wäre somit der umgehende Griff zu einem HOTAS Joystick, aber auch dabei gibt es Probleme. So sind nicht nur Rollen und Gieren vertauscht (was im übrigen ebenso für Maus und Tastatur gilt), sondern X- und Y-Achse leiden zusätzlich unter einer rund 20% großen Deadzone in der keine Steuerbefehle angenommen werden. Ein Frustfaktor der präzises Zielen unnötig erschwert.

Nüchtern betrachtet sind diese Mängel in der Einzelspielerkampagne jedoch verkraftbar. Das Fliegen bereitet dennoch Spaß und die KI Gegner lassen sich trotz leicht schwammiger Steuerung schnell pulverisieren. Anders sieht es hingegen im Mehrspielermodus aus, wo eure Gegner weniger leicht berechenbare Manöver fliegen und über Sieg und Niederlage die eigenen Fähigkeiten bestimmen sollten und nicht die unterschiedlich schwer wiegenden Probleme der einzelnen Eingabegeräte. Entsprechend wäre es zu begrüßen, wenn Motive Studios zügig noch einmal nachbessern würde.

Star Wars Squadrons Imperial Squad

Mehrspielermodus inklusive Crossplay

Im Mehrspielermodus steigt ihr in die gleichen 8 Raumgleiter, die ihr bereits aus dem Einzelspielermodus kennt. Gespielt werden zwei Spielmodi auf fünf Karten, stets im Geschwaderkampf 5 gegen 5. Der erste Modus ist der klassische Dogfight, in dem das Team gewinnt welches zuerst 30 Abschüsse erzielt. Der zweite Modus ist der Flottenkampf, in dem es darum geht zuerst die Geleitschiffe und anschließend das Flagschiff des gegnerischen Teams zu zerstören. Der Flottenmodus lässt sich im übrigen auch im Team gegen die KI spielen, was zumindest als gutes Training genutzt werden kann.

Ein wenig Übung kann für den Flottenkampf nicht schaden, denn die KI gesteuerten Zerstörer sind nicht besonders leicht zu knacken und teilen großen Schaden aus. Im Kampf gegen die KI könnt ihr also in Ruhe lernen wo die Schwachpunkte der großen Pötte liegen und wie ihr deren Schilde und andere Subsysteme am effektivsten ausschalten könnt.

Wie lange der Mehrspielermodus mit so wenigen Modi und Karten motivieren kann ist zu diesem Zeitpunkt schwer abzusehen. An Spielern dürfte es dennoch vorerst nicht mangeln, da Squadrons dank Crossplay Spieler von PC und Konsolen zusammen spielen lässt. Dennoch wären einige zusätzliche Karten oder Spielmodi für die Zukunft wünschenswert. Bis dahin gibt es zumindest etliche Individualisierungen für eure Schiffe und Piloten freizuschalten und weiterhin schieben die Entwickler im 8 Wochen Takt neue kosmetische Goodies nach, welche ihr euch im Mehrspielermodus über euren Flottenrang verdienen könnt.

Star Wars Squadrons Fighters Xwing Tie

Workaround für HOTAS Joysticks

Die angesprochene Deadzone bei Joysticks hat bereits für Eklat auf Reddit und Co gesorgt. Allerdings hat die Spielercommunity mittlerweile einen funktionalen Workaround gefunden. Das Problem betrifft lediglich die X und Y Achse und lässt sich mit externer Software, wie zum Beispiel Joystick Gremlin, umgehen, in der ihr ein individuelles Profil für Squadrons anlegt und darin die X und Y Achse mit der Z bzw. Z Rotationsachse vertauscht. Da es mir aktuell leider an der nötigen Hardware mangelt konnte ich diesen Workaround jedoch nicht selber testen.

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06. Okt 2020 um 19:31 Uhr von Damien Fehler gefunden?


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    31 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Juhu endlich Werbung hierzu. Brauch Gegner keine Opfer :-)

  • Ich überlege stark mir nur für dieses Spiel PlayStation VR anzuschaffen… Das muss der Hammer sein!

  • Das spiel ist in vr eine Erfüllung eines Kindheitstraums und kann ich nur absolut empfehlen

  • Leider ist nur das Cockpit in VR auch echtes 3D. Alles außerhalb ist platt wie auf eine Leinwand projiziert… Schade!

  • Eine Weltraum-Saga mit Singleplayer-Story in 2020?

    Das ich das noch erleben darf :-))

  • Wie ist die Steuerung auf Konsolen? Gleiches Problem wie im Text beschrieben? Merci!

  • Gutes Spiel. Kurzlebig aber gelungen trotz EA! Empfehlung.

  • Danke für den Tip von „Joystick Gremlin“. :-)
    Ich war schon seit der Einstellung von Elite: Dangerous für den Mac auf der Suche nach etwas wie ControllerMate für Windows. Das sieht ganz gut aus, werde ich am Wochenende mal ausprobieren…

  • Kann ich auch nur empfehlen. Macht Laune…wie damals. (-o-)

  • In Steam endlich mal ohne Origin-Verlinkung.
    Hammer Spiel, habe dafür extra ’nen HOTAS gekauft. Lohnt sich definitiv, leider noch wenige Karten. X52 Professional.

  • Kann mir jemand sagen, warum man (zumindest bei mir so) an manchen Stellen auf ifun ein Bild von drei Katzen sieht?
    Kann leider kein Screenshot einfügen, aber was ist da los? :D

  • Kein Link zu amzn? Na eben sofort bestellt, 34€, kein Versand, Morgen da. In wenigen Stunden ist der Hermes Bote da mit meiner neuen 4K 55“ Glotze, ich habe endlich auch mal Urlaub und jetzt freue ich mich echt doppelt :D
    Nachrichten auf dem MacBook, weil alte Glotze schon im Keller, iFun auf iPad, Kaffee, Frühstück, Aufregung wegen dem neuen TV. Glaub das wird ein guter Tag.
    Abend dann passend Gäste und Essen vom „Imbiss“ mit Burgern und vor allem Langos :p

  • Heute kam mein Hotas 4 an (extra nur für dieses Game). Am WE wird die PSVR vorgeglüht und es kann los gehen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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