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Untersuchung 2019 gestartet

Spotify-Klage: EU will 500-Millionen-Strafe gegen Apple verhängen

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Apple sieht eine Strafzahlung in Höhe von rund 500 Millionen Euro auf sich zukommen. Die Europäische Union hat die Untersuchungen aufgrund einer vor fünf Jahren durch Spotify eingereichten Wettbewerbsbeschwerde abgeschlossen und wird die Maßnahme voraussichtlich Anfang kommenden Monats offiziell bekanntgeben. Die Financial Times berichtet vorab und beruft sich dabei auf fünf Personen mit direktem Wissen über die Vorgänge.

Beschwerde bereits 2019 eingereicht

Ausschlag hat eine im März 2019 durch Spotify eingereichte Wettbewerbsbeschwerde gegeben. Der Musikdienst hatte damals eine Kampagne mit Namen „Time to Play Fair“ initiiert und die Tatsache kritisiert, dass die für Abonnementabschüsse über den App Store von Apple geforderte Provisionszahlung in Höhe von 30 Prozent den Wettbewerb verzerre und Apples eigenes Angebot in diesem Bereich besser stelle. Als Beleg für eine gezielte Bevorzugung Apples eigener Produkte hat Spotify unter anderem angeführt, dass die Abgabe vorrangig für direkte Konkurrenten Apples fällig werde, nicht aber für externe Angebote aus anderen Bereichen und hier den Fahrdienst Uber und den Lieferdienst Deliveroo als Beispiele angeführt.

Spotify Vs Apple Eu Klage

Bild aus der Spotify-Kampagne gegen App-Store-Gebühren

Die Wettbewerbskommission der Europäischen Union hat die Beschwerde daraufhin geprüft und im Anschluss an eine Befragung von Kunden, Konkurrenten und anderen Markteilnehmern beschlossen eine kartellrechtliche Untersuchung einzuleiten, die nun offenbar abgeschlossen ist.

Während die offizielle Beschlussmitteilung und Begründung noch aussteht, scheint nicht die von Apple eingeforderte Provision an sich das Zünglein an der Waage zu sein, sondern hat die EU ihre Entscheidung wohl darauf aufgebaut, dass Apple es den Anbietern verwehrt habe, Kunden auf die Möglichkeit hinzuweisen, günstigere Abonnements außerhalb des App Store zu beziehen. Schon seit geraumer Zeit bieten ja nicht nur Spotify, sondern auch diverse weitere Anbieter, beispielsweise YouTube oder Audible, ihre Abonnements nur noch mit Preisaufschlag direkt über ihre Apps an.

Unfaire und wettbewerbswidrige Handelspraktiken

Brüssel wirft Apple dem Bericht zufolge im Rahmen des Urteils vor, seine mächtige Stellung zu missbrauchen und Konkurrenten unfaire und wettbewerbswidrige Handelspraktiken aufzuerlegen.

Apple wurde zuvor noch nie wegen Kartellrechtsverletzungen von der Europäischen Union belangt. Zugleich stellt die Strafzahlung in ihrer Höhe eine der bedeutendsten Maßnahmen dar, die durch die EU gegen führende Technologieunternehmen verhängt wurden. Apple hat die Möglichkeit, in Berufung zu gehen, sobald die Strafzahlung offiziell verkündet wurde.

Der Vorgang basiert wie gesagt noch auf den alten App-Store-Vorgaben und ist von den Anfang März in Kraft tretenden Vorgaben des Gesetzes über digitale Märkte unabhängig.

19. Feb 2024 um 06:58 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    27 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Mann muss ja Spotify nicht über den Appstore kaufen! Schlimmer finde ich, dass Spotify nicht direkt über die HomePods genutzt werden kann, nur über Airplay.

    • Die API dafür gibt’s seit Jahren, beschwer dich bei Spotify.

    • Darum geht’s ja genau. Spotify durfte nicht informieren, dass man das Abo auch außerhalb des App Store kaufen kann. Das ist mit eines der maßgeblichen Dinge, die zu dem Urteil führen, laut dem Artikel.

      • Das ist genauso, wie wenn der Metzger schreiben müsste: Kauft beim Discounter, da ist es billiger. Die Aufgabe der Preisrecherche hat der Kunde, nicht der teure Anbieter.
        Kaufe ich meine Zahncreme in der Apotheke, weiß ich dass sie teurer ist.

      • Apple soll nicht dafür Werbung machen sondern Spotify will in seiner eigenen App darauf hinweisen- also quasi auf ihrem Territorium

      • Naja, der Metzger Vergleich ist sinnbefreit. Da hast du offensichtlich den Zusammenhang nicht verstanden.

  • Spotify, diejenigen, die diejenigen aus denen sie ihre Daseinsberechtigung und Firmenwert ziehen, so mies bezahlen, reißen bei Gericht die Klappe auf…

    genau mein Humor.

    • Antworten moderated
      • Brauch kein Video… Spotify sollte halt mal nach realem Hörverhalten bezahlen, statt ein paar wenige mit Geld zuzusch…en… während andere gar nix verdienen, weil Spotify meint, pro rata wäre ein gängiges Modell…

      • Danke für den Link. Interessanter Beitrag.
        Was jedoch keiner weiß, wie die Deals mit den Labels wirklich aussehen. Darüber gibt es ja genügend Reportagen. Von daher ist auch in dem Bericht etwas spekulatives enthalten.

    • 1.) Können die Musiker ihre Musik nicht von der Plattform (Spotify) entfernen?
      2.) Die Wettbewerbsverstöße von Apple betreffen ja nicht nur Spotify, sondern auch zehntausende andere Entwickler.

      Diese Relativierung – um Apples Verhalten weniger schlecht dastehen zu lassen – finde ich etwas kindisch.

      Spotify ist mir relativ egal. Ich freue mich vor allem für die anderen Entwickler, insbesondere die kleineren. Aber an die scheinst du nicht zu denken!

  • Und was wird passieren? Apple wird Berufung einlegen und somit die Gerichte für weitere 5-10 Jahre beschäftigen. Irgendwann einigt man sich stillschweigend auf irgendeine kleine Summe und das wars. Selbst die 500 Mio wird Apple locker aus der Portokasse bezahlen können. Das Geld würde ja die EU einkassieren, oder bekäme Spotify etwas davon ab?

    • Warum sollte gerade Spotify etwas davon abbekommen ? Die haben doch auch gerade erst die Preise fett angezogen ! Außerdem – wie hier auch schon gepostet – bezieht Spotify die Daseinsberechtigung aus der Tatsache, daß die Spotify App überhaupt im Store ist. Kann man ja mal ausprobieren, die App aus dem Store zu kegeln, wie teuer Spotify dann wird, wenn alle iOS – Kunden wegfallen würden……

      Antworten moderated
      • Und genau deshalb brauchen wir echtes Sideloading! Damit es endlich einen fairen und freien Wettbewerb gibt.
        Denn wie bescheiden der AppStore in einem freien Markt abschneidet sehen wir ja am Mac. Denn von den ganzen Programmen mit denen Apple auf der MacBook Pro Website wirbt, schaffen sie es bei keiner einzigen sie davon zu überzeugen den AppStore als Vertriebskanal zu verwenden. Denn da würde es mich nicht wundern, wenn Apple anderen Herstellern Geld zahlt, nur damit die ihre App im AppStore anbieten und nicht umgekehrt.

  • Was das Spotify Abo kann man auch über den App Store machen? Wie geht das denn? Das hab ich bei mir bis heute noch nicht gesehen! Ich musste mich erst auf der Webseite anmelden, um meine Kreditkarten Daten zu hinterlegen!

  • Eine Digitalsteuer einführen, diese dann so hoch ansetzen, dass man kaum noch eine Marge draufsetzen kann und gut ist. Gekauft wird es von uns Konsumgeilen Menschen doch eh.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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