Nach Ankündigung der neuen Pro-Apps
Setzt Apple künftig generell auf Software im Abonnement?
Mit Blick auf die gestrige Ankündigung Apples, das Videoschnittprogramm Final Cut Pro und die Audiosoftware Logic Pro aufs iPad zu bringen, stellt sich natürlich die Frage, ob Apple seine Softwarepreise in Zukunft generell umkrempelt. Die beiden neu angekündigten iPad-Apps wird es ja ausschließlich im Abonnement geben.
Wer sich aktuell für die Mac-Versionen der beiden Programme entscheidet, muss für Final Cut Pro 349,99 Euro und für Logic Pro 229,99 Euro hinlegen. Dagegen wirken die von Apple für die neuen iPad-Anwendungen aufgerufenen Preise erstmal wie ein Schnäppchen. Es wird die Apps wahlweise für 4,99 Euro pro Monat oder im Jahresabo für 49 Euro geben.
Allerdings muss man bei den von Apple genannten Abo-Preisen auch im Hinterkopf behalten, dass der Leistungsumfang der neuen iPad-Apps im Vergleich zu ihren Mac-Pendants schon aufgrund der generellen Unterschiede zwischen den beiden Plattformen wohl hier und da beschnitten sein wird. Umgekehrt besteht natürlich auf lange Sicht auch die – wenngleich sehr spekulative – Option, dass Apple seine beiden neuen iPad-Anwendungen als Paradebeispiel für die Anbindung und Bedienung mithilfe der wohl kommenden hauseigenen Mixed-Reality-Brille verwendet. Apple soll hier ja besonders auf eine Verknüpfung mit iPadOS und den darauf laufenden Apps setzen.
Mac-Apps bislang ohne In-App-Käufe
Mit Blick auf die generellen Überlegungen zur künftigen Preisgestaltung von Apples Pro-Apps für den Mac dürfte die größte Hürde bei einem Wechsel zum Abo-Modell die Tatsache sein, dass Apple hier bislang sogenannte Lifetime-Lizenzen verkauft. Bei den beiden iPad-Ablegern waren der Preisgestaltung aufgrund ihrer Neueinführung keine Grenzen gesetzt, für die vorhandenen Mac-Apps müsste Apple dagegen erstmal eine Lösung finden, die sowohl alte als auch neue Nutzer zufriedenstellt. Geprüft und analysiert wird dergleichen bei Apple aber garantiert schon ein Weilchen.
Apple hat ja eben erst neue Rekordzahlen für seine insbesondere auch von den Abo-Angeboten profitierende Services-Sparte gemeldet und dürfte ein gesteigertes Interesse daran haben, dieses Wachstum weiter zu fördern. Außer Frage steht damit verbunden auch, dass Apple durch solche vergleichsweise günstigen Einstiegspreise die Zahl der Nutzer der jeweiligen Apps deutlich erhöhen kann, was sich unterm Strich letztendlich vielleicht sogar mehr lohnt, als eine begrenzte Anzahl Premiumverkäufe.
Final Cut Pro und Logic Pro werden vom 23. Mai an im App Store für das iPad erhältlich sein. Die beiden Anwendungen lassen sich nach dem ersten Download im Rahmen eines Probeabos zunächst einen Monat lang kostenlos nutzen, bevor die monatlichen oder jährlichen Gebühren fällig werden.