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Mobbing und Belästigung

Schwere Vorwürfe gegen Apples Fitness-Chef

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Apple sieht sich mit schweren Vorwürfen gegenüber seinem seit 2013 im Unternehmen beschäftigten Vizepräsidenten für Fitness-Technologien, Jay Blahnik, konfrontiert. Den Aussagen ehemaliger und aktueller Teammitglieder zufolge sei die Arbeit mit ihm von ausfälligen und übergriffigen Handlungen geprägt. In den vergangenen drei Jahren hätten daher mehr als zehn Beschäftigte längere Krankheits- oder Auszeiten genommen – das sind rund zehn Prozent des kompletten Teams.

Die New York Times berichtet über die Vorwürfe und hat auch bereits eine Stellungnahme von Apple erhalten. Dem Unternehmen zufolge wurden keinerlei Hinweise auf ein Fehlverhalten Blahniks gefunden. Man sei grundsätzlich einer respektvollen Unternehmenskultur verpflichtet und nehme Beschwerden ernst, kommentiere aber keine Einzelfälle.

Jay Blahnik

Bilder: Apple

Apple hat schon einmal für außergerichtliche Einigung gesorgt

Die betroffenen Mitarbeiter erheben den Vorwurf, dass Apple eher dazu bereit sei, einen Star-Manager zu schützen, als die Bedenken von einfachen Mitarbeitern aufzugreifen. Apple hat wohl dafür gesorgt, dass der Vorwurf sexueller Belästigung in einem Fall außergerichtlich beigelegt wurde.

Eine in diesem Zusammenhang anhängige Klage einer Mitarbeiterin gegen das Unternehmen soll erst im Jahr 2027 verhandelt werden. Neben Mobbing wird Blahnik hier unangemessenes Verhalten und Benachteiligung bei Gehaltsanpassungen vorgeworfen. Die Klägerin wirft Apple vor, sie sei bei ihrer Zusammenarbeit mit Blahnik zunehmendem Druck, lautstarken Auseinandersetzungen und systematischer Kritik ausgesetzt gewesen. Ein Antrag auf Versetzung sei abgelehnt worden, worauf sie bei Apple kündigte.

Ein PR-Problem für Apple

Die massiven und offensichtlich durch einen beachtlichen Teil des Teams vorgetragenen Vorwürfe dürften für die Unternehmensleitung durchaus ein Problem darstellen. Apple sitzt hier zwischen den Stühlen. Arbeitsrechtliche Schritte gegen Blahnik wären mit einem Eingeständnis gleichzusetzen, so aber schweben die Anschuldigungen weiter im Raum bestehen und lassen sich wohl frühestens bei dem anstehenden Gerichtstermin ausräumen.

22. Aug. 2025 um 11:45 Uhr von Chris Fehler gefunden?


    42 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Leider ist dieses Problem in vielen gtößeren Firmen zu finden. Und ist der „einfache“ Arbeitnehmer in der schwachen Position und kann sich häufig nicht wehren und sieht sich zur Kündigung gezwungen, da große Firmen ihre leitenden Angestellten schützen wollen. Ich hoffe, dass das Gericht ordentlich entscheidet und Apple zum handeln zwingt. Aber ich wette, dass es eine außergerichtliche Einigung geben wird und das Thema unter den Tisch gekehrt wird.

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  • Leider verhalten sich viele Unternehmen exakt so. Traurig.

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  • Tim beschenkt ja auch einen verurteilten Sexualstraftäter. Der würde einem vielleicht mit Zöllen bestrafen, wenn man gegen einen gleichgesinnten vorgeht.

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  • Leider mache ich oft die Erfahrung, dass die Angestellten sich echt mies verhalten und oft die eigenen persönlichen Befindlichkeiten über die eines gesamten komplexen Unternehmens mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten stellen. Und viel zu oft beobachte ich das Minimum an Leistung bei maximalen Forderungen. Sage ich als Angestellter. Ist immer eine Gradwanderung.

    • Also entweder ist jemand unfähig ein Team zu leiten oder er kann es. Viel dazwischen gibt es nicht. Und wenn ich mir die Schmalzlocke anschaue und die Berichte lese dann weiß ich genau was für ein Typ Mensch das ist.

      • @Jendrik
        Für mich klingt das, als möchte ich mit dir nichts zu tun haben. Ohne nur das geringste tatsächlich zu wissen, ohne die Beteiligten wirklich zu kennen, haust du sofort ein Urteil raus, und was für eins! Gruselig!

  • Ohne weitere Info’s schwierig was zu sagen. Kann mir beides vorstellen.

    – Mitarbeiter die Unfähig sind und +/- 10 ist jetzt keine Größenordnung

    – ein Chef der keinen Führungsstil hat, soll es ja nun auch schon geben haben

    Was nu? Aber wir müssen das ja nicht verhandeln und entscheiden.

    Interessant ist das so ein Quatsch an die Öffentlichkeit kommt.

    • Doch, +/-10 ist erheblich in einem hundertköpfigen Team.

      10% eines mit Sicherheit fachlich qualifizierten Teams, das im Gro die gleichen, schweren Vorwürfe erhebt (Übergriffe und Mobbing), muss zwingend ernst genommen werden!

      Ein einzelner Fall wäre schon zu viel, könnte aber vielleicht innerbetrieblich geklärt werden. Aber ein Zehntel des Teams – da gibt es ein strukturelles Problem, das über den Team-Leiter hinaus geht. Anders ist nicht zu erklären, dass das überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt.

      • Wenn man ausgeht wie meistens solche Teams gebildet werden, das ist wie früher in der Schule beim Fussball.

        Am Anfang streiten sich alle um die Spitzen Leute… und den Rest kennt man.

        Bei 164.000 Vollzeitbeschäftigten bei Apple ist ein 100 Mitarbeiter Team wohl eher die Ausnahme..

        Was will ich damit sagen, bei solchen „Außenseiter“ Team, kann ich mir gut 10 Dussel vorstellen.

        –//–
        Gehört nicht zum Thema: Ich habe 2 Bücher über Microsoft, vor 20 Jahren oder so gelesen…
        da wird auch beschrieben wie Word, Excel Teams gebildet wurden…
        gerade die Mitarbeiter wo man wusste die haben ihr Aktienpaket im Sack und bleiben nur noch 1-2 Jahre, sind genau 0-Motiviert… und wie gesagt jeder wusste es.
        Ergo wollte die/sie keiner Haben, aber am Ende (Fußball Beispiel) mussten sie ja doch in irgendeinen Team (und das waren jetzt jeweils nicht wenige).

  • Die toxische Führungsetage findet sich auch in vielen Apple Stores wieder.

  • Ich habe mal bei einem der großen Konkurrenz Silikon Valley Konzerne gearbeitet und muss sagen, dass die dort zT eine wirklich seltsame Kultur haben. Einer der Gründe warum ich nach einem Jahr gegangen bin, trotz krassem Gehalt. Ich war dort Führungskraft und hatte einfach das Gefühl, dass jede noch so berechtigte Kritik an Kollegen oder Mitarbeitern aus meinem Team zu einem Compliance Fall hochgejazzed werden könnte. Ich will damit nicht sagen, dass die Vorwürfe hier im Artikel jeder Grundlage entbehren, dafür habe ich nicht genug Infos . Aber die Kultur macht es wahnsinnig schwer Befindlichkeiten von echt problematischem Verhalten zu unterscheiden. Und gleichzeitig hält sich noch jeder dort für ein Genie, weil diese Konzerne ja nur „the greatest of the greatest“ einstellen. Was ja schon Quatsch ist…Ich bin gut in meinem Job, aber sicherlich nicht genial.

    • Ich bin zwar nicht im Valley, aber auch in einem größeren Konzern Führungskraft. Und leider ist es genau, was Du beschreibst. Echte Themen werden nicht angegangen oder oberflächlich gelabelt, dafür aber wird jede Kritik (berechtigt oder nicht), durchdekliniert bis zum geht nicht mehr.
      Wenn sich aber die obere Management Ebene nicht entsprechend verhält, dann wird gerne weggesehen oder man wird mit den typischen Plattitüden abgespeist (ja der XXXX ist halt ein bisschen schwierig).

  • Wie viele Männer hat er belästigt?
    Glaub bei Frauen als Opfer hätte man mehr getan.

    • Woher weißt du, dass es Männer waren? Das geht aus dem Artikel nicht hervor (vielleicht war nicht gegendert wird, es hat also doch Vorteile, um Missverständnisse auszuräumen), wobei in einem Absatz von einer Mitarbeiterin gesprochen wird.

  • imagine du streamst die Morning Show und deckst dann so einen P*nisträger

  • Ich finde es echt erschreckend wie hier Mobbing in manchen Kommentaren heruntergespielt wird. Eins ist richtig das kann es überall geben. Ich war selbst Opfer eines Menschen der über 20 Jahre hinweg Menschen systematisch und sehr subtil gemobbt hat. Dieser Mensch hat es sogar geschafft viele andere dazu zu bringen zu Mittätern zu werden. Ich weiß von 6 anderen die zum Therapeuten mussten und wirklich psychische Probleme bekamen. Ich selbst wurde auch dazu gedrängt bei diesem Verhalten mitzumachen, als ich dem nicht nachkam ging es bei mir los. Auch langsam, subtil und über mehrere Jahre bis es so schlimm wurde, dass auch ich psychische Probleme bekam. Keine Hilfe von BR oder Personalabteilung. Es hat auch 5 Jahre nach meinem Ausscheiden gedauert bis diese Person gehen musste. Die Hilflosigkeit die die Opfer hier spüren mussten versteht man wohl erst wenn man selbst in einem solchen System von systematischem, subtilen Mobbing steckt.

    Diese Kommentare hier sind teilweise unterste Schublade. Schämt euch. Niemand hat es verdient gemobbt zu werden und sich zu wehren ist wegen einer genauso solchen Haltung und wegsehen anderer oft nicht möglich!!!

    • Ich kann verstehen, dass dich das als Betroffene/r persönlich anfasst. Aber ich war im Rahmen meiner Tätigkeit in den letzten 15 Jahren oft in internal investigations involviert und es ist nicht immer so eindeutig, insbesondere wenn es keine Zeugen gibt. Die Schwelle zum echten (justiziablen) Mobbing ist hoch und dementsprechend sind ggf auch die Möglichkeiten einzugreifen nicht immer gegeben. Aber ich muss auch sagen: ja, oft wird key Mitarbeitern auch mehr „verziehen“ und das ist echt nicht gut. Denn aus meiner Sicht hat jedes Unternehmen die Kultur des schlechtesten Benehmens, die die Konzernspitze bereit ist zu tolerieren. Das rächt sich dann irgendwann.

    • Mobbing ist wirklich verachtenswert, ohne Frage und ich halte nichts davon, dass Opfer klein beigeben sollen. Aber warum tut man sich so etwas mehrere Jahre an? Hätte es keine Alternative gegeben, dass man dem Arbeitgeber dennoch treu bleiben muss?

  • Schwer zu verstehen, warum Unternehmen/Sportvereine/Kirchen aus Angst vor Image-Verlust kriminelle Machenschaften decken. Damit werden sie zu Komplizen. Wie kann man nur auf die Idee kommen, solche Verhaltensweisen eher zu unterstützen, als sich davon zu distanzieren? Ich kann vielleicht verstehen, dass ein paar Imageberater einmal dachten, es sei eine gute Idee, besser nichts zu tun und Gras über die Sache wachsen zu lassen. Aber spätestens nach Millionen von Kirchenaustritten sollte man doch kapieren, dass ein beherztes Vorgehen nicht nur moralisch besser, sondern auch besser für das Unternehmen ist.

  • In der NYT wird genauer aufgeschlüsselt was ihm in der Klage vorgeworfen wird. Scheint ein Herzchen zu sein, der gerne sexuell konnotierte Anmerkungen über Dritte macht. Ich kann über mein Abo „Gift articles“ machen, ich glaube das ist aber limitiert auf 10 Abrufe. Also bitte nur anklicken, wenn ihr es wirklich lesen wollt: https://www.nytimes.com/2025/08/21/technology/apple-fitness-jay-blahnik.html?unlocked_article_code=1.gU8.QapH.94GIMyDVqZsF&smid=nytcore-ios-share&referringSource=articleShare

  • Der Imageschaden ist dennoch entstanden, es wird in den Medien breitgetreten, genau deshalb hat sich Apple aussergerichtlich „geeinigt“.
    Davon abgesehen, es ist in der heutigen Zeit echt schwer, sagen darf man nix denn das wird gleich als irgendeine Art Belässtigung angesehen, anfassen geht schon gar nicht. das was wir vor 20 Jahren aus Menschlichkeit getan haben ist jetzt verboten. Es gibt dann einige die dann auf den Zug aufspringen, obwohl sie nicht belässtigt wurden, nur um Profit daraus zu schlagen.

    Die Entwicklung unserer Gesellschaft ist echt traurig.

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