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Offene Fragen zur Technik, klare Haltung zum Design

Podiumsgespräch bei OpenAI: Jony Ive spricht über neue KI-Geräte

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Im Anschluss an die kürzlich bekannt gewordenen technischen Hürden beim geplanten KI-Gerät von OpenAI hat Apples ehemaliger Chef-Designer Jony Ive im Rahmen der OpenAI-Entwicklerkonferenz weitere Einblicke in die gestalterische Zusammenarbeit mit Sam Altman gegeben.

Open Ai Ive Square

Während zuletzt vor allem die Anforderungen an Rechenleistung, Infrastruktur und Interaktionslogik im Vordergrund standen, rückte beim öffentlichen Podiumsgespräch der beiden Persönlichkeiten die Rolle von Design, Motivation und Nutzerbeziehung in den Mittelpunkt.

Entwicklung abseits klassischer Gerätekategorien

Anders als bei bisherigen Computergeräten oder Sprachassistenten verfolgen Ive und Altman das Ziel, Werkzeuge zu entwickeln, die nicht auf Display oder App-Struktur angewiesen sind. Stattdessen gehe es um eine möglichst natürliche Verbindung zwischen Mensch und Maschine, die ohne starre Bedienlogik auskommt.

Ive betonte, dass sein Team bewusst mit gewohnten Formfaktoren bricht, um neu zu denken, wie digitale Begleiter im Alltag funktionieren können. „Es wäre absurd zu glauben, dass atemberaubende Technologie durch Geräte vermittelt werden kann, die aus einer ganz anderen Zeit stammen“, so der langjährige Wegbegleiter des Apple-Gründers Steve Jobs.

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Art, wie Ideen entstehen und weiterentwickelt werden. Ive schilderte, dass gute Ansätze oft fragil beginnen und in einem Umfeld aus Vertrauen und gemeinsamer Erfahrung reifen. Altman wiederum hob die Geschwindigkeit der aktuellen technologischen Entwicklung hervor, die es erschwert, zwischen vielen guten Ideen zu priorisieren.

Dass sich das Team mittlerweile auf eine Produktfamilie fokussiere, wurde dabei als notwendiger Schritt beschrieben, um überhaupt konkrete Prototypen umsetzen zu können. „Wir haben rund zwanzig wirklich überzeugende Ideen, aber die eigentliche Herausforderung besteht darin, die richtigen auszuwählen und sie auch zu Ende zu bringen“, erklärte Ive.

Design als Verantwortung

Beide Gesprächspartner betonten, dass neue Technologien nicht nur funktional, sondern vor allem hilfreich und menschlich wirken sollen. Ziel sei es, Geräte zu entwickeln, die weniger überfordern und stattdessen Orientierung und Ruhe bieten.

Ive sprach sich ausdrücklich gegen ein rein funktional getriebenes Technikverständnis aus. Wichtiger als die nächste Leistungsstufe sei es, Werkzeuge zu schaffen, die den Menschen ernst nehmen und langfristig Vertrauen verdienen.

09. Okt. 2025 um 13:03 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    31 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Siehe AI pin….
    ich denke irgendwann wird es soweit sein ja, aber jetzt ist die Technik noch einfach nicht so weit um das sinnvoll umzusetzen. Auch die Gesellschaft ist noch nicht soweit – wenn in der U-Bahn 50 Menschen mit ihrem persönlichen Assistenten am Handgelenk sprechen …
    Bis dahin kann ive ja noch weiterhin teure Lampen designen oder Wasserhähne oder Klorollen?

  • Johnny Ive ist ein großartiger Kanonier, Tim Cook ein guter erster Maat, aber beide taugen nicht viel ohne Ihren Captain – leider.

      • Man, was ist eigentlich mit Euch los?
        Ich habe doch Cook und Ive erstmal nur gelobt.

        Steve Jobs war nun einmal ein Ausnahmetalent. Wenn Ihr mal die Biographien von Woz, Hertzfeld und co gelesen hättet, wüßtet Ihr, dass Jobs eine Nase für gute Leute hatte, und diese dann motiviert hat, über sich hinaus zu wachsen. Ausserdem hatte ein Gespür für gute Technik und „Taste“. Er konnte auch ein ziemlich übles Arschloch sein, wenn es nötig war(und das ist es in der IT OFT!!!).

        Ob so jemand in einem normalen Unternehmen eine Chance hat, möchte ich bezweifeln und eigentlich müßten sich unsere Unis damit wissenschaftlich befassen, ob und wie man so etwas fördern könnte.

        Cook designierter Nachfolger ist ein Finance Typ. Das ist leider der default in vielen Unternehmen.

  • Wer hätte gedacht, dass Raab und Ive das gleiche Schicksal teilen…

  • „…ohne Display… Stattdessen gehe es um eine möglichst natürliche Verbindung zwischen Mensch und Maschine“

    Soso, wenn man den wichtigsten Sinn des Menschen, das Sehen, also aussen vor lässt dann hat man eine „möglichst natürliche Verbindung“? Ehrlich jetzt, Sam? Der Typ ist einer der schmierigsten Verkäufer, die ich je erlebt habe…

    Und „langfristig Vertrauen verdienen“ – ach ehrlich? Wenn schon Schüler, die was falschen schreiben direkt verhaftet werden, oder Monate später OpenAI irgendwelche erstellten Bilder in Gerichtsverfahren zu Brandstiftung als Beweise präsentiert?

    Klar, erhöht voll das Vertrauen wenn man bald 24/7 aufgenommen und ausgewertet wird. Bombendrohung im Spielfilm und das SEK reitet ein, oder wie?

    • Ich stimme dir in jedem einzelnen Punkt zu!

      Keine Ahnung, ob der Mensch jemals bereit ist, sich komplett aufzugeben und alles einer KI zu überlassen.

      Mir fällt da nur der Film Surrogates ein…

      ^^

    • Hartmut Bachmann

      Also, so richtig hast du dich mit der Thematik nicht beschäftigt

      • Wenn du dich etwas mehr mit dem „von – bis“ beschäftigt hättest, würdest du deine Aussage revidieren.

        Die Meisten sehen immer nur das positive Potenzial und ignorieren komplett das worst case scenario

        ;-)

    • Ist „Sehen“ im Falle eines KI-Assistenten wirklich wichtiger als „Sprechen“? Ich denke, nicht.

      • Tim Tom: Sehen wird das Ding auch können, nur eben nichts darstellen – es schaltet also das menschliche Sehen aus und ich vermute sehr stark, dass dieses Sehen (und „touchen“) dem Handy zum Durchbruch in allen Altersstufen verholfen hat.

    • Das Sehen ist ein unidirektionaler Kommunikationskanal. Um mit Technik kommunizieren zu können, musst du zusätzlich etwas anderes tun. Das einfachste ist Sprechen. Mimik/Gestik setzt voraus, dass dich eine Kamera sieht. Berührung setzt voraus, dass du ein Gerät/Display in die Hand nimmst.
      Nur Sprechen geht ohne haptische Interaktion. Der nächste Schritt ist dann direkt geistig verbunden zu sein und Gedanke zu nutzen.

      • Sorry, wie oben schon geschrieben meinte ich nicht das Sehen des Geräts. Dies wird es vermutlich auch können. Ich meinte das Sehen des Menschen und wenn Du nur noch hören kannst, dann schränkt das die menschliche Nutzung extrem stark ein.

        Du hast natürlich recht, dass es die einfachste Form der Kommunikation ist; der Mensch benötigt hier nur seine Zunge, keine weiteren Hilfsmittel aber er ist auch schnell gelangweilt wenn es nichts zu sehen gibt und genau das war mein Punkt.

        Für einen Companion (wie dieses Gerät) reicht es meistens wahrscheinlich aber es wird niemals ein Smartphone mit Display ersetzen wie es Altman schon mehrfach angesprochen hat; es wird es ergänzen und die Menschen werden vermutlich erwarten, dass das Telefon auch diesen Companion bereitstellen kann.

        Kurzes Gedankenexperiment: würdest Du Dein iPhone durch ein Gerät in ähnlicher Größe (so Zigarettenschachtel-Größe) OHNE Display ersetzen und nur noch das mitnehmen? Selbst wenn es Telefonate, Messaging usw. rein per Sprache nutzbar machen würde?

  • Auch wenn er davon träumt, das Smartphone wird Ive nicht ersetzten können. Das sehen ist einer der meist genutzten Sinne die wir Menschen haben. Das kann man nicht durch nen Pin, oder was auch immer Ive kreiert, ohne Display ersetzen. Wie soll ich denn damit Onlinebanking machen? Wie unterwegs zocken? Wie Fotos machen und anschauen? Der AI Pin ist auch deswegen gescheitert, weil er zu nichts zu gebrauchen war außer zum sinnlosen Quatschen mit der KI. Das Smartphone war ja auch kein völlig neues Produkt sondern ist aus den Handys hervorgegangen. Ohne Display und haptischer Bedienbarkeit wird sich das höchstens als Begleiter etablieren können aber nicht das Smartphone ersetzen können…

  • Mein Gefühl sagt mir gerade, dass das irgendwie in Apple münden könnte. Die Apps Funktion, die OpenAI vorgestellt hat, ist ja genau das, was wir uns schon immer von Siri gewünscht haben und nur ansatzweise bekommen werden, falls die kluge Siri wirklich nächstes Jahr kommen sollte. Wenn Apple es selber hinbekommt, passt alles. Aber wenn nicht sehe ich da definitiv eine stärkere Zusammenarbeit. Weil aktuell geht’s Apple noch gut, aber selbst die hardcore Fans werden irgendwann switchen, wenn Apple nicht mehr mithalten kann

  • wenn man auf Krampf das nächste große Ding entwickeln will. ob sinnvoll oder nicht, die Leute müssen überzeugt werden es zu kaufen.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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