Neue Vorwürfe: US-Behörden überprüfen Apples Musikstreaming-Deals
Am 8. Juni soll Apple neben einem neuen, hauseigenen Musikstreamingdienst als Nachfolger für das bislang nur in den USA verfügbare Beats Music auch eine überarbeitete Version von iTunes Radio vorstellen. Im Vorfeld scheint sich das Unternehmen nun allerdings verstärkt mit den US-Behörden herumschlagen müssen. Zu Wochenbeginn machte die Meldung die Runde, dass Apple die unzulässig Druck auf die Musiklabels ausübe, um deren Zusammenarbeit mit Konkurrenzanbietern wie Spotify zu beeinflussen, nun legt der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg nach und berichtet von weiteren Ermittlungen gegen Apple.
Tim Cook, Eddy Cue, Dr. Dre und Jimmy Iovine (Bild: Apple)
Neben den Justizbehörde habe demnach auch die US-Handelskommission ein Auge auf Apple. Das Unternehmen hatte offenbar versucht, mit diversen bekannten Künstlern exklusive Streamingrechte zu vereinbaren. Die Ermittler sehen nun wohl die Gefahr, dass derartige Deals die Zusammenarbeit zwischen Künstlern bzw. deren Labels und Musikstreaminganbietern generell verändern. Auch hier bestünde die Gefahr, dass die Labels Apple künftig mit Exklusivverträgen bevorzugen.
In wieweit die Vorwürfe berechtigt sind und auf Dauer Bestand haben, bleibt abzuwarten. Jedenfalls scheint es nicht unwahrscheinlich, dass Apple versucht, seine Marktmacht gegenüber den Labels auszuspielen, um den Verlust eben dieser zu verhindern. Das Unternehmen drängt sehr spät auf einen mittlerweile gut gesättigten Markt für Musikstreamingangebote und muss hier zudem gegen bei nahezu allen Konkurrenten vorhandene, werbefinanzierte Gratis-Abos antreten. Dem Vernehmen nach plant Apple ein solches Modell nicht, sondern setzt ausschließlich auf ein kostenpflichtiges Angebot.