Vectoring-Förderung gestrichen
Neue Bundesregierung revidiert Pläne für Breitbandausbau
Die neue Bundesregierung verkündet neue Zielvorgaben für den Breitbandausbau. Künftig soll es nur noch Fördermittel für Hausanschlüsse per Glasfaser geben, das von der vorgehenden Regierung in die Förderung eingeschlossene Vectoring sei nicht mehr zeitgemäß.
Vor vier Jahren noch hat Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochen, dass bis 2018 jeder Deutsche Zugang zu schnellem Internet habe. Um dieses Ziel zu erreichen, war die alte Regierung noch bereit, das sogenannte Vectoring zu fördern, eine Kombination aus Glasfaser- und Kupferkabeln für Hausanschlüsse.
Der zukünftige Kanzleramtschef Helge Braun kündigt nun einen Strategiewechsel an. Im Interview mit dem ZDF erteilt Braun Kupferkabeln eine klare Absage. Künftig werde es ausschließlich Fördermittel für den Glasfaserausbau bis zum Kunden geben. Mit Blick auf die zeitliche Umsetzung erweitert die große Koalition ihren Spielraum hier deutlich, im Koalitionsvertrag ist die Rede von 2025, also deutlich über die aktuelle Legislaturperiode hinaus.
Wir würden jetzt nicht mehr sagen, wir geben öffentliches Geld, um die 50 MBit/s wo zu erreichen, sondern wenn wir jetzt in einer Region, in einer Straße, in einem Haushalt, neu öffentliche Fördermittel in Angang bringen, dann muss das gleich Glasfaser sein.
Eine Strategie, die sich sicher zukunftsorientiert plakatieren lässt, die Hürden zum Erreichen des Ziels „Breitband für alle“ aber deutlich höher hängt. Mit Vectoring ließ sich der Ausbau zu akzeptablen Internetgeschwindigkeiten hin deutlich effektiver und wohl auch kostensparender vorantreiben. Aber vielleicht haben wir stattdessen ja bald schon Flugtaxis…