Durch "schnellen Mitschnitt" aufgeflogen
Nach Software-Aufnahmen: Spotify sperrt Nutzerkonten
Der Musik-Streaming-Anbieter Spotify ist offenbar dazu übergegangen Nutzerkonten von Anwendern zu sperren, die Songs des Bezahldienstes mit Software-Helfern „mitgeschnitten“ und so auf der eigenen Festplatte gesichert haben.
Auf dem Mac theoretisch auch mit Audio Hijack möglich
Dies legen Anwenderberichte nahe, die sich unter anderem im Hilfe-Bereich des Software-Anbieters Audials nachlesen lassen. Audials bietet unter anderem eine Windows-Anwendung an, mit deren Hilfe sich die flüchtigen Streams „aufnehmen“ und so im MP3-Format auf der eigenen Festplatte sichern lassen.
Nutzer in Sorge vor rechtlichen Konsequenzen
Die jährlich 30 Euro teure Software Audials Music bewirbt neben dem Aufnahmen ausgewählter Tracks von Musik-Streaming-Diensten auch den Import von Spotify- und YouTube-Playlisten.
Funktionen, deren Nutzung offenbar von Spotify erkannt wurde. So sind in den zurückliegenden Tagen gleich mehrere Meldungen betroffener Anwender im Audials-Forum eingegangen, die von plötzlich geschlossenen Accounts berichten und sich Sorgen über die nun möglicherweise anstehenden, rechtlichen Konsequenzen machen.
Die Software-Anbieter verweisen ihrerseits auf das deutsche Urheberrecht und die hier als zulässig beschriebenen Vervielfältigungen eines Werkes zum privaten Gebrauch. Rechtlich sehe man keine Probleme und fordert betroffene Anwender dazu auf, den Spotify-Support zu kontaktieren und um einer Reaktivierung des eigenen Kontos zu bitten.
Audials bietet Aufnahmen mit hoher Geschwindigkeit an
„Schneller Mitschnitt“ wurde zum Verhängnis
Doch wie ist Spotify den betroffenen Konten überhaupt auf die Schliche gekommen? Die Audials-Macher vermuten, dass Spotify die Funktion „hohe Geschwindigkeit“ erkannt hat, die von der Audials-App angeboten wird. Hier werden Spotify-Songs mit schnellerer Geschwindigkeit abgespielt und mitgeschnitten. So haben mitschneidende Anwender ganze Alben zwar binnen weniger Minuten im Kasten, Spotify hat dafür jedoch eine recht gute Ahnung davon, welche Anwender Musik hören und welche diese lediglich zum Mitschneiden laufen lassen.