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Monopol-Untersuchung: Tim Cooks Antworten im Überblick

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25 Kommentare 25

Apple, Google, Amazon und Facebook mussten sich gestern durch ihre Vorstandsvorsitzenden vertreten den Fragen von amerikanischen Kongressabgeordneten stellen. Es soll geprüft werden, ob und in welchem Umfang die vier Unternehmen ihre marktführende Stellung missbrauchen.

Mit Blick auf Apple steht der App Store im Fokus der Untersuchungen. Dem iPhone-Hersteller wird vorgeworfen, nicht nur bei der Freigabe von Apps und Updates auf den eigenen Vorteil zu achten, sondern seine Mitbewerber insbesondere auch durch den eingeforderten Umsatzanteil in Höhe von 30 Prozent zu benachteiligen.

Kongress Anhoerung Apple Google Amazon Facebook

Die eingehende Stellungnahme von Tim Cook konnten wir bereits im Vorfeld veröffentlichen. Der Apple-Chef wich dann auch im Rahmen der Befragung nicht groß von dieser Linie ab. Apples Angebot sei eine Bereicherung auch für den Wettbewerb. Die damit verbundenen Regeln dienten besonders auch der Qualität und Sicherheit der Produkte. Die von Entwicklern geforderten Abgaben träfen nur einen Bruchteil der über den App Store angebotenen Apps und seien zudem auch strikt auf digitale Verkäufe begrenzt.

Letzteres war auch Cooks Argument im Zusammenhang mit einer konkreten Nachfrage bezüglich des aktuellen Airbnb-Streits. Man wolle keineswegs von der Pandemie profitieren, doch sei hier ein zusätzlicher digitaler Service ins Angebot aufgenommen worden, davon müsse Airbnb im Gegensatz zu seinen sonstigen Dienstleistungen die Standard-Provision abtreten.

Tom Cook Vor Kongress

Auf weitere konkrete Fälle, wie die Kontroverse um die zunächst von Apple nicht zugelassene E-Mail-App „Hey!“ angesprochen, gab sich Cook eher wortkarg. Apple arbeite stets eng mit Entwicklern zusammen und versuche alle Probleme zu lösen, teils seien angesichts des enormen Aufkommens von zu prüfenden App-Neuzugängen und Updates jedoch auch Fehler nicht zu vermeiden.

Die Kongressabgeordneten kamen auch auf ältere, Apple vermutlich unliebsame Themen zu sprechen. So wurde Tim Cook auf die Tatsache angesprochen, dass Apple im vergangenen Jahr mit dem eigenen Angebot konkurrierende Kindersicherungs-Apps gesperrt habe. Auch hier hält sich Cook an die alte Argumentationslinie, die Beschränkungen seien ausschließlich mit Blick auf die Sicherheit der Nutzer erfolgt.

Die unten in voller Länge im Video eingebettete Anhörung war nur ein Teil der laufenden Untersuchung gegen Apple, Google, Facebook und Amazon. Der Ausschuss plant, bis Herbst einen abschließenden Bericht vorzulegen, in dessen Folge zwar keine direkten Maßnahmen ergriffen, jedoch Vorschläge beispielsweise für regulierende Gesetzesänderungen gemacht werden können.

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30. Jul 2020 um 07:38 Uhr von Chris Fehler gefunden?


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    25 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Wie geil! Geht bei euch bei 0:52 auch Siri an und erklärt euch was ein System ist? Jaja, Siri du bist auch Teil dieses Systems!

  • Ich finde bei Apps wie AirBnB, wo etwas organisches wie eine Ferienwohnung angeboten wird, kann man nicht die selbe Provision einfordern wie von Apps die einfach nur für seine Funktion einnahmen generieren. Da sollte Apple unterscheiden und weitere Preismodelle einführen. Gleiches gilt meiner Meinung nach für Content Anbieter wie Spotify und Netflix.

  • Viele Redebeiträge sind ja schlimmer als von meinen ehemaligen Schulkollegen. Sind die nicht in der Lage frei zu sprechen? Man kann gerne Stichpunkte auf einem Zettel haben, aber so manche Darbietung ist peinlich.

    • … da es hier um kleinste „Zwischenwörter“ geht wohl verständlich. Ein Fehler in der Formulierung und es kann Milliarden kosten!

    • So ist es leider in vielen Bereichen. Ich finde Menschen, die freisprechen können, deutlich seriöser/glaubwürdiger.

    • Zeig mir mal wie frei du vor einem Gericht unter Druck sprichst, wenn dabei noch mehr als 1Mio< Menschen zusehen & dort welche dabei sind die euch schlechtes wollen.

      Ihr vergesst hier, dass es um einen rechtlichen Vortrag geht & hier Milliarden-$ betroffen sein können. Zu deinen Freunden & einem Publikum frei sprechen ist etwas anderes.

      • Netter Einwand, aber du vergisst etwas. Hier kommen Leute zu Wort, die auf Grund ihres Jobs es gewohnt sein müssten vor mehreren Leuten zu sprechen. Das kann man trainieren. Rhetorik Workshops kosten nicht viel. Und ich weiß wovon ich spreche. Ich halte Woche für Woche Reden vor dutzenden Leuten und stand auch mal vor einem Publikum mit mehreren tausend Personen. Aufregung kann man unterdrücken. Erst Recht wenn es um eine Sache geht von der man überzeugt ist!

  • Ich habe es komplett gesehen und fand es sehr spannend. Die Fragen haben teils einen sehr anschuldigenden Unterton und sind schon gefestigt, so dass der Antwortende kaum eine Chance hat dazu Stellung zu beziehen.
    Aber dann leiten Antwortende ein mit „Vielen Dank, dass wir das Thema ansprechen. Uns ist es auch wichtig…“.
    Absolutes CEO Blabla-Gefasel, dass dann von den Fragestellern oft unterbrochen wurde, da sie eine Antwort hören wollte und nicht Pseudo-Moral-Nebelbomben.
    Unfair empfinde ich die Fragen, die mit Zitaten unterstrichen werden und der konfrontierte CEO keinerlei Kontext hat auf was und wie sich das gerade bezieht. Das ist nicht fair derart hochakkurat vorbereitet jemanden zu konfrontieren und vorzuführen. Aber schön zu sehen, dass sie sich dann wenigsten nicht hinter CEO-Blabla verstecken konnten.
    Schlimm fand ich mal die Antwort „Die Frage kann ich nicht mit ja oder nein beantworten, aber in unserer Firmenkultur…“. Was für ein Blabla.
    Den beteiligten CEOs wird die Sache noch lange nachgehen, da bin ich mir sicher. Zeitnahe Konsequenzen? Keine. Aber bei allen neuen Weichen die sie stellen werden die CEOs jetzt immer ihren Beigeschmack haben und hoffentlich mit mehr Verantwortung agieren.

  • Diese Firmen (und andere) sind sehr „systemrelevant“ geworden. Daher sollten sie für einen wesentlichen Teil ihres Geschäftsmodells unter Aufsicht gestellt werden.
    Wenn alle Anbieter mit ihren digitalen Angeboten 30% an Apple abgeben müssen, nur weil ihre App im App-Store zu finden ist, schmeckt mir das nach typischen „Schutzgeldmethoden“.
    Die Mafia hat solche Methoden optimiert – bis Apple kam und dieses Geschäftsmodell legalisierte.

    • Überhaupt nicht zu vergleichen. Ein Entwickler begibt sich freiwillig in Apples Hände. Auf dem Mac kann er seit jeher außerhalb des Stores agieren. Auf dem iPhone kann jede Firma für nicht Anwender Apps außerhalb des Stores agieren. Hobby Entwickler können ebenfalls außerhalb des Stores agieren. Nur Leute, die Endanwender Apps programmieren wollen und über Apples Store vertreiben wollen müssen Marge abtreten. Dein Vergleich ist wirklich unpassend und von -legaler- organisierter Kriminalität kann nicht die Rede. Aber Aufsicht und Prüfung, ja.

      • Ich gehen einher mit der Sicht das es sich nicht um: „organisierte Kriminalität“. Aber die meisten sind sich einig, es ist „organisierte Bereicherung“, bislang auch legal. War Rauchen im Flugzeug übrigens auch mal, bis jemand es änderte.
        Es geht meiner Ansicht auch um dem Endanwender, um Menschen die nicht umhinkommen aus dem App-Store Apps zu laden. Das die App etwas kostet, liegt nahe. Das darf sie auch. Aber über die darüber angebotenen Services noch etwas zu verlangen kommt mir vor wie der Mafia-Pate von der Pizzeria nebenan.
        Wie wäre es wenn Nike von meinem Preisgeld etwas bekommt nur weil ich mit deren Schuhen den ersten Platz gemacht habe?
        Ich denke den meisten erkennen nicht was sich hier aufbaut. Am Ende ist der Endkonsument der Dumme, weil die Preise steigen bzw. das Angebot reduziert wird.

        Apple soll richtig viel Geld verdienen dürfen – aber auf fairem Weg – auf dem alle sich befinden dürfen.

  • Vom dem Gefasel, was die CEOs da teilweise vom Stapel gelassen haben, konnte einem schon fast schlecht werden. Da kriegt man doch echt die Wut!
    Da hat keiner einfach direkt die Frage beantwortet.

    Tim Cook hat sich noch am besten gehalten, finde ich. Da hatte ich am wenigsten das Gefühl, verarscht zu werden.

    Es hat mir schon fast leid getan, wie er immer mitten im Satz abgewürgt wurde. Er war sooo angepisst! Das war er offensichtlich so gar nicht gewohnt, dass er ständig unterbrochen wird.

    Zu den Auswirkungen des Gefasels:

    Wenn ich einen Facebook-Account nutzen würde, ich würde ihn jetzt erst recht löschen.

    Aber mein iPhone… das gebe ich jetzt nicht her! Auch, wenn die Weste von Apple nicht so weiß ist, wie sie uns weismachen wollen. Die anderen großen Anbieter sind keinen Deut besser!

    NOCH gibt es keine Alternative zum iPhone für mich. Aber ich bin für alles offen.

    Wie seht Ihr das?

    Habt Ihr Eure Einstellung zu den betroffenen Konzernen durch diese Anhörung verändert?

    • Die hatte ich schon vorher verändert! Doch kann man sich dem leider nicht mehr entziehen. Es sei denn man zieht auf eine Insel, ohne Strohm,ohne Technik ohne Bekannte, Freunde Familie ala Robinson.

    • #Julia

      „Da hat keiner einfach direkt die Frage beantwortet.“

      Das ist doch genau die Kunst, auch wenn man im Titelbild schon wie das leiden Christi ausschaut, noch ein bissen auf die Tränendrüse drücken, das erweckt zumindest den Eindruck das man die Lage ernst nimmt.

      Absolut viel sagen und garantiert nichts beantworten in dessen Konsequenz man festgenagelt werden könnte. Genau deshalb bekommen CEOs Millionen im Jahr, andere halt eben nicht. Das ist so wenig Gehalt das muss nicht für eine einfache Ja / Nein Antwort reichen. Genau daher geht das Spiel genau so weiter wie vorher auch, es sei denn es hat irgend einer die Eier und verbietet das ein oder andere Spässchen.

      Das ändert sich zumindest so lange nicht bist ein Fragesteller nach einer Antwort sagt, das ist alles sehr schön und Interessant, beantwortet aber meine Frage leider nicht.

      Neue Überschrift, ein bisschen Lack drauf. Fertig.

      Aber, Politik mischt sich ja nie in die freie Wirtschaft ein :->
      Viel lauwarme gequirlte Luft hilft immer bei allem.

    • „Da hatte ich am wenigsten das Gefühl, verarscht zu werden.“
      :) aber du wurdest verarscht. Allein das sollte dir schon zu denken geben.
      .
      So nach dem Motto: Ein wenig vergiftetes Wasser kann ich trinken, wäre mehr Gift drin, wärs schlimmer ;)

  • Was mir noch aufgefallen ist:
    Bei dem sensiblen Thema sollten alle Beteiligten keine Apple Watch etc. tragen dürfen.
    Wie ich finde sticht das sofort ins Auge und ist schon Meinungsbildend.

  • Genial, wie sie vorgeführt wurden. Wenn eine ja – nein Frage gestellt wird, dann haben diese auch so zu beantworten.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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