Apple will "gründlich überprüfen"
Mitarbeiter entlassen: Apples Siri-Überprüfung bleibt ausgesetzt
Apple wird die Auswertung der Audioaufzeichnungen von Siri-Anfragen offenbar über einen längeren Zeitraum hinweg aussetzen. Den für diese Aufgabe in Irland beschäftigen Mitarbeitern wurde einem Zeitungsbericht zufolge gekündigt und man kann davon ausgehen, dass dies auch an anderen Standorten der Fall ist. Die mehr als 300 bei einem Apple-Partner im irischen Cork beschäftigten Mitarbeiter seien nämlich ausschließlich für englischsprachige Siri-Inhalte zuständig gewesen.
Symbolbild: depositphotos.com
Apple musste Ende Juni eingestehen, dass genau wie bei Amazon und Google auch für den iPhone-Hersteller tätige Mitarbeiter damit beschäftigt waren, Audioaufzeichnungen von Siri-Gesprächen abzuhören, um die Qualität der Sprachassistentin zu verbessern. Ein „Skandal“, der eigentlich keiner ist, denn für die Verbesserung der Spracherkennung dürften solche Maßnahmen unerlässlich sein. Nur müssen sich alle drei Anbieter ankreiden lassen, dass sie nicht offen genug mit dem Thema umgegangen sind und ihre Nutzer nicht um aktive Zustimmung gebeten haben.
Apple plant wohl, zukünftig einen entsprechenden „Einwilligungsschalter“ in iOS zu implementieren. Die Entlassungen deuten allerdings an, dass dies eher auf die lange Bank geschoben wurde. Ein Apple-Verantwortlicher bestätigt im Gespräch mit der Zeitung dann auch, dass der Prozess eine gründliche Überprüfung erfordere.
Apple bekennt sich zum Datenschutz seiner Kunden und hat beschlossen, die Siri-Einstufung auszusetzen, während wir eine gründliche Überprüfung unserer Prozesse durchführen. Wir arbeiten dabei eng mit unseren Partnern zusammen, um das bestmögliche Ergebnis für unsere Lieferanten, deren Mitarbeiter und unsere Kunden auf der ganzen Welt zu erzielen.
Der Bericht hält auch Details zum Arbeitsablauf der Siri-Kontrolleure bereit. So hätten sich diese pro Schicht durch mehr als 1.000, allerdings meist nur wenige Sekunden lange Aufzeichnungen klicken müssen. Hier und da seien auch persönliche Details oder Ausschnitte aus Gesprächen zu hören gewesen, zumeist enthielten die anonymisierten Aufnahmen jedoch ausschließlich an Siri gerichtete Kommandos.