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Frauen berichten von Belästigung und Bilddiebstahl

Missbrauch von Nutzerfotos: Vinted sieht sich Vorwürfen ausgesetzt

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26 Kommentare 26

Die Secondhand-Plattform Vinted, die europaweit über 65 Millionen Nutzer zählen soll, steht aktuell wegen Berichten über sexuelle Belästigung und Bildmissbrauch in der Kritik. Vor allem Nutzerinnen aus Deutschland, Frankreich und Italien berichten, dass sie auf der Plattform von männlichen Mitgliedern mit unangemessenen Kommentaren konfrontiert wurden. In den meisten Fällen bezogen sich die Nachrichten auf Fotos, auf denen die Verkäuferinnen die Kleidung zeigen, die sie zum Verkauf anbieten.

Vinted Web

Nach Angaben des britischen Guardian habe sich der Missbrauch teilweise auch außerhalb der Plattform fortgesetzt. Bilder von Vinted-Nutzerinnen sollen in sexuell konnotierten Foren und auf Webseiten verbreitet worden sein. Besonders häufig komme dabei der verschlüsselte Nachrichtendienst Telegram zum Einsatz.

Telegram-Kanäle und Webseiten mit gestohlenen Bildern

Bereits im April berichtete die Süddeutsche Zeitung über einen Telegram-Kanal, in dem mehr als 1.000 gestohlene Bilder von Vinted hochgeladen worden sein sollen. Die Gruppe habe etwa 2.000 Mitglieder gezählt, überwiegend Männer. Zusätzlich wurde durch den britischen Sender Channel 4 eine Webseite mit dem Namen „Vinted Sluts“ öffentlich gemacht, auf der Nutzerbilder ohne Zustimmung veröffentlicht worden seien.

Betroffene berichten zudem von weiteren Übergriffen. So schilderte eine deutsche Nutzerin namens Mina auf Instagram, dass ihre Bilder samt Kommentaren wie „Zieh das ohne Unterwäsche an“ verbreitet worden seien. Ihr Beitrag wurde inzwischen über 1,7 Millionen Mal aufgerufen. Besonders belastend sei für sie gewesen, ihre eigenen Fotos auf anderen Seiten wiederzufinden, dort sei sie fälschlicherweise als Erotikmodell dargestellt worden.

Plattform verweist auf Richtlinien und Eigenverantwortung

Ein Sprecher von Vinted erklärte gegenüber The Guardian, dass derartige Vorfälle im klaren Widerspruch zur Null-Toleranz-Politik des Unternehmens stünden. Nutzerinnen würden ausdrücklich dazu aufgefordert, auf das Zeigen ihres Gesichts zu verzichten, keine persönlichen Informationen preiszugeben und unangemessene Kommentare aktiv zu melden.

Vinted wurde 2008 in Litauen gegründet und konzentriert sich auf den Verkauf gebrauchter Kleidung. Im vergangenen Jahr übernahm Vinted zudem die Plattform Trendsales.

12. Aug. 2025 um 16:01 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    26 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Da kann man mal sehen wie naiv viele Menschen im Internet unterwegs sind!
    Das soll jetzt keine Opferumkehr sein, aber es sollte langsam allen klar sein das auch böse Menschen mit bösen Absichten sich dort tummeln.

  • Es wird Kleidung verkauft, wo steht denn, dass man die dafür anziehen und sich darin präsentieren muss?
    Wenn man es tut, sollte einem auch bewusst sein, dass solche Bilder für absolut jeden öffentlich einsehbar sind.

  • Unfassbar, dass hier fast ausschließlich die Opfer beschuldigt werden zu naiv zu sein und sich niemand aufregt, dass das ekelhaft ist, was diese Typen mit den Bildern anstellen. Habt ihr keine Mütter, Schwestern oder Töchter?

    • Ja genau, die Lösung sollte nicht sein, dass die Opfer daraus lernen keine Bilder von sich ins Netz zu stellen, sondern die anonymen Täter sollen einfach aufhören.

      Man sollte auch durch ein Ghetto laufen dürfen, die Verbrecher sollen einfach aufhören Leute umzubringen die durch das Ghetto laufen wollen.

      Das wäre die viel logischere und bessere Lösung. Komisch, dass das einfach nicht passiert.

      Aufwachen Leute.
      Datenschutz ist mittlerweile einfach so sehr wichtig. Und das sieht man hier auch.
      Und natürlich sind die Täter die schuldigen, aber die werden einen nicht schützen, dass muss man selber tun.

  • Tja und was lernt man daraus?
    KEINE Bilder von sich mit Gesicht benutzen.
    Selbst Fotos ohne Gesicht sollte man sich überlegen bzw. Damit klar kommen das die sonst wo landen.
    Und da sehe ich den Betreiber auch nicht in der Verantwortung !

    Die Leute denken einfach nicht nach, auch Celebrities:
    Ich erinnere mal an die Sängerin Pink die damals von sich und ihrem Kind ein Foto postete, wo man das Geschlechtsteil des Kindes sah.
    Erst nach shitstorm löschte und postete sie es erneut mit unkenntlich gemachten Bereich.
    Aber damals 0 Einsicht das ihrem Kind solche Fotos peinlich sein könnten bzw. Solche Fotos sonst wo landen.

  • Vinted KANN hier nichts dagegen machen – außer vielleicht die Nutzer:innen über die Risiken und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Fotos aufzuklären.
    Es gibt einfach keine technische Möglichkeit, Screenshots und deren Verbreitung auf anderen Seiten zu unterbinden.

    • Es gibt zum einen technische Möglichkeiten Bilder massenhaft zu scrapen und zweitens gibt es schon Möglichkeiten Screenshots zu verhindern. Ist mir schon bei einer Zeitungsapp passiert, dass ich einen Screenshot gemacht habe und dann ein Pop up kam, dass ich das nicht dürfte und dass mein Account gesperrt werden würde, wenn ich entgegen der AGB (die ich natürlich nicht gelesen hatte) Screenshots machen würde. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.

      • So ein Quatsch, man kann leider keine Screenshots verhindern. Die App hat lediglich mit einer holen Warnmeldung reagiert um einzuschüchtern.

      • Screenshots können nicht verhindert werden – sämtliche „Maßnahmen“, das zu unterbinden, können ultra-leicht umgangen werden.

        Allgemein gilt die Devise: „You cannot un-share information“. Alles, was einmal öffentlich zugänglich war, kann von Dritten kopiert werden.

      • Versuche mal, einen normalen Screenshot bei Telegram zu machen. Geht nicht….

      • Also wenn ich in der WinSIM-App versuche, meine privaten Daten (Adresse…) zu screenshotten, dann wird der entsprechende Bereich unkenntlich gemacht. Ähnliches habe ich auch schon bei einer Bank gesehen. Warum soll Vinted das nicht auch können?

      • @isarbua das ist super leicht nur weil die normale Tastenkombination nicht funktioniert hält das doch keinen auf. Du kannst sogar DRM-Inhalte pixelgenau aufnehmen (und was Telegram etc macht ist dagegen eh nichts)

    • @Aq01: Mach doch mal einen Screenshot eines WhatsApp Profilbildes mit aktuellem iOS und WhatsApp.

      • Native Apps sind etwas anderes als Webseiten. Aber mit etwas Aufwand (Screen-Sharing, oder einfach mit einer Kamera vom Display abfotografieren) kann man auch diese Bilder kopieren.

        Wer glaubt, die „Einmal-Fotos“ auf WhatsApp oder Snapchat seien irgendwie gegen Kopieren gesichert, ist wirklich naiv.

      • Rechner und zweite Telefone lies ich mit Absicht außen vor. Sowas geht eben immer.

  • Seit wann sind denn Telegram Gruppen verschlüsselt?

    Sollte das gehen, dann bitte Info wie genau

  • Wir haben gerade eine Handvoll Kommentare entfernt, würden die Kommentarspalte aber gerne weiter offen lassen und geben deshalb zu Bedenken: Wir möchten in den Kommentaren kein pauschales Herabsetzen oder „Rumhacken“ auf Betroffenen sehen.

    Die Frauen, die hier ihre Erfahrungen schildern, äußern nachvollziehbare Kritik, auch wenn im Einzelfall möglicherweise unachtsam gehandelt wurde.

    Grundsätzlich legen wir Wert auf einen freundschaftlichen, aber auch kritischen Austausch. Persönliche Angriffe oder pauschale Abwertungen sind dabei nicht erwünscht. Je sensibler ein Thema ist, desto mehr erwarten wir, dass Wortmeldungen mit Bedacht formuliert werden.

  • Ich denke dass es sinnvoll und auch notwendig ist junge Menschen über die Nutzung von Social Media aufzuklären und möglichst alle potentiellen Gefahren darzulegen. Ein weiblicher Teenager hat sicher nicht die Weitsicht zu erkennen, dass ihre Biki-Bilder aus dem Urlaub dazu genommen werden, um damit AI-Pr0n zu generieren.
    Vllt sollte die Aufklärung Teil des Unterrichts werden. Es ist einfach nur übel was da draußen im www los ist.

  • Alles schön und gut. Dennoch die Frage, warum das bei dieser Plattform auftritt. Hunderttausende Mädels präsentieren täglich ihr Outfit in gleicher Weise mit Selfies bei z.B. Instagram. Diese Bilder sind ebenfalls nicht geschützt.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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