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Der Arbeitstag kennt kaum noch Grenzen

Microsoft-Studie: Alle zwei Minuten eine digitale Unterbrechung

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Eine aktuelle Auswertung der Nutzungsdaten von Microsoft 365-Abonnenten zeigt, wie stark die tägliche Büroarbeit von ständigen Störungen geprägt ist. Im Durchschnitt erhalten Beschäftigte 117 E-Mails und rund 153 Teams-Nachrichten pro Tag. Hinzu kommen Ad-hoc-Besprechungen, App-Wechsel und spontane Aufgaben, die den Arbeitsfluss regelmäßig unterbrechen. Im Ergebnis vergehen oft nur zwei Minuten zwischen zwei digitalen Reizen.

270 digitale Unterbrechungen pro Tag

Der Arbeitstag beginnt für viele Nutzer bereits vor sechs Uhr morgens mit dem ersten Blick ins Postfach. Ab 8 Uhr überholt Microsoft Teams das E-Mail-Postfach als häufigster Kommunikationskanal. Zwischen 9 und 11 Uhr sowie 13 und 15 Uhr finden die meisten Meetings statt und liegen damit genau in den Zeiträumen, in denen viele Menschen ihr höchstes Konzentrationsniveau erreichen. Statt ungestört zu arbeiten, dominieren Terminabsprachen, Gruppenchats und Rückfragen.

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Auch am Abend ist keine klare Trennlinie erkennbar. Meetings nach 20 Uhr haben um 16 Prozent zugenommen. Viele Beschäftigte steigen gegen 22 Uhr erneut in ihre E-Mails ein. Über 50 Nachrichten werden durchschnittlich außerhalb der offiziellen Arbeitszeit versendet oder empfangen. Am Wochenende sind fast 20 Prozent der Nutzer bereits am Vormittag aktiv, während rund 5 Prozent am Sonntagabend wieder in die neue Woche starten.

Microsoft wertet Telemetriedaten aus

Neben dem Volumen fällt auch die Struktur der Zusammenarbeit auf. 57 Prozent aller Meetings finden ohne vorherigen Kalendereintrag statt. Große Videokonferenzen mit mehr als 65 Teilnehmern werden häufiger, ebenso wie internationale Termine über mehrere Zeitzonen hinweg. In den letzten zehn Minuten vor einem Meeting steigen PowerPoint-Bearbeitungen um 122 Prozent.

Unterbrechungen Microsoft

Microsofts Daten zeigen ein recht klares Bild: Konzentrationsphasen sind selten, der Alltag ist fragmentiert, und Ruhezeiten verschwimmen.

25. Juni 2025 um 14:24 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Es gibt aber auch extrem viele Leute, die jede noch so sinnlose Information gleich an alle senden.

    • Und ebensoviele, die nicht hinterfragen, welche Newsletter und Benachrichtigungen sie sich senden lassen. Ständige Erreichbarkeit wird die neue Norm, von Arbeitgebern kaum noch wertgeschätzt. Stressbedingte Erkrankungen werden zunehmen.

    • Wie sonst soll man denn „wichtig“ wirken? Gerade bei vielen aus der Generation X hab ich das Gefühl, dass sich ständig bewiesen werden muss, obwohl es wirklich absolut keinen interessiert.

  • Geil.
    Wurde eben von Euch digital unterbrochen.
    Mentalnotiz: Benachrichtigungen ausstellen – bzw. Fokus-Modus an

    • Jup. Fokus Modus war für mich wirklich ein Game Changer. Da haben nur 3-4 Apps Erlaubnis mir eine Push Nachricht zu schicken.
      Was auch hilft:
      Handy so weit weg stellen, dass man dafür aufstehen muss. So greift man weniger danach.

      • Bei mir ist’s der „Unterbrechungen reduzieren Fokus“, der wirklich alles rausfiltert was nicht relevant ist. Alleine dafür lohnt sich Apple Intelligence schon für mich, möchte das nicht mehr missen!

    • Teams nutze ich nicht, aber das Tolle an E-Mails, WhatsApp und Co. ist doch, dass man nicht sofort darauf antworten muss. Wenn’s stört, kann man die Benachrichtigungen ausschalten, und dann schaue ich nach, wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Und wenn alle zwei Minuten eine Mail ins Postfach kommt, dann ist das halt so, ich bearbeite die Schritt für Schritt. Wenn es wirklich dringend ist, kann man ja anrufen, aber für reine Informationen will ich nicht gestört werden (und für Belanglosigkeiten erst recht nicht). Das funktioniert schon seit 25 Jahren so, und ich möchte es nicht missen. :)

  • knknzffrrchhhtkrszt
  • Ich bin entjetzt, welche Daten gesammelt werden. Von allen Dingen für ein Produkt, für das man eine ordentliche Summe Geld bezahlt jeden Monat. Da könnte man davon ausgehen, daß die Daten einigermaßen geschützt sind.
    Wenn Microsoft also weiß, daß 57 % aller Meetings ohne Kalendereintrag stattfinden, dann werden sie wohl jeden einzelnen Kalender aus. D. h. sie haben Zugriff auf jeden einzelnen Kalender mit den dazugehörigen personenbezogenen Daten. Was sagt da die DSGVO dazu? Oder der Datenschutz im Allgemeinen? Ich möchte jedenfalls nicht, daß eine Organisation auf meine Kalender zugreift. Auch nicht, um Statistiken zu erstellen, überhaupt nicht.
    Ich muß wohl in der Firma wieder in Richtung lokale Systeme drängen. Kalender offline und lokal auf einem Linux-System ohne Verbindung zu Teams. Dann gehen halt keine Teams-Termine mehr.

    • German Angst…
      Woher nimmst du die Info, dass alles inklusive personenbezogener Daten ausgewertet wird? Ist für diese Statistik nicht notwendig.
      Desweiteren gibt es diverse Einstellungen, die man setzen kann. Von selbst passiert da für gewöhnlich nicht allzu viel
      Aber ja erstmal meckern…

    • Teams Admin Center. Dort kann dir eigene Organisation alles auswerten, was auch zur Problemanalyse genutzt wird.
      Beispiel: Jemand hatte Probleme mit dem letzten Call. Dort kann man also als Admin mit entsprechenden Rechten nachsehen, ob die Verbindung zwischen dem betroffenen Client und dem Teams Server Auffälligkeiten bei der Verbindung selbst, bei Audio oder Video zeigt und ob auch andere Clients betroffen sind.
      Hier werden dann vermutlich die Daten automatisch anonymisiert an Microsoft freigegeben, weil es so im Vertrag mit denen steht (also was der Arbeitgeber mit dem Dienstleister Microsoft ausgemacht hat. Das ist ein Thema für den Betriebsrat, aber nicht die Datenschutzbehörde, solange keine Privatkundensätze betroffen sind).
      PS: Keine Rechtsberatung, nur mein Verständnis zu dem Thema.

    • Deine Lösung lautet: Papierkalender und Telefon. Viel Erfolg damit.

      • Die Zeit dafür hat man ja dann, wenn man auf 150 Nachrichten pro Tag weniger reagiert.

  • Sind da die Unterbrechungen durch Popups mit „hilfreichen“ Hinweisen auf tolle Features in Microsofts eigenen Produkten mit eingerechnet?

  • Drei Punkte:
    A hat es dafür eine Studie gebraucht?
    B Was sind die Ursachen dafür?
    C jetzt können alle mal sehen wie viel Daten von Microsoft getrackt werden. Aus den Telemetriedaten ist sicherlich noch viel viel mehr zu lesen. Da werden doch sehr wahrscheinlich auch Bedarfe der Arbeitgeber geweckt oder vielleicht sogar auch schon erfüllt. Die Überwachung im Arbeitsalltag ist überall.

  • „In den letzten zehn Minuten vor einem Meeting steigen PowerPoint-Bearbeitungen um 122 Prozent.“

    :-) Wunderbar, danke dafür

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