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Kommentar: Facebook und die dunkle Seite der Macht von Bildern

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60 Kommentare 60

Hey Mark,

irgendwie kommst du bei uns auf keinen grünen Zweig. Ich weiß auch nicht. Eigentlich willst du doch nur, dass wir uns alle lieb haben. Das will ich auch. Leider gibt es Facebook Home noch nicht fürs iPhone, sonst könnten wir jetzt miteinander kuscheln…

Deshalb dachte ich, wir reden mal, du und ich, über die neuen Funktionen bei Facebook und so. Besonders das Kommentieren mit Bildern interessiert mich. Ist ja eigentlich gar keine schlechte Idee, Grumpy Cat mit einem Bild direkt ins Gesicht zu posten, was ich über seine miese Laune denke. Wie heißt es doch so schön? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Aber irgendwie bergen Bilder doch auch das Potenzial, die ohnehin schon flache Scheibe, auf der wir twittern, posten und kommentieren, noch etwas platter zu machen. Wir sind nur wenige Schnappschüsse davon entfernt, uns überhaupt nicht mehr zu unterhalten. Ich sehe sie schon vor mir, die großen Bravo-Foto-Lovestories, die sich auf meinem Bildschirm abrollen wie Klopapier.

facebook-server

Aber du hast Recht: Was kümmern dich die Unkreativen, die das Vermögen dieses neuen Dienstes nicht erkennen. Das ist doch nur ein verspielter Nebenschauplatz, mit dem du werberelevante Zielgruppen an dich binden willst. Die wahre Stärke von Bildern liegt in ihrer Verdichtung von Bedeutung.

Wer auf Facebook unterwegs ist, will nicht einfach dokumentieren. Er will inszenieren.

Du fragst dich, was die Philosophen-Schnecke dir da eigentlich gerade ans Bein… Naja, ich werd’s dir erklären: Wer auf Facebook unterwegs ist, will nicht einfach dokumentieren. Er will inszenieren. Bilder sind die Sprache der Verführung. Kein anderes Medium überzeugt, beeindruckt oder bewegt uns schneller, tiefer und nachhaltiger als Bilder. Firmen werden die Chancen, die hierin stecken, rasch erkennen. Heutiges Produktmarketing muss unterhalten, wenn’s funktionieren soll. Du schaffst mit deinen Bildkommentaren dafür gerade eine fantastische Basis.

Ja, du wirst jetzt sagen, dass Missbrauch nicht die Regel sein wird (dabei muss man hier noch nicht einmal von Missbrauch sprechen). Wahrscheinlich wird eher Banalität die Regel sein. Aber allein die Möglichkeit dazu hinterlässt doch einen weiteren Schatten auf deiner bunten Facebook-Welt.

Ich habe einen Freund, keinen FB-Freund. Ich meine einen mit Puls und irritierend schönen Augen. Der jedenfalls erzählte mir neulich von der Theorie des Zweitbesten. Eigentlich eine Wirtschaftstheorie mit einigen komplizierten Vorzeichen. Aber da wir hier ja unter uns sind, will ich mal ganz oberflächlich sein und das Ganze grob zusammenfassen: Wenn’s mit dem Besten nicht klappt, versuch’s mal mit dem Zweitbesten. Heißt: Bei 1,1 Milliarden Nutzern lässt sich Facebook nicht einfach ignorieren (das wäre wohl das Beste), aber für eine kritische Analyse unserer Diskurse – seien sie nun banal oder manipulativ – sollten wir uns doch ab und zu die Zeit nehmen. Das Social-Media-Watchblog gibt ein paar Tipps zum reflektierten Umgang mit Facebook und Co.

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25. Jun 2013 um 14:54 Uhr von Johanna Fehler gefunden?


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    60 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • ihr seit die beste deutsche seite über alles was mit apple zu tun hat aber euer facebook gebashe nervt unglaublich.

    • Ähm – das IST deren blog!

      Un unabhängig davon haben sie völlig Recht. Facebook ist eine Pest!

      • was verstehst du nicht an dem Wort „privat“?

      • @Sascha:

        Was verstehst DU nicht an dem Wort „Blog“ ?

      • Pest? Nö. Mir fällt kein besserer weg ein um zb mit Leuten aus meiner Uni zu kommunizieren. Unser Semester hat eine Gruppe: wir tauschen Dateien miteinander aus und jeder ist immer auf dem neuesten stand was Partys, Aufgaben oder anstehende Termine angeht. Immer wenn ich ein Anliegen habe, kann ich darin Posten. Ein bekannter von mir hat bspw kein Facebook und das ist absolut verwirrend, da mein erster Instinkt zur Kommunikation immer in Richtung: „Ich schreib ihn mal bei Facebook an“ geht. :D

      • Pest? Nö. Ich wiederum weiß keinen besseren Weg als so meinem vertreiten sozialen (und durchaus realen) Umfeld in Kontakt zu bleiben. Ich erfahren so deutlich mehr über Freunde, Verwandte und Bekannte als früher bzw. ohne.

        Muss ich jeden Mist posten? Nö. Muss ich gleich ALLE meine Daten angeben? Nö. Sollte ich JEDES MAL wenn ich ins Internet gehe oder FB nutze MITDENKEN, was ich gerade tue? JA!

      • Pest? Nö. Facebook ist perfekt um mit vielen Menschen (in Gruppen) etwas auszutauschen, zu organisieren, Bilder zu verteilen, Veranstaltungen zu erstellen. Sowas schonmal per E-Mail probiert? Ist eine Qual!
        Es ist halt wie immer: Man sollte aufpassen, was man wem preisgibt und wenn man mit Facebooks Datenschutzrichtlinien oder deren Arbeitsweise nicht klarkommt, meldet man sich nicht an. Facebook hier generell als „Pest“ oder schlecht darzustellen zeugt von fehlender Medienkompetenz / mangelndem Informationsstand.

  • Mal abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, was uns die Autorin sagen möchte, ist die Bild-Kommentar-Funktion nun wirklich das geringste Übel an den neuen Facebook-Funktionen. :-/

    • Eben. Für Studenten und deren Studienfach-Gruppen ist das endliche eine Erlösung. Jetzt muss ich endlich keinen neuen Post erstellen, um jemandem eine Gleichung zu erklären, bei der ein Bild unumgänglich ist. Damit erspart man sich Unübersichtlichkeit und der Verweis auf den neuen Post.

  • Schön, hier neben viel (guter) Info über Technik immer einmal wieder auch ein wenig gesellschaftskritisches zu lesen! Und wenn es so gut geschrieben ist, dann noch schöner.
    Das unterscheidet Euch wohltuend von vielen anderen ähnlichen Diensten / Seiten.

  • In diesem Beitrag vermisse den roten Faden – und das ist jetzt nicht bezogen auf eventuelle Stimmungsschwankungen der Autorin.
    Was will sie uns damit sagen? – Hoffe auf einen Nachtrag mit eineim Hauch mehr Objektivität.

  • “ Heutiges Produktmarketing muss unterhalten, wenn’s funktionieren soll. Du schaffst mit deinen Bildkommentaren dafür gerade eine fantastische Basis.“

    Heißt das jetzt, dass die Bildkommentar-Funktion ihre Daseinsberechtigung verliert, weil sich theoretisch Produktmarketing-Maßnahmen damit umsetzen lassen? Ich hoffe nicht, dass die Autorin derart kurzsichtig denkt..

  • „Leider gibt es Facebook Home noch nicht fürs iPhone, sonst könnten wir jetzt miteinander kuscheln…“

    nach dem satz hatte ich eigentlich keine lust mehr, weiterzulesen. hab dann nur quergelesen.
    zum autor:
    facebook ist das, was du draus machst.

  • Sehr schön geschrieben! Mit Fokus aus der realen Welt.

    Hat hier echt Jemand geschrieben, er verstehe den Sinn bzw. die Aussage nicht?!

  • Legt euren Facebook Account still und nutzt die gewonnene Zeit zum Leben!!

    Gleiches gilt für RTL und dem restlichen Privatfernsehen…

  • Na ist doch einfach. Johannas Freund mit den irritierend schönen Augen ist der Martin, und der Martin hat eine Website mit dem Namen http://socialmediawatchblog.de und dafür macht sie geschickt, mit einem Artikel der weniger Aussagekraft hat als ein Sack Mehl, Werbung.

  • danke für den artikel. lesenswert

    p.s manchmal sollte man einen artikel auf sich wirken lassen :-)

  • Vorweg: ich hab nichts dagegen, aber man hat einfach sofort gemerkt, dass dieser artikel von einer frau geschrieben wurde… Zu tiefgründig :D

    • Exakt!
      Deshalb steigt die überwiegende Mehrheit an FB-Zombies ja schon bei den ersten Sätzen geistig während der Fahrt aus. Den anschließenden Aufschlag bekommt aber eh´ keiner mehr mit, da die Funktion „Schmerz“ durch In-App-Upgrades von FB + Google hinlänglich eliminiert wurde.
      Schöne neue Welt …

  • Sehr sehr schön geschriebener Artikel.

    Hat mir Spaß gemacht zu lesen!

  • Wer Facebook nötig hat,hat eh schon den Bezug zur realen Welt verloren…
    Wenn man die Kommunikation nur noch auf das virtuelle beschränkt,wir es zeit das man zum Arzt geht….

  • die ersten kommentare lassen erahnen, wie dumm die kommende generation wirklich ist.

    gruselig.

    und ja – aus der seele gesprochen!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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