Punktuell mehr Produktivität
iPadOS 16: Apples Tablet und der Mac nähern sich weiter an
Die hervorragende Hardware, mit der Apples Tablets seit einigen Jahren antreten, lässt wenig Platz für Kritik. Ganz anders sieht es beim Betriebssystem des iPad aus, das das Gerät nach Meinung vieler Anwender und Marktbeobachter genau so rigide zurückhält wie die Kette den eigentlich vor Lebensenergie sprühenden Hofhund.
Neu in iPadOS 16: Collaboration
Auch die heute angekündigte Version 16 des iPad-Betriebssystems iPadOS wird diesen Umstand nicht komplett aus der Welt schaffen, darf jedoch als leises Eingeständnis Apples gewertet werden, dass auch Cupertino selbst hier noch ein ordentliches Spiel nach oben ausmacht.
So ist Apple auch in diesem Jahr damit beschäftigt, das Tablet weiter in Richtung Augenhöhe des Macs zu rücken und führt damit eine graduellen Umbau fort, den wir schon seit mehreren Jahren beobachten.
iPadOS 13 brachte ein rundum erneuertes Multitasking-System, die Sidecar-Funktion für die Nutzung des Tablets am Mac, eine vollwertige Mausunterstützung und einen Download-Manager für Safari. iPadOS 14 führte Widgets und die Apple-Pencil-Funktion „Kritzeln“ ein. iPadOS 15 die App-Bibliothek, Universal Control, die flexiblere Platzierung von Widgets, die auch auf dem Mac eingeführten Schnell-Notizen, die Tab-Gruppen für Safari und ein vereinfachtes Multitasking-Menü.
Neu in iPadOS 16: Geteilte Tab-Gruppen mit Collaboration
Punktuell mehr Produktivität
Fast alles funktionale Annäherungen an den Mac, die demnächst auch um Neuerungen wie WeatherKit , Collaboration und Freeform ergänzt werden sollen:
- Collaboration wird gemeinsames Arbeiten mit Tab-Gruppen und an offenen Dokumenten über die Nachrichten-App und in FaceTime ermöglichen.
- Die neue Apple-App Freeform kombiniert FaceTime-Gespräche mit den Kapazitäten der Notiz-App und einer Endlosen Leinwand auf der alle Gesprächsteilnehmer gemeinsam arbeiten können.
Die neue Apple-App Freeform
- Apples Initiative „Desktop-Class-Apps“ soll für zahlreiche Verbesserungen der ab Werk vorinstallierten Apps sorgen – unter anderem mit personalisierbaren Werkzeugleisten in den von Apple bereitgestellten Anwendungen.
- Eine neue Anpassung der Auflösung wird das Skalieren der Display-Anzeige ermöglichen, um auf iPads mit M1-Prozessor so mehr Inhalte anzeigen zu können.
- Der mit macOS Ventura angekündigte Stage Manager wird auch das iPad erreichen und dort neben dem Erstellen von Fenster-Gruppen auch das Skalieren von App-Fenstern ermöglichen.
Apples Stage Manager auf dem iPad
Hier beeindruckten Apples kurze WWDC-Demonstrationen, dürften das iPad als solches jedoch nicht neu positionieren. Apples Tablet, dies unterstreicht die heutige Vorstellung von iPadOS 16 hält seinen angestammten Platz als Kompromiss-Maschine zwischen kleinem Smartphone und richtig produktiven Mac.
Allerdings dürfte der beständige Ausbau der iPad-Funktionen dafür sorgen, dass die Anzahl der kritischen Stimmen langfristig abnimmt. Die Aufgaben, bei denen sich Apples Tablet schon bislang als hilfsbereiter Begleiter beweisen konnte, dürften fortan noch besser absolviert werden. Apple hat jedoch nicht vor das iPad neu zu erfinden.